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Kauf-Ratgeber: Darum lohnen sich UHD-Fernseher noch nicht

Wer sich jetzt schon einen Fernseher mit UHD-Auflösung zulegen möchte, sollte noch warten. Wir haben die Gründe aufgeführt, warum sich derzeit ein Kauf noch nicht lohnt. So funktioniert beispielsweise die Bewegtbildoptimierung in UHD noch nicht so gut wie in Full HD.
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

Ultra-HD-Ferneher lohnen sich noch nicht Ultra-HD-Ferneher lohnen sich noch nicht
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Mit der Anschaffung eines Fernsehers mit UHD-Auflösung sollten Verbraucher besser noch etwas warten. Fehlendes Bildmaterial für das Fernsehformat, das vier Pixel darstellt, wo Full HD nur einen Bildpunkt zeigt, sei nur ein Haken an UHD, berichtet die Zeitschrift "test" über einen Vergleich von sieben UHD-Fernsehern (Ausgabe 7/14). Auch die Technik selbst sei noch nicht ausgereift.

So funktioniere die Bewegtbildoptimierung in UHD noch nicht so gut wie in Full HD. Teils liefen die Bilder nicht flüssig oder wiesen Artefakte auf. Zudem sei der Unterschied zwischen Full-HD- und UHD-Auflösung für das menschliche Auge nur bei geringem Sitzabstand und auf sehr großen Bildschirmen sichtbar. Zu all dem kämen auch noch die recht hohen Preise für UHD-Geräte, die jene für Full-HD-Fernseher meist deutlich übersteigen.

Viele Fernsehsender strahlen immer noch nur in normaler Auflösung (SD) aus. Und selbst bei viel von dem Material, das höher aufgelöst ist, handelt es sich den Angaben zufolge nicht um Full-HD- (1 920 mal 1 080 Pixel), sondern nur um HD-Ready-Bilder (1 280 mal 720 Pixel).

Diese Auflösung bieten UHD-Bilder

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UHD-Bilder (3 840 mal 2 160 Pixel) können Verbraucher in Deutschland derzeit praktisch nur mit Bildern von ihrer entsprechend hochauflösenden Kamera auf den Fernseher bringen. Einige Streaming-Dienste planen den Angaben nach, in den nächsten Monaten Filme und Serien in UHD-Qualität anzubieten. Dazu brauche es aber hohe Bandbreiten von schätzungsweise mindestens 25 Megabit pro Sekunde. Gleichzeitig arbeite die Industrie an externen Festplatten mit UHD-Material als Zuspieler sowie an einer UHD-Disk. UHD wird den Experten zufolge oft fälschlicherweise auch als 4K bezeichnet. Dieses Format ist mit 4 096 mal 2 160 Pixeln aber noch etwas hochauflösender.

Zwar können UHD-Geräte sowohl SD- als auch HD-Material hochrechnen, was auch als hochskalieren bezeichnet wird, dabei kann es aber den Experten nach zu Bildfehlern kommen. Und selbst wenn das Skalieren problemlos klappt, entstehe dadurch natürlich noch keine UHD-Qualität.

Technik-Fans, die es nicht abwarten können, sollten vor einem Kauf unbedingt erfragen, ob und wie der Hersteller das Modell nachrüsten kann und wird, raten die Tester. Denn einige aktuelle UHD-Fernseher böten weder einen HDMI-2.0-Anschluss, noch unterstützten sie den neuen Kompressionsstandard H.265 (HEVC). Beides sei für UHD aber wichtig und sollte zumindest später aufgespielt werden können. Das wollen den Angaben zufolge einige Hersteller über kostenlose Firmware-Updates oder den Besuch eines Technikers lösen. Andere planten den Verkauf von Zusatzgeräten.

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