Telegram

Messenger-Sicherheit: So gut schützt Telegram Chats

Von den vielen zwei­fel­haften Inhalten, die per Tele­gram geteilt werden, einmal abge­sehen: Viele halten den Messenger für beson­ders sicher. Kann er die Daten­schutz-Erwar­tungen erfüllen?
Von dpa /

Telegram sei in Hinsicht auf die Privatsphäre seiner Nutzerinnen und Nutzer eine Katastrophe Telegram sei in Hinsicht auf die Privatsphäre
seiner Nutzerinnen und Nutzer eine Katastrophe
Bild: picture alliance/Sergei Konkov/TASS/dpa
Tele­gram sei in Hinsicht auf die Privat­sphäre seiner Nutze­rinnen und Nutzer eine Kata­strophe. Zu diesem ernüch­ternden Fazit gelangt das Fach­portal Heise Secu­rity nach einem Test des Messen­gers. Die App liefere alles, was man tippt, in Echt­zeit an den Tele­gram-Server - und nicht erst dann, wenn man die Nach­richt abschickt.

Der Server habe sogar Zugriff auf eine komplette Kopie aller Chats, so die Experten. Dabei sollten Unter­hal­tungen eigent­lich exklusiv auf dem Mobil­gerät der Nutzerin oder des Nutzers lagern. Das Problem: Was der Anbieter mit den Daten macht, außer sie an das Mobil­gerät ihrer Besit­zerin oder ihres Besit­zers zu senden, bleibt im Dunkeln. Das mache sogar WhatsApp besser.

Das biss­chen Sicher­heit gut versteckt

Telegram sei in Hinsicht auf die Privatsphäre seiner Nutzerinnen und Nutzer eine Katastrophe Telegram sei in Hinsicht auf die Privatsphäre
seiner Nutzerinnen und Nutzer eine Katastrophe
Bild: picture alliance/Sergei Konkov/TASS/dpa
Zwar gebe es als Tele­gram-Funk­tion "geheime Chats", die durch das Mitlesen von Dritten gesi­chert sind. Das Feature sei aber so gut versteckt, dass es selbst Tele­gram-Nutzer oftmals nicht kennen würden und zudem Einschrän­kungen unter­worfen. Es funk­tio­niert nicht für Gruppen und immer nur auf einem Gerät.

Auch hier seien andere Messenger besser aufge­stellt. Signal etwa, oder auch WhatsApp, das die Verschlüs­selungs­tech­nologie von Signal nutzt. Bei diesen beiden Messen­gern gibt es keine zentralen Chat-Daten­banken. Die Nach­richten werden so verschlüs­selt, dass nur der echte Empfänger sie öffnen und lesen kann (Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung) und die Chats lagern nur auf dem Mobil­gerät der Besit­zerin oder des Besit­zers.

Davon abge­sehen sei das zu Face­book gehö­rende WhatsApp aber Closed-Source-Soft­ware. Was genau drin steckt, etwa mögliche Hinter­türen, wisse niemand. Außerdem werde WhatsApp Stück für Stück weiter in den Konzern inte­griert, der "mit der exzes­siven Nutzung der Daten seiner Nutzer Milli­arden verdient".

Signal als sichere Alter­native

Als sichere Messenger-Alter­native mit guter Verschlüs­selung empfehlen die Experten Signal, bei dem es sich ausnahmslos um Open-Source-Soft­ware handelt, also um ein quellof­fenes Programm. Es lasse sich also jeder­zeit über­prüfen, was dort hinter den Kulissen geschieht.

Zudem werde die Signal-Infra­struktur von einer gemein­nüt­zigen Stif­tung betrieben, die sich dem Daten­schutz verschrieben hat und sich voll­ständig aus Spenden finan­ziert. So bestehe auch kein finan­zielles Inter­esse an den Daten der Anwen­derinnen und Anwender. Hinter Tele­gram stehe dagegen ein undurch­sich­tiges Firmen-Konstrukt, über dessen Motive so gut wie nichts bekannt sei.

Die rudimen­tären Auswahl­mög­lich­keiten bei den WhatsApp-Hinter­gründen gehören, zumin­dest in der jüngsten Beta­ver­sion, der Vergan­gen­heit an. Es gibt zahl­reiche neue Einstel­lungen. Welche das sind, lesen Sie in einer weiteren News.

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