Netzausbau

So schnell will o2 sein 5G-Netz aus­bauen

Telefónica will in diesem Jahr rund 6000 5G-Sender im Frequenz­bereich um 3500 MHz in Betrieb nehmen. Auch zwei weitere Frequenz­bereiche sollen für den neuen Netz­stan­dard zum Einsatz kommen.
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Telefónica hat ange­kün­digt, auch in diesem Jahr sein Mobil­funk­netz weiter auszu­bauen. Lag der Schwer­punkt in den vergan­genen Jahren beim LTE-Stan­dard, so legt der Konzern seinen Schwer­punkt jetzt verstärkt auf die Erwei­terung des 5G-Netzes. Im vergan­genen Jahr hatte Telefónica mehr als 11.000 neue 4G-Sender in Betrieb genommen. Zudem wurde das 5G-Netz gestartet. Nun sollen tech­nische Lösungen wie 5G Stan­dalone, Open RAN und Indus­trie­lösungen über die Cloud folgen.

Telefónica-CEO Markus Haas gibt sich selbst­bewusst: "Unser o2-Netz ist so stark wie nie zuvor und auf Augen­höhe mit dem Wett­bewerb. Wir haben unsere Haus­auf­gaben beim Netz­ausbau gemacht und versorgen nun 99 Prozent der Bevöl­kerung mit schnellem 4G. Jetzt starten wir unseren 5G-Ausbau­turbo." 5G-Sender von o2 5G-Sender von o2
Foto: Telefónica
Haas versprach, die letzten Lücken in der Netz­abde­ckung zu schließen. Das ist nicht immer ganz einfach - etwa wenn sich bestehende Stand­orte nicht mehr erwei­tern lassen, sodass Neubauten erfor­der­lich sind. Auch die Zusam­men­arbeit mit anderen Netz­betrei­bern soll dazu beitragen, das o2-Netz zu erwei­tern. Bis 2024 soll die Anzahl der Mobil­funk­stand­orte von derzeit mehr als 26.000 auf etwa 35.000 steigen.

5G in mehr als 30 Städten

Im Oktober in fünf Städten gestartet ist das 5G-Netz von o2 mitt­ler­weile in mehr als 30 Städten verfügbar. Rund 1000 Antennen hat der Münchner Konzern hierzu in Berlin, Biele­feld, Bochum, Bonn, Dachau, Dort­mund, Duis­burg, Düssel­dorf, Erlangen, Essen, Feucht, Frank­furt am Main, Fürth, Hamburg, Heil­bronn, Herzo­gen­aurach, Karls­ruhe, Köln, Lands­berg am Lech, Lein­felden-Echter­dingen, Mann­heim, Mönchen­glad­bach, München, Münster, Nürn­berg, Potsdam, Rosen­heim, Röthen­bach an der Pegnitz, Stutt­gart, Waib­lingen und Wuppertal in Betrieb genommen. Diese arbeiten im Frequenz­bereich um 3500 MHz. Ausbaupläne für den neuen Netzstandard Ausbaupläne für den neuen Netzstandard
Foto: Telefónica
In diesem Jahr will Telefónica rund 6000 Antennen im 3500-MHz-Bereich in Betrieb nehmen. Zudem sind mehrere Tausend Antennen geplant, die um 700- und 1800-MHz-Bereich arbeiten. Auf 1800 MHz kommt der auch von Telekom und Voda­fone bekannte DSS-Stan­dard zum Einsatz, bei dem LTE und 5G parallel im glei­chen Frequenz­bereich funken. Auf 700 MHz soll reines 5G veran­staltet werden.

Start­schuss für 5G Stan­dalone

Noch in diesem Jahr will o2 mit 5G Stan­dalone starten. Dann wird der neue Netz­stan­dard unab­hängig von LTE. Vorteil sind sehr kurze Reak­tions­zeiten und Network Slicing. also die Auftei­lung des "Gesamt­netzes" in mehrere Einzel­netze. Als weiteren Vorteil hebt Telefónica-Gigabit-Geschwin­dig­keiten hervor, die Telekom und Voda­fone aber auch bei 5G Non-Stan­dalone im 3500-MHz-Bereich anbieten.

o2 hält am Ziel fest, bis zum Jahres­ende rund 30 Prozent der Bevöl­kerung Deutsch­lands mit 5G zu versorgen. Im kommenden Jahr soll der Versor­gungs­grad auf 50 Prozent steigen und bis 2025 will Telefónica eine flächen­deckende Abde­ckung reali­sieren. In diesem Jahr sollen aber auch noch mehrere Tausend neue LTE-Sender gebaut werden, um Versor­gungs­lücken zu schließen und die Kapa­zitäten in bereits ausge­bauten Regionen zu erhöhen. Bis zum Jahres­ende werden die bislang für UMTS verwen­deten Frequenzen für das LTE-Netz umge­widmet.

Bereits vor einigen Tagen hatte die Deut­sche Telekom über ihre 5G-Ausbau­pläne infor­miert.

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