So will Telefónica Prepaidkarten schneller registrieren
Alfons Lösing: "Prepaid muss einfach sein"
Foto: Telefónica
Telefónica will Kunden künftig einen vereinfachten Prozess anbieten, um eine Prepaidkarte nach dem Kauf zu aktivieren. So können Neukunden ihre Identität beim Kauf der Karte im Fachhandel bestätigen lassen, indem die Personalausweis-Daten vom Händler elektronisch überprüft werden. Das eID-Verfahren ist nicht neu. So hatte beispielsweise Vodafone schon im Frühjahr angekündigt, seinen Kunden den Dienst anzubieten.
Telefónica erprobt die eID im ersten Schritt bei den Marken Ay Yildiz und Ortel Mobile. Ob und wann der Dienst auch bei der Kernmarke o2 und weiteren Ablegern eingeführt wird, ist noch nicht entschieden. Auf Basis der Daten, die beim jetzt startenden Probelauf gemacht werden, will der Münchner Telekommunikationsdienstleister hierzu eine Entscheidung treffen. Damit sollen die Prepaidprodukte des Unternehmens für die Kunden wieder attraktiver werden.
Alfons Lösing: "Prepaid muss einfach sein"
Alfons Lösing: "Prepaid muss einfach sein"
Foto: Telefónica
Alfons Lösing, Vorstandsmitglied bei Telefónica Deutschland, sagte zum Start des Testlaufs für die eID: "Wir bieten unseren Kunden mit dem neuen eID-Verfahren eine einfache und sichere digitale Lösung, mit der sie noch schneller in die Tarifwelt unserer Marken starten können. Die seit 2017 gesetzlich vorgeschriebene Identifizierungspflicht hat die Prepaid-Welt verändert und zusätzliche Prüfmechanismen erforderlich gemacht. Aber Prepaid muss einfach sein."
Mit dem neuen Dienst soll die SIM-Karte schneller nutzbar sein. Auch für die Händler werde der Legitimierungsprozess einfacher und schneller. Mehr als 80 Prozent der aktuell im Umlauf befindlichen Personalausweise seien bereits für die Nutzung der eID geeignet. Bis zum Jahresende sei es seitens der Politik geplant, sämtliche Personalausweise und Aufenthaltsgenehmigungen mit der Funktion ausstatten.
So funktioniert die eID
Der Händler muss die Daten des Personalausweises nicht mehr manuell erfassen. Stattdessen werden diese per NFC ausgelesen und mit der CAN-Zugangsnummer bestätigt. Die hinterlegten Daten werden automatisch überprüft. Der Händler erhält innerhalb weniger Sekunden eine Bestätigung und der Kunde kann die SIM-Karte nutzen.
Zu beachten ist, dass für diese Art der Anmeldung nur der elektronische Personalausweis benötigt wird, der Händler hält diesen an sein Lesegerät und gibt die auf dem Ausweis aufgedruckte CAN-Kennzahl ein. Die ePIN des Ausweises, die nur dem Inhaber bekannt sein darf, wird dazu nicht benötigt.
Telefónica betont, dass das Verfahren durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert ist. Parallel zur Einführung in den Shops arbeitet der Netzbetreiber an der Einführung des Angebots über den Online-PIN des Personalausweises. Dann wäre sogar möglich, seine Prepaid-Karte von zu Hause aus, z.B. über die amtliche "Ausweis" der Bundesregierung anzumelden. Wann dieser Service zur Verfügung stehen wird, ist derzeit aber noch nicht bekannt.
Ay Yildiz und Ortel Mobile sind nicht die ersten Discountmarken, die die eID ihren Kunden anbieten. In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, welcher Discounter im Telekom-Netz den Service schon seit Mai nutzt.