Windows 8: Oberfläche im Kachel-Design, Apps & mehr
Windows 8: Neue Oberfläche mit Kacheln
Bild: Microsoft
Microsoft führte im Oktober 2012 mit seinem Betriebssystem Windows 8 grundlegende Veränderungen zu den Vorgänger-Versionen ein:
Den Mittelpunkt des Systems bildete eine neue Oberfläche in Kachel-Optik, die Microsoft ursprünglich Metro-Oberfläche nannte - später rückte das Unternehmen von diesem Namen ab und nannte sie Modern UI. Das neue Kachel-Design kam schon vorher seit einiger Zeit auf den Windows Phones
zum Einsatz. Der klassische Desktop war bei Windows 8 zwar nach wie vor vorhanden, kam aber nicht mehr direkt zum Vorschein.
Wer ihn nutzen wollte, konnte ihn aus der Windows-Oberfläche heraus über eine Kachel ansteuern.
Windows 8 eilte zum Start nicht der gute Ruf voraus, den seinerzeit Windows 7 für sich verbuchen konnte. Mit dem Windows-8.1-Update reagierte Microsoft daher auf Beschwerden. So konnte hier zum Beispiel direkt auf den Desktop gestartet werden, der zwangsweise Start der Kachel-Oberfläche wurde damit abgeschafft. Klagen gab es zudem über ein kleines, aber offenbar entscheidendes Detail: Der Startbutton auf dem Desktop war verschwunden. Dieser kam dann zurück, öffnet aber kein Startmenü, sondern die Modern-UI-Oberfläche.
Doch zunächst versuchte Microsoft, potenzielle Nutzer mit Kampfpreisen zur Einführung zu locken.
Windows 8 kam für klassische Intel-PCs einerseits in einer Grund-Version, die schlicht Windows 8 hieß, andererseits in einer Windows-8-Pro-Version.
Letztere war zunächst zum
Preis von 29,99 Euro per Download bzw. 59,99 Euro mit Datenträger erhältlich.
Nach einer Einführungsphase bis Ende Januar 2013 drehte Microsoft dann erheblich an der Preisschraube: Es fielen 119,99 Euro für die Download-Variante des "einfachen" Windows bzw. im Einzelhandel 199,99 Euro für diese Version sowie
279,99 Euro für Windows 8 Pro an.
Allerdings ließen sich hierzulande auch die sogenannten OEM- und System-Builder-Versionen erstehen, die traditionell um einiges günstiger sind.
Windows 8: Neue Oberfläche mit Kacheln
Bild: Microsoft
Windows 8: Neues Design
Die Neuausrichtung sollte das System auch für andere Eingabeformen abseits von Maus und Tastatur und damit vor allem für Tablets attraktiv machen - es ließ sich dank großer Elemente einfacher per Finger bedienen und unterstützt Multitouch und Gesten-Steuerung. Natürlich war aber weiterhin auch eine Steuerung über Keyboard und Maus möglich.
Neben den klassischen Windows-Applikationen gab es Apps für das Kachel-Interface - diese waren ein neuer Schwerpunkt bei Windows 8. Entsprechend setzte auch Microsoft hierfür auf einen passenden AppStore. Apps liefen immer im Vollbild-Modus, es ließen sich aber auch zwei Apps nebeneinander platzieren - bei Windows 8.1 blieb dies weiterhin so, allerdings mit erweiterten Darstellungsoptionen. Auf jeden Fall war in der neuen Umgebung die altbekannte Fensteroptik verschwunden, beim Desktop bestand sie natürlich weiter.
Eine Besonderheit bei Nutzung der Modern UI:
Während sich die aktuelle App im Vordergrund befand,
schliefen die anderen Apps meistens im Hintergrund - sie konnten dort allerdings
auch über sogenannten Contracts bestimmte Funktionen für die laufende App erfüllen.
Mit der neuen Oberfläche kamen auch neue Gesten, mit denen das System gesteuert wurde.
Der Lockscreen von Windows 8
Bild: Microsoft
Microsoft setzte auf die Cloud
Apps boten bei Windows 8 sogenannte Charms, die per Wischgeste an der rechten Bildschirmseite sichtbar wurden und Funktionen wie die Suche, Einstellungen und weiteres enthielten. Das Design dieser Charms war immer gleich, um eine einheitliche Steuerung zu ermöglichen.
Zudem setzte auch Microsoft - dem allgemeinen Trend folgend - verstärkt auf die Cloud. So sollten Apps ihre Daten "bestenfalls" in der Wolke speichern. Dies sollte in letzter Konsequenz dazu führen, dass im Optimalfall bei der Anmeldung mit einem neuen Windows-8-Gerät alle Daten auf diesem direkt zur Verfügung stehen.
Wer Probleme mit seinem System hatte, freute sich unter Umständen über zwei neue Features:
Per Reset-Funktion konnte das gesamte System in den Auslieferungszustand zurückversetzt werden, alle
Nutzerdaten wurden dann gelöscht. Bei einem Refresh wurden nutzereigene Daten
wie Anwendungen und Dateien beibehalten, allerdings das System neu aufgesetzt.
Der Internet Explorer 10 in Windows 8
Bild: Microsoft
Windows auf ARM - ohne Emulation
Windows 8 stand auch in einer Version für ARM-Prozessoren zur Verfügung, die auf den Namen Windows RT hörte. Dies war dem Einsatz zum Beispiel auf Tablets geschuldet, die oftmals diese Prozessor-Klasse nutzen. ARM-Prozessoren haben gegenüber x86-CPUs den Vorteil, dass sich mit ihnen stromsparendere Geräte realisieren lassen - entsprechend kann die Akku-Laufzeit steigen. Windows-Anwendungen für die x86-Version ließen sich hier allerdings nicht verwenden, eine Emulationsmöglichkeit gab es ebenfalls nicht.
Windows 8 und RT wurden bis zum 12. Januar 2016 unterstützt und mit Updates versorgt. Die Mainstream-Supportphase für Windows 8.1 und RT 8.1 endete am 9. Januar 2018. Der erweiterte Support, der lediglich Sicherheitsupdates, aber keine neuen Funktionen mehr beinhaltete, wurde am 10. Januar 2023 beendet. Der Nachfolger wurde Windows 10, das seinerseits inzwischen von Windows 11 abgelöst wurde.
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