Roku: Streaming-Hardware startet in Deutschland
Roku bringt seine Streaming-Hardware nach Deutschland
Bild: Roku
Amazon und Google bekommen beim Thema Streaming noch in diesem Jahr starke Konkurrenz: Der US-Hardwarehersteller Roku will seine Streaming-Hardware auch hierzulande anbieten. Aktuell sind die Sticks und Boxen von Roku in Deutschland nur über Umwege verfügbar, so entweder als Import oder über Sky. Der Pay-TV-Anbieter kooperiert bei seinem SVoD-Service Sky Ticket mit Roku und bietet seinen Abonnenten eine speziell gebrandete Variante des Streaming-Sticks an.
Führend in den USA
Roku bringt seine Streaming-Hardware nach Deutschland
Bild: Roku
Während in Deutschland vor allem Amazon mit seinen FireTV-Sticks und Google Chromecast um die Gunst der Streaming-Fans werben, verfügt Roku in den USA bereits über eine große Fangemeinde. So setzt das Unternehmen dort nicht nur über separate Hardware, sondern implementiert die eigene Benutzeroberfläche ebenfalls im Rahmen von Partnerschaften mit TV-Herstellern. Auf ein ähnliches Modell setzen allerdings auch Google und Amazon, beispielsweise ist Android- bzw. nunmehr Google TV auf zahlreichen Fernsehern verfügbar. Gleiches gilt für FireTV, bei dem Amazon auf Partnerschaften mit der Mediamarkt-Eigenmarke ok. bzw. Grundig setzt.
Konkrete Informationen zum Deutschlandstart gibt es aktuell noch nicht, spätestens zum Weihnachtsgeschäft sollte Roku-Hardware jedoch flächendeckend im Sortiment aller gängigen Händler liegen. Fraglich ist allerdings, ob insbesondere Amazon die neue Konkurrenz schmeckt. So verzichtete der Versandhändler beispielsweise auch auf eine Listung der Streaming-Hardware von Mitbewerber Google. Bei einer kurzen Recherche stellten wir jedoch fest, dass Roku-Produkte schon jetzt via Prime als China-Import bei Amazon angeboten werden. Vom Kauf würden wir jedoch abraten, da diese Hardware in der Regel nicht auf den deutschen Markt zugeschnitten ist und es deshalb bei der Nutzung zu technischen Problemen kommen kann.
Umfassendes Angebot für Deutschland
"Wir freuen uns darauf, mit globalen und lokalen Streaming-Diensten zusammenzuarbeiten, um den deutschen Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, so fernzusehen, wie sie es möchten. Wir haben eine Menge aufregender Neuigkeiten für Deutschland, die wir in den kommenden Wochen bekannt geben werden", so Arthur van Rest, VP International bei Roku. Man kann also davon ausgehen, dass man sich in Deutschland nicht nur allein auf den Verkauf von Streaming-Sticks beschränken wird.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird auch der hauseigene "Roku Channel" inklusive seiner Originals früher oder später nach Deutschland kommen, was den Wettbewerb an kostenfreien AVoD-Diensten weiter verschärft. Hier sind aktuell insbesondere "Pluto TV" von ViacomCBS sowie "Rakuten TV" regionale Platzhirsche. Auch Joyn von ProSiebenSat.1 und Discovery ist zumindest teilweise ohne Zusatzgebühren verfügbar.
Was wird aus der Partnerschaft mit Sky?
Fraglich ist unterdessen, ob Roku und Sky ihre bislang in Deutschland exklusive Hardware-Partnerschaft fortsetzen. Wenn Streaming-Sticks von Roku hierzulande angeboten werden, dürfte kaum noch Interesse an einer von Sky gebrandeten Variante bestehen. In diesem Falle könnte zum Beispiel Sky Ticket als App für alle Roku-Sticks und Boxen angeboten werden. Allerdings ist offen, welche Pläne man in Unterföhring generell mit Sky Ticket hat.
Erst kürzlich hat das Unternehmen sein Laufzeitangebot "Sky Q" auch in einer Streaming-Variante über das Internet gelauncht. Abgesehen von der Vertragslaufzeit unterscheidet sich dieses Angebot kaum noch vom SVoD-Service, weshalb sich die Frage nach dessen Zukunft stellt. Vorstellbar wäre, dass Sky Q früher oder später in einer Variante mit monatlicher Laufzeit angeboten wird und man ganz auf den Vertrieb von Sky Ticket verzichtet.
Streaming: Roku produziert eigene Filme und Serien.