5G: Im DACH-Raum bisher nur wenig Interesse
5G ist das schnellste, was der weltweite Mobilfunk derzeit zu bieten hat. Wenn alles richtig konfiguriert und auf dem neuesten Stand ist, verspricht der Mobilfunkstandard Datenraten von bis zu 10 GBit/s und im Idealfall deutlich kürzere Latenzzeiten als die aktuell noch vorherrschende LTE-Technologie (4G).
Nutzer im D-A-CH-Raum befragt
Das größte Interesse an 5G gibt es laut statista in Brasilien.
Grafik: statista
Trotzdem sind nur die wenigsten Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz davon begeistert, hat der Statistik-Dienstleister "Statista" herausgefunden. Demnach hätten es nur etwa 16 Prozent der in der Schweiz für den Statista Global Consumer Survey befragten Personen, wichtig gefunden, Zugang zu der neuesten Mobilfunktechnologie zu haben. In Deutschland sei der Anteil mit 15 Prozent ähnlich groß, unter den Österreichern hätten immerhin 13 Prozent das als wichtig erachtet.
Südamerika und China führend
Springen wir über den Teich nach Südamerika: Dort ist der Zugang zu 5G für die Menschen in Brasilien deutlich wichtiger. Hier haben mit rund 41 Prozent der Umfrageteilnehmer die meisten Antwortenden weltweit die Frage nach der Relevanz von 5G bejaht. Auf Brasilien folgt China mit 30 Prozent und die USA mit 25 Prozent.
Was wissen die Befragten über 5G?
Leider verrät Statista nicht, was die Befragten schon über 5G wissen oder was sie sich davon versprechen. Gerade in der Schweiz wird eine intensive Debatte über vermeintliche Gesundheitsgefahren von 5G geführt. Die extrem niedrigen Grenzwerte in der Schweiz führen kurioserweise dazu, dass der Netzausbau viel feinmaschiger und damit besser ist, als in anderen Ländern. Da die "Strahlungsmenge" begrenzt ist, wurden auch sehr früh "ältere" Technologien wie 2G zugunsten von 4G/5G abgeschaltet. Das Ende von 3G hat die Swisscom beispielsweise für 2025 angekündigt. Die Netzbetreiber Sunrise und Salt gaben auf Nachfrage bekannt, dass sie derzeit keine Pläne in dieser Richtung hätten.
Deutschland 5G Ausbau weit fortgeschritten
In Deutschland ist der Ausbau von 5G weit fortgeschritten, wobei nach Ansicht von Branchenexperten die Telekom weit voraus liegt. Sie setzt dabei auf 5G-NSA (Non-Stand-Alone mit 4G als Unterstützung) und 5G-DSS, letzteres ist der Kombibetrieb von 4G und 5G, damit auch Nutzer von reinen 4G-Geräten vom Netzausbau profitieren können.
Vodafone hat als erster Netzbetreiber 5G-SA (Standalone) freigeschaltet, ist aber von einer Flächendeckung noch weit entfernt. Auch Vodafone kann bei 5G-SA noch nicht auf 4G verzichten, weil Telefonie über 5G (VoNR) noch nicht im Netz verfügbar ist. Einzig im Netz von Telefónica (o2) konnte teltarif.de im Versuchsnetz von Potsdam und München testen, dass VoNR bereits funktioniert.
Der vierte Netzbetreiber 1&1 will 2023 mit seinem 5G-Mobilfunknetz starten (der Versuchsbetrieb wird etwa ein Jahr vorher anlaufen).