Handy-Test

Sony Ericsson Xperia Neo im Test: Günstiger Multimedia-Androide

Gingerbread-Smartphone kann im Test viele Punkte sammeln
Von Ulf Schneider

Auch ein GPS-Empfänger ist im Sony Ericsson Xperia Neo erwartungsgemäß eingebaut. Im Gegensatz zum Arc arbeitet er mit einem beachtlichen Tempo, denn nur wenige Sekunden nach der Zieleingabe startet bereits die Routenführung – da gibt es aktuell immer noch zahlreiche Negativbeispiele. Für das Datenmanagement ist HSPA mit 7,2 Megabit pro Sekunde für den Down- und maximal 5,76 Megabit pro Sekunde für den Upload sowie der schnell WLAN-n-Standard zuständig. Hier liegt das Xperia Neo auf der Höhe der Zeit. Das vorinstallierte App-Angebot bietet vor allem Multimedia-Anwendungen. Dazu gehört auch der hauseigene On-Demand-Musik-Service "Music Unlimited" (Qriocity).

Schnell, aber nicht immer straff organisiert

Sony Ericsson Xperia neo

Beim Material dominiert Kunststoff Beim Material dominiert Kunststoff
Bild: teltarif.de
Das aktuelle Android 2.3.3 Gingerbread, gepaart mit einer eigenen Nutzeroberfläche, sind das Grundgerüst des Sony Ericsson Xperia Neo. Das bedeutet im Klartext: sieben Menüebenen, reichlich Personalisierungsmöglichkeiten sowie ein großes Optionsmenü. Nicht zuletzt dank des Qualcomm-Prozessors, der mit 1 GHz getaktet ist, wandert der Nutzer angenehm schnell durch die Menüs, Fingereingaben werden umgehend umgesetzt. Alles prima also? Nicht ganz. Im Vergleich zur Konkurrenz könnte die Menüführung hier und da noch etwas straffer gestaltet sein, da sich selbst bei Basisfunktionen oftmals ein paar Zwischenschritte zu viel einschleichen. Es stört zudem, dass kein direkter Zugriff auf die SIM-Kontakte gewährt wird. Der Nutzer wird daher gezwungen, sämtliche Kontakte lokal auf das Handy zu importieren und dann mit Google zu synchronisieren – warum eigentlich?

Der guten Performance entsprechend sorgen auch mobile Surferlebnisse für ein breites Grinsen beim Tester, denn die Seitenaufbaugeschwindigkeit ist schlichtweg top und alle Flash-Inhalte werden problemlos angezeigt. Auch der bekannte Fingerspreiz-Zoom wird unterstützt, ohne aber das Tempo und die Ruckelfreiheit eines iPhone 4 zu erreichen. Der Touchscreen ermöglicht die Darstellung einer geräumigen QWERTZ-Tastatur im Querformat, sodass Texteingaben auch in einer schnelleren Gangart fehlerfrei möglich sind. Die intelligente Texteingabe erweist sich dabei als ein nützlicher Sekundant, der zudem stetig dazulernt.

Keine technischen Mängel

Im Xperia Neo steckt ein starker Akku Im Xperia Neo steckt ein starker Akku
Bild: teltarif.de
Im Bereich der Akku-Messwerte siedelt sich das Xperia Neo im breiten Mittelfeld an. So sind bei moderater Nutzungsintensität fünf Tage Dauereinsatz problemlos möglich. Sobald der Nutzer jedoch zur Fraktion Vielsurfer gehört, sind zwei Tage Rufbereitschaft realistischer. Telefonieren mit dem Xperia Neo ist ein stilles Erlebnis, denn Nebengeräusche werden durch eine Filtertechnik geradezu auffällig stark eliminiert. Die Kehrseite der Medaille: Stimmen klingen oftmals leicht dumpf. Abgesehen von der fehlenden Natürlichkeit klappt die Verständigung aber gut. Überzeugend ist auch der Freisprecher, denn auch bei höchster Lautstärke ist die Übertragung nicht unangenehm verzerrt. Überhaupt leistet der integrierte Lautsprecher einen guten Job, da Musik angenehm lebendig wiedergegeben wird.

Fazit

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2
300 Euro sind zwar nicht gerade die Einsteiger-Klasse, doch was der Käufer an multimedialen Gegenwert erhält, ist mehr als beachtlich. Im Bereich Multimedia-Fähigkeiten hat das Xperia Neo seinen großen Auftritt. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, warum die Kundschaft für das etwas größere Schwestermodell Arc mehr ausgeben muss? Tatsächlich steht das Neo dem Arc in kaum etwas nach und weist bei Detailfragen sogar ein paar Verbesserungen auf, etwa bei der Kamera. Aufgrund des sehr guten Preis/Leistungsverhältnisses und keiner gravierenden Schwäche hat Sony Ericsson mit dem Xperia Neo einen potenziellen Bestseller gebaut, der im Internet sogar bereits für unter 300 Euro gehandelt wird.

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