Studien

Verkaufszahlen: Smartphones haben Handys erstmalig überholt

In der EU ist die Wachablösung vollzogen
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Smartphones sind beliebt Smartphones sind beliebt
Bild: Vodafone
Smartphones lösen europaweit herkömmliche Handys ab. Laut der Marktforschungsfirma Comscore war der Dezember 2012 der erste Monat, im dem Smartphones in allen EU-Ländern mehr als die Hälfte der genutzten Mobiltelefone ausmachten.

Dabei ergaben sich deutliche regionale Unterschiede: Während in Großbritannien 64 Prozent aller genutzten Mobiltelefone Smartphones sind, kommen die Computerhandys in Deutschland nur auf einen Anteil von 51 Prozent. Hier haben also noch vergleichsweise viele Menschen ein einfaches Handy ohne Internetfunktionen. Doch das ändert sich: Mehr als drei Viertel aller neu gekauften Mobilgeräte in Deutschland sind Smartphones, erklärte Comscore in einer Studie mit dem Titel "Digitales Deutschland".

Gesurft wird meistens am PC

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Bild: Vodafone
Dennoch erfolge ein Großteil der Internetnutzung weiterhin über den klassischen PC. Besonders tagsüber surfen Menschen demnach mit dem PC im Internet, während sie abends über Smartphones oder Tablets einen Blick ins Netz werfen.

Ungebrochen ist die Macht von Google: Der Suchmaschinenenriese kommt in Deutschland auf einen Marktanteil von 96 Prozent. Konkurrenten wie Bing von Microsoft oder die Yahoo-Suche spielen kaum eine Rolle.

Mittlere Bildschirmgrößen sind beliebt

Eine andere Studie befasst sich mit der idealen Bildschirm­größe. Besonders große und besonders kleine Smartphones werden weniger häufig zum Surfen und Aufrufen von Apps benutzt als Computerhandys mit einem mittelgroßen Bildschirm. Das fand das US-Unternehmen Flurry heraus, das App-Nutzung auf Millionen Smartphones analysiert. Smartphones mit einem Bildschirm von weniger als 3,5 Zoll (knapp neun Zentimeter) machten 16 Prozent der benutzten Geräte aus, doch sie sorgten nur für vier Prozent der App-Nutzung.

Das liege daran, dass sich auf den kleinen Bildschirmen Apps weniger gut nutzen ließen, erklärte Flurry. Bei Tablets wie dem iPad sei das Gegenteil der Fall: Ihre Nutzer surften verhältnismäßig viel im Internet und riefen Apps auf. Besonders Spiele seien beliebt. Auch Smartphones mit mittelgroßen Bildschirmen zwischen neun und zwölf Zentimetern schnitten gut ab. In diese Kategorie fällt etwa das iPhone von Apple.

Eine Milliarde Messungen pro Monat

Handys mit besonders großen Bildschirmen zwischen zwölf und 17,5 Zentimetern konnten dagegen nach den Zahlen von Flurry bisher kaum Fuß fassen. Weil sie größenmäßig zwischen Handys und Tablets liegen, werden sie auch "Phablets" genannt, eine Zusammensetzung aus den Worten "Phone" und "Tablet". Sie machten zwei Prozent der verkauften Geräte und drei Prozent der App-Aufrufe in der Statistik aus.

Flurry erklärte, die Studie umfasse mit einer Milliarde Messungen pro Monat die 200 am häufigsten genutzten Gerätemodelle. Sie stehen für mehr als 80 Prozent der Gesamtnutzung. Das Unternehmen misst, wie Menschen Apps nutzen, und hilft beim Werbeverkauf in den Smartphone-Programmen.

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