Produktions-Start

IGZO-Displays von Sharp: Höhere Auflösung, weniger Verbrauch

Japaner starten Massen-Produktion der neuen LCD-Technologie
Von Rita Deutschbein

IGZO-Displays von Sharp: Höhere Auflösung, weniger Verbrauch Sharp startet Massen-Produktion von IGZO-Displays
Bild: dpa
Das japanische Unternehmen Sharp hat nun offiziell mit der Massen-Produktion der sogenannten IGZO-Displays begonnen. Im Gegensatz zur traditionellen amorphen Silizium-Schicht setzt der Hersteller bei seiner neuen LCD-Technologie auf eine Mischung aus Indium, Gallium, Zink und Sauerstoff (Oxygen), die eine 40-mal höhere Elektronen­beweglichkeit und eine höhere Material-Durchlässigkeit hat. Dadurch soll nicht nur die Reaktions­geschwindig­keit der Displays ansteigen, auch die Beschichtung soll dünner ausfallen und die Pixel sollen kleiner werden, was wiederum Auflösungen weit über HD-Qualität (1080p) ermöglicht. Zudem verbrauchen IGZO-Displays bei höherer Helligkeit mit bis zu einem Drittel Energie-Ersparnis deutlich weniger Leistung, als bisherige Display-Technologien.

IGZO-Displays von Sharp: Höhere Auflösung, weniger Verbrauch Sharp startet Massen-Produktion von IGZO-Displays
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Für die Produktion der neuen Displays wurde eine ehemalige LCD-Fabrik in Japan, die Kameyama Plant No. 2, umgerüstet. Neben großformatigen Produktionen, wie beispielsweise TV-Bildschirme, widmet sich Sharp vermehrt auch der Herstellung kleiner IGZO-Displays, die beispielsweise in Tablets und Smartphones zum Einsatz kommen sollen. Als Abnehmer wird Apple als heißer Kandidat gehandelt - sowohl der spekulierte Apple-Fernseher als auch künftige MacBook-Modelle und das kommende iPhone 5 könnten mit den IGZO-Displays ausgestattet werden.

Weitaus höhere Auflösungen möglich

IGZO-Displays von Sharp: Höhere Auflösung, weniger Verbrauch Auflösungsbeispiele für IGZO-Displays
Bild: Sharp
Der Vorteil von IGZO-Displays gegenüber bisherigen Technologien ist die hohe Auflösung und Pixeldichte. Wie Sharp mitteilte, produziere das Werk derzeit 32 Zoll große Bildschirme mit einer Auflösung von 3 840 mal 2 160 Pixel, also mit einer Pixeldichte von 140 ppi. Ebenfalls in Aussicht stellt der Hersteller 10 Zoll große Netbook-Displays, die eine Auflösung von satten 2 560 mal 1 600 Pixel (300 ppi) haben sowie Tablet-Touchscreens mit einer Größe von 7 Zoll, einer Auflösung von 800 mal 1 280 Pixel und einer Pixeldichte von 217 ppi.

Die Produktion der neuen LCD-Technologie ist recht kostspielig, Endgeräte mit derartigen Displays sind derzeit noch nicht auf dem Markt. Als Einstiegsgerät wurde lange Zeit das neue iPad von Apple gehandelt - hier waren die Japaner allerdings etwas zu langsam. Welches Gerät nun als erstes mit einem IGZO-Display ausgestattet werden und wann dies sein wird, ist bislang noch nicht bekannt.

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