Sicherheit

Secusmart will Telefonieren mit Android abhörsicher machen

Businesslösung für Anwender teuer, erfordert aber keine speziellen Handys mehr
Aus München berichtet Thorsten Neuhetzki

SecuVOICE auf dem Galaxy S2  SecuVOICE auf dem Galaxy S2

Foto: Secusmart
In unter einer Sekunde ist es möglich, die GSM-Schnittstelle zu knacken. teltarif.de hatte im Dezember über den erfolgreichen Hack des Chaos Computer Club berichtet. Doch nicht alle Telefonate sind für fremde Ohren bestimmt - gerade wenn die Gespräche im Firmenumfeld stattfinden. Die Firma Secusmart [Link entfernt] sieht eine immer breitere Zielgruppe für abhörsichere Telefonate, wie sie heute auf der CeBIT Preview in München mitteilte. Entsprechend sind heute nicht mehr zwangsweise spezielle teure Telefone nötig - selbst bei Android und Blackberry ist aktuell eine Verschlüsselung durch Secusmart möglich.

SecuVOICE auf dem Galaxy S2  SecuVOICE auf dem Galaxy S2

Foto: Secusmart
Unter dem Motto "Securing the world of mobile communication" stellt Secusmart auf der diesjährigen CeBIT erstmals ihre hardware-basierte Krypto-Lösung SecuVOICE auf dem Android-Mobiltelefon Samsung Galaxy S II vor. Doch wie auch schon bisher bei Secusmart: Sicherheit hat ihren Preis. Bisher lag der Preis pro Anwender bei etwa 2600 Euro. Der Preis für die Android-Lösung von Secusmart wird zur CeBIT bekannt gegeben, soll aber - wenn auch nur leicht - unter dem bisherigen liegen.

SecuVOICE gewährleistet nach Angaben des Unternehmens eine sichere Ende-zu-Ende-Kommunikation. Mit der Entscheidung für Android orientiert sich Secusmart nach eigenen Angaben an den hohen Wachstumsraten des Betriebssystems für Mobilfunktelefone, dessen Marktanteil laut aktuellen Angaben von Gartner bei über 50 Prozent liegt. Die neue VoIP-Lösung (SIP/RTP) für Android und Blackberry zeichnet sich nach Secusmart-Angaben durch hervorragende Sprachqualität aus. Die Secusmart Secure-VoIP-Lösung soll sich zudem einfach in bestehende TK-Infrastrukturen in Unternehmen und Behörden integrieren lassen. Secusmart verspricht, dass Telefonate auch über GSM-Netze möglich sein sollen - obwohl es sich um eine VoIP-Technologie handelt.

Wie bisher ist auch bei der zur CeBIT vorgestellten Variante die Secusmart Security Card im MicroSD-Format der Kern der Verschlüsselung. Diese wird in den Speicherkarten-Slot des Mobiltelefons eingesteckt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es keine Möglichkeit der Verschlüsselung für Geräte ohne MicroSD-Slot gibt. Dabei handelt es sich nicht nur um iPhone und Windows Phones, sondern auch einige Android-Handys wie das aktuelle Galaxy Nexus.

Auf der Karte finden die kryptografischen Berechnungen statt. Durch diesen Ansatz laufen alle Verschlüsselungsprozesse vollständig gekapselt innerhalb der sicheren Hardware ab - unabhängig von Sicherheitslücken des jeweiligen Smartphone-Betriebssystems. Zudem gibt es eine unverwechselbare Krypto-Identität, welche die eindeutige Authentifizierung von Gesprächspartnern garantiert.