"MagDart": realme entwickelt Magnet-Ladeverfahren weiter
Gute Ideen bleiben in der Technologiebranche nicht lange alleine. Das von Apple vorgestellte MagSafe Ladekonzept wird von realme weiterentwickelt.
realme hat das Konzept "MagDart" genannt, weil die größere Ladespule entfernt an eine Dartscheibe erinnern soll.
Kabellos oft mit Hindernissen
Kabelloses induktives Aufladen gibt es ja schon länger. Oft liegen die Telefone nicht richtig auf der Ladefläche und so bleibt der Ladevorgang hängen oder bricht unbemerkt ab. Die Magnete, die Apple mit MagSafe einführte, sorgen für die optimale Positionierung von Handy und Ladefläche.
Im Internet stellte Marketing-Chef Alessandro Bodde die neuen magnetischen Produkte von realme vor
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Bei realme wird das Konzept noch verschärft: Mit einem 50 Watt-Ladegerät mit eingebautem Lüfter, der die entstehende Abwärme bei der induktiven Energieübertragung abtransportiert.
50- oder 15-Watt-Ladeleistung
Wer etwas mehr Zeit hat und seine Ruhe haben will, kann auch eine 15-Watt-Version ohne Gebläse wählen. Darüber hinaus gibt es ein magnetisches Batteriepack, das analog zu Apple auf der Rückwand des Smartphones angedockt wird.
Eine Tischladeschale lädt den Akku auf, der dann zugleich die Abstellfläche für das Smartphone bildet, das dabei magnetisch geladen wird.
realme flash - Handy unterstützt magnetisches Laden
Ein neu vorgestelltes Smartphone-Modell realme Flash soll "weltweit als erstes Android-Smartphone magnetisches Laden" unterstützen, betont realme.
Mit den 50-Watt-Leistung des "MagDart"-Ladestandards soll der 4500 mAh Akku des neuen Smartphones realme Flash in weniger als einer Stunde von 0 auf 100 Prozent aufgeladen werden. Durch die Kühlung des Ladegerätes soll die induktive Ladung genauso oder gar noch schneller als die klassische Kabelverbindung aufladen, verspricht realme. Kann das funktionieren?
Der 15-Watt-Lader hat eine Ladescheibe mit einer Größe von 3,9 mm, die so dick sei, wie vier übereinander gelegte Kreditkarten. Ein 4500-mAh-Akku soll innerhalb von 90 Minuten wieder 0 auf 100 Prozent geladen sein.
Magnetisches Licht, magnetische Brieftasche
Ein Standfuß nimmt das magnetische Akkupack auf, um es zu laden. Vor das Akkupack kommt das Smartphone, das dann durch die Spule im Akku zeitgleich aufgeladen wird
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Ein "MagDart Beauty Light" soll für perfektes Licht sorgen, entweder als Fotolicht oder als Taschenlampe. Die Stromversorgung erfolgt dann über das Smartphone und dessen magnetischen MagDart-Anschluss.
Ein "MagDart Wallet" (magnetische Brieftasche) kann bis zu drei Kreditkarten aufnehmen.
Magnetisches Gehäuse für realme GT
Für das bisherige Spitzen-Modell realme GT soll es ein "realme GT MagDart Charging-Case" geben, das induktives Laden erlaubt.
Der USB-C-Port bleibe wie gewohnt nutzbar und das Carbon-Styling der Schale behalte "den stilechten Racing-Look bei".
Preise und Liefertermine: Unbekannt
Zu Preisen oder Lieferterminen sagte realme nichts. Auch der englischsprachige Support-Chat auf der Homepage konnte uns nicht weiterhelfen:
"Entschuldigung, ich möchte Ihnen mitteilen, dass es derzeit keine offiziellen Informationen dazu gibt. Ich möchte Sie bitten, weiterhin unseren sozialen Kontakten und dem Community-Portal zu folgen, um weitere Updates zu diesem Thema zu erhalten."
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Die von realme entwickelte Ladespule sei größer und besser als das Vorbild Magsafe von Apple, sagt realme
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Das Konzept ist knuffig und weiß zu gefallen. Aber nun hat realme ein Problem: Zum Zeitpunkt der Ankündigung muss längst klar sein, wann und wo das Produkt verfügbar ist. Wenn nun erst einmal nichts lieferbar ist, könnte Begeisterung schnell in Enttäuschung umschlagen und der Kunde wählt dann ein anderes Produkt eines anderen Herstellers oder geht gleich zum Original mit dem angebissenen Apfel.
Außerdem sind manche Versprechungen von realme mit Vorsicht zu genießen: Induktiv (magnetisch) schneller als über ein Kabel zu laden, ist physikalisch eigentlich gar nicht machbar. Die Umwandlung von elektrischer in magnetische Energie und wieder zurück hat Verluste, die sich als Wärme bemerkbar machen.
Selbst wenn der Lüfter die Wärme gut wegbekommt, die Verluste kehren nicht in den Akku zurück. Das heißt der "Widerstand" über das Magnetfeld und wieder zurück ist sicher größer als über ein kurzes Kupferkabel. Wir sind daher gespannt auf die MagDart-Produkte in der Praxis.
Wo kann man das kaufen?
Der Vertrieb von realme scheint im Augenblick weitgehend über das Internet zu laufen. Zwar ist geplant, auch über reale Shops (von Distributoren, Service-Providern oder Netzbetreibern) in den Städten die Produkte zu verkaufen.
Konkrete Aussagen, wann und wo (bei welchem Unternehmen oder Anbieter) das der Fall sein könnte, waren bislang nicht zu bekommen.
Google hat überraschend das Modell Pixel 6 vorgestellt.