Oppo Find X3 Pro im Test: Der neue Konkurrenz-Schreck?
Mit dem Find X3 Pro sagt Oppo der Oberklasse-Konkurrenz den Kampf an. Der Nachfolger des Find X2 Pro wurde in der vergangenen Woche virtuell vorgestellt und kann ab heute vorbestellt werden, offiziell verfügbar wird es ab dem 1. April sein. Wer das Find X3 Pro erwerben möchte, braucht wie bei vielen anderen High-End-Geräten auch einen Geldbeutel mit genügend Volumen: In den Wahlfarben "Gloss Black", "Blue" und "White" kostet es nämlich jeweils 1149 Euro.
Je höher der Preis, desto mehr sollte das Smartphone auch leisten - so zumeist der Wunsch der Käuferschaft. Wir haben uns das Oppo Find X3 Pro genauer angeschaut und sagen Ihnen, wo die Stärken und Schwächen des Smartphones liegen.
Design und Display
Mit 193 Gramm bietet das Oppo Find X3 Pro gutes Handling
Bild: teltarif.de
Viele neue Smartphone-Designs gehen in der Masse unter. Wer als Hersteller da noch herausstechen will,
muss sich etwas einfallen lassen, damit man zweimal hinschaut. Das Find X3 Pro
von Oppo sieht frontal betrachtet zwar schick und hochwertig aus, ist aber vielen anderen Handys ähnlich:
Abgerundete Display-Seiten für die schmale Taille und ein Punch-Hole-Design, um der Frontkamera möglichst
wenig, aber genügend Raum zu gewähren. Das sind Eckpfeiler moderner Premium-Handys und das ist objektiv gesehen
auch erstmal gut so.
Interessanter gestaltet sich aber der Blick auf die Rückseite. Der Kamera-Buckel ist nicht wie bei den meisten
anderen als Rucksack draufgeschnallt, sondern verschmilzt beim Find X3 Pro mit der Rückseite. Das liegt daran,
dass Rückseite und Kamera-Modul aus einem Guss sind. Die verwendete Schutzart ist wie auch für das Display
Gorilla Glass 5.
Die Kamera ist nicht aufs Gehäuse gesetzt, sondern verschmolzen
Bild: teltarif.de
Weiterhin ist erwähnenswert, dass der Kamera-Buckel sich in Natura nicht so weit vom flachen Teil des Gehäuses abhebt,
wie es auf Bildern den Anschein hat. Das verstärkt insbesondere bei Draufsicht den Eindruck, dass es sich um eine ebene Fläche handelt.
Trotzdem wackelt das Oppo Find X3 Pro hin und her, wenn es auf einer ebenen Fläche liegt. Das bleibt bei modernen Smartphone-Kameras und deren
wachsender Ausstattung allerdings nicht mehr aus. Ein Case schafft Abhilfe, es wäre allerdings schade, das besondere Kamera-Design des Find X3 Pro zu verdecken.
Die Diagonale des Displays ist mit 6,7 Zoll bemessen. Mit 193 Gramm ist das Phablet damit aber beinahe leicht, was einem komfortablen Handling in die Hände spielt. Im Helligkeitstest ermittelten wir einen Wert von 755,7 cd/m². Damit ist das Display sehr hell, was der Handy-Nutzung bei direkter Sonneneinstrahlung zugute kommt. Für einen Platz in der Bestenliste der Smartphones mit den hellsten Displays 2021 hat es aber nicht gereicht. Der Vorgänger Oppo Find X2 Pro ist dort mit einem nochmal helleren Display aber weiterhin positioniert.
Performance, Akku und Speicher
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Im Oppo Find X3 Pro schlummert im Gegensatz zu den anderen beiden Modellen der X3-Serie der Snapdragon 888.
Der neueste Streich von Qualcomm ist sehr performant, was sich unter anderem im von uns ermittelten
AnTutu-Gesamtbenchmark (662 100) spiegelt. Interessant ist aber, dass das ebenfalls neue Xiaomi Mi 11
mit gleichem Chip einen nochmal höheren Output (700 103) vorweisen kann. Der Vergleich gilt auch für unseren eigenen Browserbenchmark-Test.
Der Akku des Oppo Find X3 Pro hat eine Kapazität von 4500 mAh. In unserem Akkutest konnte sich
der Energielieferant mit einem Durchhaltevermögen von 10 Stunden und 43 Minuten beweisen. Ein guter Wert, mit dem es für
einen Platz in der Bestenliste der Smartphones mit der längsten Akkulaufzeit 2021 gereicht hat.
Schnelle Ladevorgänge sind mit bis zu 65 Watt drin, ein passendes Netzteil ist im Lieferumfang enthalten. Kabelgebundene Ladevorgänge sind mit bis zu 30 Watt möglich.
Kamera und Gehäuse sind aus einem Guss
Bild: teltarif.de
Das Oppo Find X3 Pro wird in einer Speicherkonfiguration angeboten. Diese umfasst 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB interne Speicherkapazität.
Letztere ist vernünftig, denn der Speicher kann nicht per MicroSD erweitert werden. Im Slot ist Platz für zwei Nano-SIM-Karten,
Dual-SIM funktioniert aber auch in der Kombi Nano-SIM plus elektronische SIM (eSIM). Dual-SIM-5G funktioniert jedoch nicht.
Ist der erste Slot mit einer 5G-fähigen SIM belegt, kann der zweite mit einer SIM verwendet werden, die sich mit dem LTE-Netz verbindet.
5G-Test im Telekom-Netz
Wir haben mit dem Oppo Find X3 Pro dieselben Gebiete besucht, wie auch im Test des kleinen Bruders Find X3 Lite.
In Redaktionsnähe im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg ermittelten wir im ersten 5G-Test wenig überraschende Ergebnisse von bis zu 102 MBit/s im Download
und 47 MBit/s im Upload. Das hat den Grund, dass Gigabit-Speed nicht in jeder Pore einer Stadt verfügbar ist. Die Deutsche Telekom nutzt beispielsweise
hier die DSS-Technologie (Dynamic Spectrum Sharing), mit der die gleichzeitige Verwendung von Frequenzen für 5G bis 2100 MHz und LTE gestattet ist.
Die ganz hohen Übertragungsraten bleiben da aber aus.
Dual-SIM ist entweder mit zwei Nano-SIMs möglich oder einem eSIM-Profil
Bild: teltarif.de
Höhere Übertragungsraten sind in Hotspots in höheren Frequenzbereichen möglich, beispielsweise in unmittelbarer Nähe zum Potsdamer Platz. Hier haben wir in einem Test
Übertragungsgeschwindigkeiten von 379 MBit/s im Download und 41,1 MBit/s im Upload ermitteln können. Ein weiterer Hotspot ist
in der Nähe des S-Bahnhofs Yorckstraße zu finden. Hier war das Oppo Find X3 Pro in der Lage, Gigabit-Geschwindigkeiten
im 5G-Netz der Telekom anhand der Speed-Test-App von Oookla zu erreichen,
in einem anderen Fall 944 MBit/s im Download und 7,33 MBit/s im Upload. Der letzte Wert ist so gering, weil wir den Test in einer fahrenden S-Bahn probierten und
während des Durchlaufs der Zug in einen Tunnel fuhr.
Am S-Bahnhof Friedenau ermittelten wir überraschend hohe Werte im Upload, in einem Fall 131 MBit/s im Telekom-5G-Netz, bei gleichzeitigen 79,3 MBit/s im Download. Einen zweiten Durchlauf probierten wir wieder bei fahrender S-Bahn, die zuvor vom S-Bahnhof Friedenau gestartet war. Die Downloadrate war mit 78,1 MBit/s beinahe identisch zum ersten Mal, die Uploadgeschwindigkeit lag aber immer noch bei 117 MBit/s.
Telefonie und Sound
Die Telefoniequalitäten des Oppo Find X3 Pro konnten uns im Test durch eine klare Reproduktion der Stimme unseres Gesprächspartner überzeugen. Dazu trug sicherlich das voreingestellte VoLTE bei, WLAN Call wird ebenfalls unterstützt.
Oppo bestückt das Find X3 Pro mit einem Stereolautsprecher-System. Auf voller Lautstärke ist der Output auch ziemlich laut. Störendes Knarzen war im Test aber dennoch nicht festzustellen. Es wurde ausreichend Bassleistung produziert. Instrumente eines flotteren Rocksongs erschienen auch nicht als Einheitsbrei oder verschluckten gar den Gesang.
Auf der nächsten Seite beschäftigen wir uns mit dem Kamera-System. Außerdem lesen Sie das Fazit.