Online-Abonnement

Zeitungen: Bezahl-Inhalte immer erfolgreicher

Verlage setzen vermehrt auf Paid-Content-Modelle. Dies ergab eine Untersuchung des Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger. Dabei sind die Online-Abos teilweise an die Kundenwünsche angepasst.
Von Jennifer Buchholz

Zeitung als E-Paper oder als Printausgabe? Zeitung als E-Paper oder als Printausgabe?
Bild: dpa
Deutsche Zeitungen setzen vermehrt auf Vertriebs­umsätze im Internet. Laut dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sind mittlerweile 70 Zeitungen als Paid-Content-Modelle im Internet vorhanden. Gegenüber dem Vorjahr bedeute dies einen Zuwachs um rund 75 Prozent.

"Die Zahlen zeigen: Die Menschen sind bereit, auch in der Digitalwelt für gute journalistische Inhalte zu bezahlen", unterstreicht Hans-Joachim Fuhrmann, Mitglied der BDZV-Geschäftsleitung. Laut Fuhrmann sind derartige Online-Vertriebserlöse für ein wirtschaftlich arbeitenden Verlag ebenso elementar wie weitere Innovationen im Anzeigengeschäft. Beide tragen viel zum Erfolg eines Geschäftsmodells bei.

Abo-Modelle sind an Kundenbedürfnisse angepasst

Zeitung als E-Paper oder als Printausgabe? Zeitung als E-Paper oder als Printausgabe?
Bild: dpa
Für das kommende Jahr rechnet der BDZV mit einem weiteren Zuwachs auf über 100 Zeitungen, die ihre Websites gegen Entgelt anbieten. Die Untersuchungen des BDZV zeigen außerdem, dass zwei Drittel der Verlage auf ein Online-Abo setzen. Die Abonnements kosten im Durchschnitt acht Euro pro Monat. Auch die Option eines Tagespasses wird von über 60 Prozent der Verlage angeboten. Dieser kostet je nach Anbieter in etwa 1,10 Euro. Nur einige wenige Verlage (fünf Prozent) bieten ihren Kunden auch die Möglichkeit an, einzelne Artikel zum Preis von 3 bis 30 Euro-Cent zu kaufen. Der Trend im Abonnementen-Bereich geht allerdings zum Digital-Abo. Dieses besteht aus einem kompletten Online-Zugang sowie dem E-Paper und kostet durchschnittlich 19,30 Euro.

Gefragt nach den genutzten Paid-Content-Modellen zeigt die Expertise einen klaren Trend auf: 71 Prozent der Zeitungen setzen demnach auf die Freemium-Variante. Hierbei entscheidet die Redaktion, welche Beiträge kostenpflichtig und welche frei verfügbar sind. Knapp ein Viertel nutzt die sogenannte Metered-Version, bei der im Schnitt 17 Klicks frei sind.

Bei fünf Prozent der Verlage sind sämtliche Artikel nur gegen Entgelt lesbar und eine Zeitung setzt auf eine freiwillige Bezahlung. Die Liste mit den Zeitungen, die Paid Content eingeführt haben, ist auf der Seite des BDZV [Link entfernt] zu finden.