Doppeldecker

YotaPhone mit zwei Displays auf dem MWC: Doppelt hält besser

Android-Handy hat einen E-Paper-Bildschirm auf der Rückseite
Aus Barcelona berichtet Steffen Herget

Das YotaPhone hat zwei Displays. Das YotaPhone hat zwei Displays.
Bild: Yota Devices
Nokia, HTC, Samsung, LG, Sony und wie sie alle heißen: Auf dem Mobile World Congress 2013 (MWC) sind wohl so ziemlich alle großen Handy-Hersteller vertreten und zeigen ihre neuen Smartphones, Tablets und andere Dinge. In den Messehallen verstecken sich jedoch auch einige sehr interessante Exoten - beispielsweise die Firma Yota Devices [Link entfernt] . Die LTE-Spezialisten haben in Barcelona mit dem YotaPhone ein Android-Smartphone im Gepäck, das neben dem handelsüblichen Touchscreen-Display auf der Vorderseite hinten einen weiteren Bildschirm besitzt - ein Doppel-Decker-Smartphone, wenn man so will.

Das YotaPhone hat zwei Displays. Das YotaPhone hat zwei Displays.
Bild: Yota Devices
Beide Bildschirme haben eine Diagonale von 4,3 Zoll, das vordere LCD-Display löst 1280 mal 720 Pixel auf. Hinten am YotaPhone sitzt kein normaler Touchscreen, sondern ein nicht berührungsempfindliches E-Paper-Display, wie man es aus einem E-Book-Reader kennt. Dies lässt sich über Wisch-Gesten auf einer Touch-Fläche direkt unterhalb des Displays bedienen. Die restlichen Eckdaten des YotaPhone: Dual-Core-CPU von Qualcomm mit 1,5 GHz, bis zu 64 GB interner Speicher, Akku mit 2100 mAh, 12-Megapixel-Kamera und Android 4.2, das ganze bei einem Gewicht von 140 Gramm.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten denkbar

Das E-Ink-Display des YotaPhone. Das E-Ink-Display des YotaPhone.
Bild: teltarif.de
Für das zweite Display auf der Rückseite hat sich der Hersteller vielfältige Einsatzmöglichkeiten ausgedacht, die weit darüber hinaus gehen, das eigene Handy nur mit einem veränderbaren Foto zu dekorieren. So lässt sich der Inhalt des Front-Displays mit einer Wisch-Geste mit zwei Fingern auf das Zweit-Display schieben - und dort bleibt er auch. So lassen sich Notizen oder Termine stets griffbereit anzeigen, Eintrittskarten oder Stadtpläne anzeigen und ähnliche Dinge. Es lassen sich auch Benachrichtigungen aktivieren, so dass etwa eingehende SMS und E-Mails samt Text auf dem Handy-Rücken gelesen werden können und nicht nach einigen Augenblicken wieder verschwinden. Der Hintergedanke dieser Art von Benachrichtigungen ist laut YotaPhone, die Smartphone-Nutzung etwas zu entschleunigen und komfortabler zu machen.

Der große Vorteil des E-Paper-Bildschirms ist, dass diese Sorte Display nur dann wirklich Strom verbraucht, wenn das Bild geändert wird - davor und danach nicht. So bleiben die auf E-Paper angezeigten Daten auch dann dort stehen, wenn der Akku zu wenig Kapazität hat, um ein Arbeiten mit dem normalen Display unter Android zuzulassen. So bleibt etwa ein E-Ticket mir QR-Code, ein Stadtplan unter Google Maps oder auch ein einfaches Foto stets verfügbar - ein enormer Vorteil in machen Situationen. Das Konzept des YotaPhone hat demnach durchaus Potenzial, auch wenn sich die Umsetzung und der praktische Nutzen im Alltag noch beweisen müssen.

Verkaufsstart in der zweiten Jahreshälfte

Bis das YotaPhone allerdings auf den Markt kommt, wird es noch eine Weile dauern. Im Gespräch mit teltarif.de gab ein Sprecher des Herstellers bekannt, dass das Doppel-Display-Smartphone zwar noch in diesem Jahr, aber erst in der zweiten Jahreshälfte im Handel erhältlich sein soll. Einen genauen Preispunkt gibt es noch nicht, das YotaPhone wird sich preislich jedoch in der Oberklasse ansiedeln und vermutlich zwischen 500 und 600 Euro kosten.

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