Dreiländereck

o2: Ein LTE-Sender versorgt drei Bundesländer

o2 hat einen neuen LTE-Sender im unter­frän­ki­schen Fladungen in Betrieb genommen. Dieser strahlt neben Bayern auch nach Thüringen und Hessen ein.
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Telefónica treibt den Ausbau seines LTE-Netzes weiter voran. Vor allem in länd­li­chen Regionen weist der Netz­ausbau noch Lücken auf, die sukzes­sive geschlossen werden sollen, um den Kunden einen schnellen mobilen Internet-Zugang zu ermög­li­chen. Jetzt hat das Münchner Mobil­funk­netz­be­treiber die Inbe­trieb­nahme einer neuen 4G-Basis­sta­tion vermeldet, die eine kuriose Beson­der­heit aufweist: Vom neuen Sender aus werden gleich drei Bundes­länder mit LTE versorgt. o2 LTE am Dreiländereck o2 LTE am Dreiländereck
Foto: Telefónica
Die neue Sende­an­lage befindet sich in Fladungen in der Rhön, im baye­ri­schen Land­kreis Rhön-Grab­feld. Fladungen befindet sich in unmit­tel­barer Nähe zur früheren inner­deut­schen Grenze. Direkt nörd­lich des Ortes befindet sich die thürin­gi­sche Gemeinde Melpers und auch nach Ehren­berg in Hessen ist es nicht weit. Dazwi­schen liegt das Drei­län­dereck Bayern - Hessen - Thüringen, das von Bayern aus über einen kleinen Tram­pel­pfad und von Thüringen aus über einen Wanderweg erreichbar ist. Hier treffen Bayern, Hessen und Thüringen aufeinander Hier treffen Bayern, Hessen und Thüringen aufeinander
Foto: teltarif.de
Bedingt durch die Lage in unmit­tel­barer Nähe des Drei­län­de­r­ecks versorgt der neue LTE-Sender von o2 somit Teile von Bayern, Thüringen und Hessen. Nutzer haben die Möglich­keit, Beispiels­weise Down­loads mit mehr als 50 MBit/s im Down­stream durch­zu­führen, Videos zu streamen oder im Internet zu surfen. Vorteile bringt der Ausbau aber auch für Tele­fo­nate mit sich. VoLTE, also die Tele­fonie im 4G-Netz, bietet oft eine bessere Sprach­qua­lität, in jedem Fall aber einen schnel­leren Verbin­dungs­aufbau als ein Tele­fonat über UMTS oder GSM.

Bislang nur GSM verfügbar

Bis zum jetzt erfolgten LTE-Ausbau stand im Raum Fladungen, wo sich auch viele Urlauber und Ausflugs­gäste aufhalten, nur das GSM-Netz der Telefónica zur Verfü­gung. Ein Test der teltarif.de-Redak­tion im Sommer vergan­genen Jahres hatte gezeigt, dass der GPRS- bzw. EDGE-basierte Internet-Zugang in der Praxis kaum nutzbar war. o2-LTE-Ausbau rund um Fladungen o2-LTE-Ausbau rund um Fladungen
Foto: o2, Screenshot: teltarif.de
Ein Blick auf die Netz­ab­de­ckungs­karte der Telefónica zeigt: Vor allem west­lich von Fladungen weist das 4G-Netz noch erheb­liche Lücken auf. Hier reicht die LTE-Versor­gung nur knapp über die hessi­sche Landes­grenze. Der UMTS-Ausbau fehlt eben­falls, sodass die Kunden hier nach wie vor auf das für mobiles Internet nicht mehr zeit­ge­mäße GSM-Netz ange­wiesen sind. Hier besteht beim Netz­ausbau demnach Nach­hol­be­darf.

Den UMTS-Stan­dard wollen die deut­schen Mobil­funk-Netz­be­treiber in den kommenden Jahren aufgeben. Voda­fone und die Deut­sche Telekom beab­sich­tigen, ihre 3G-Netze bereits 2021 abzu­schalten. In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, was Telefónica mit seinen UMTS-Frequenzen vorhat.

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