Telefónica: Diese Vorteile bringt 5G Standalone mit sich
Gaming im 5G-Standalone-Netz
Foto: Telefónica
Telefónica hat angekündigt, die Zukunft des Mobile Gaming einzuläuten. Erstmals hat der Münchner Mobilfunk-Netzbetreiber Virtual Reality Spiele über sein 5G-Standalone-Netz vorgeführt. Zur Premiere in München sei das Spiel Half Life Alyx genutzt worden. Zur Demonstration habe der Mobilfunk-Netzbetreiber mit Ericsson und NVIDIA zusammengearbeitet.
Mit der VR-Brille tauchen die Spieler in eine interaktive 3D-Umgebung ein, in der sie sich frei umschauen und bewegen können. Solche Anwendungen stellen besondere Anforderungen an den Internet-Zugang. Sie erfordern nicht nur hohe Datenübertragungsraten, sondern auch kurze Reaktionszeiten, wie sie die "herkömmlichen" Mobilfunknetze - auch mit 5G-Erweiterung - kaum bieten.
Wird das 5G-Netz eigenständig und nicht nur als Erweiterung für den LTE-Standard betrieben, so werden die Anforderungen erfüllt, ist sich Telefónica sicher. Vodafone bietet 5G Standalone bereits seit Ende April für Endverbraucher an. Bei Telekom und Telefónica befindet sich diese finale Ausbaustufe des 5G-Standards noch in der Erprobung. Nachteil ist derzeit noch, dass es kaum Endgeräte gibt, die für 5G Standalone freigeschaltet sind.
Mallik Rao: "Wir erweitern das Spielfeld für digitale Anwendungen"
Gaming im 5G-Standalone-Netz
Foto: Telefónica
Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von Telefónica Deutschland: "Mit unserer VR-Gaming-Premiere haben wir eine der wichtigsten digitalen Anwendungen der Zukunft in unserem o2-5G-Standalone-Netz realisiert. Wir bieten Gamern einen spannenden Vorgeschmack darauf, was Mobile Gaming künftig zu bieten hat. Dank Gigabit-Geschwindigkeiten, ultraschnellen Reaktionszeiten und neuen Vernetzungsmöglichkeiten erweitern wir mit 5G Standalone das Spielfeld für digitale Anwendungen erheblich."
Wie Telefónica weiter mitteilte, seien bei der Mobile-Gaming-Premiere im 5G-Standalone-Netz Latenzzeiten zwischen 10 und 20 Millisekunden erreicht worden. Das deckt sich mit den Erfahrungen, die die teltarif.de-Redaktion in den vergangenen Wochen bereits im Vodafone-Netz gesammelt haben. Zum Vergleich: Im LTE-Netz und mit 5G Non-Standalone liegen die typischen Pingzeiten noch bei mehr als 20 Millisekunden, oft sogar bei 30 oder 40 Millisekunden. Verwendet wurde für den Test ein Samsung Galaxy S21 mit 5G-Standalone-Software.
Für den Test hat o2 5G-Antennen am Münchner Unternehmensstandort genutzt. Diese transportierten die Signale des VR-Games ins 5G-Kernnetz, das in mehreren Rechenzentren - etwa in München und Düsseldorf - bereits gestartet ist. Künftig will Telefónica zu diesem Zweck sämtliche Unternehmensstandorte aufrüsten. Kommerziell vermarkten will o2 das 5G-Standalone-Netz nach eigenen Angaben, sobald der Standard "reale Vorteile für den Massenmarkt" bringe. Tatsächlich dürfte die Vermarktung allerdings noch an einer größeren Endgeräte-Auswahl und einer entsprechenden Netzabdeckung scheitern, auch wenn Telefónica nach eigenen Angaben bereits rund 1500 5G-Antennen in 60 Städten betreibt.
In einer weiteren Meldung berichten wir über unsere Erfahrungen im 5G-Standalone-Netz von Vodafone.