5G von o2: Mehr als 500 MBit/s im ersten Test
5G-Sender von o2 in Köln
Foto: Tobske
Wie berichtet hat mit Telefónica in dieser Woche auch der dritte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber sein 5G-Netz gestartet. Nach eigenen Angaben versorgt das Unternehmen zunächst Teile der fünf größten deutschen Städte - Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main und München - mit dem neuen Netzstandard. Noch im Oktober soll der Netzstart in zehn weiteren Städten erfolgen.
Derzeit ist es kaum möglich, Aussagen zur tatsächlichen Verfügbarkeit des Netzes zu machen, denn ausgerechnet zum Netzstart hat o2 die Daten zu 5G von seiner Abdeckungskarte entfernt. Aktuell überarbeite man die Informationen. Zum 3. November - einen Monat nach dem offiziellen Start - stünden die Details zur 5G-Abdeckung wieder zur Verfügung.
Ende September war die 5G-Netzkarte kurzzeitig abrufbar. Rund um Hamburg und Frankfurt am Main war der neue Mobilfunkstandard den Angaben zufolge noch gar nicht verfügbar und Berlin hätte nur einen kleinen "Hotspot" im Südwesten der Stadt bzw. vor den Toren Potsdams. Dafür zeigte die Karte in Köln und München schon 5G-Abdeckung - dazu auch in Dachau und in Stuttgart.
Erster Test in Münster
5G-Sender von o2 in Köln
Foto: Tobske
Der YouTuber Tobske, der auch in der Vergangenheit zahlreiche Tests rund um die 5G-Netze durchgeführt hat, testete das neue Netz von o2 zuerst auch in einer Stadt, in der der neue Standard offiziell noch gar nicht verfügbar ist. Im westfälischen Münster hat er eine Funkzelle gefunden, bei der das Einbuchen mit einem Samsung Galaxy S20 Ultra jedoch erst nach mehreren Versuchen geklappt hat.
Vermutlich war selbst der erfolgreiche Einbuch-Versuch eher ein Fehler, denn Datenübertragungen ließ die Funkzelle nicht zu, sobald die 5G-Erweiterung zusätzlich zum LTE-Netz genutzt wurde. Bei ausschließlicher 4G-Nutzung zeigte die Basisstation keine Auffälligkeiten. Der mobile Internet-Zugang konnte wie gewohnt genutzt werden.
Köln: Erste Small Cell gesichtet
In Köln war der Test deutlich erfolgreicher. So wurden bis zu 501 MBit/s im Downstream gemessen. Dieser hohe Datendurchsatz war allerdings nur kurzzeitig möglich. Bei weiteren Tests griff die von o2 angekündigte Deckelung der Bandbreite auf 300 MBit/s im Downstream und 50 MBit/s im Upstream. Somit war es nicht möglich, ausführlicher auszuprobieren, welche Geschwindigkeit das Netz unter optimalen Bedingungen ermöglichen würde. Die von Telefónica im 3600-MHz-Bereich in Köln genutzte Bandbreite von 60 MHz sollte auch mehr als 500 MBit/s im Downstream ermöglichen.
Eine Überraschung gab es schließlich in einer Einkaufspassage, wo 5G über eine Small Cell angeboten wurde. Hier wurden maximal rund 260 bis 270 MBit/s im Downstream erreicht. Keine Angaben konnten bislang dazu gemacht werden, welche Reichweiten die 5G-Funkzellen der Telefónica haben. Auf den zurzeit eingesetzten Frequenzen sind zwar hohe Bandbreiten möglich. Dafür ist der Versorgungsbereich einer Basisstation in der Regel auf wenige hundert Meter begrenzt.
5G-Test im o2-Netz im Video
Quelle: YouTube-Kanal von Tobske
Einen Überblick zu 5G bei den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern haben wir in einer separaten Meldung zusammengefasst.