Windows Phone 8

Nokia Lumia 1320 im Test: Das günstigere 6-Zoll-Smartphone

Bei dem Nokia Lumia 1320 handelt es sich um das günstigere Windows-Phone-8-Smartphone mit einem 6-Zoll-Display. Die Stärken und Schwächen zeigen wir in diesem Test auf.
Von Paulina Heinze

Trotz Dual-Core und einer Taktrate von 1,7 GHz braucht sich der Prozessor Snapdragon S4 von Qualcomm nicht zu verstecken. Selbst ressourcen­fressende Anwendungen wie das Autorenn­spiel Asphalt 8: Airborne von Gameloft laufen recht flüssig über den Bildschirm. Beim Arbeits­speicher setzt Nokia auf 1 GB RAM. Der interne Speicherplatz beläuft sich zwar auf 8 GB, bei unserem Testgerät waren davon zu Beginn nur noch etwa 4,4 GB frei. Etwas mehr hätte es schon sein dürfen. Eine Erweiterung via microSD-Karte ist vorgesehen. Der Slot befindet sich unter dem Akkudeckel direkt unter dem Micro-SIM-Kartenslot. Dem Nutzer steht es zusätzlich frei, Microsofts Cloud-Speicher OneDrive zu nutzen. Hier stehen 7 GB kostenlos zur Verfügung.

Nokia Lumia 1320 Snapdragon S4 von Qualcomm mit 1,7-GHz-Taktung
Bild: teltarif.de
Das Akkumodell sowie die -kapazität des Nokia Lumia 1320 ist mit 3 400 mAh identisch zum Lumia 1520. Von der Ausdauer verspricht der Hersteller allerdings etwas weniger Nutzungs­zeit. Im Standby-Modus soll das Smartphone mit einer Akku­ladung bis zu 28 Tage durchhalten, die Wiedergabe von Videos soll maximal neun Stunden laufen. In unserem Test mussten wir mit zwei bis drei Schnapp­schüssen und etwa sechs Stunden Surfen - teils per Mobilfunk und teils per WLAN - drei Tage lang keine Steck­dose aufsuchen. Anders sieht es wiederum aus, wenn das Lumia 1320 intensiver genutzt wird. Gaming, Telefonie und Messenger-Dienste sowie das regelmäßige Abrufen von E-Mails ziehen weitaus mehr Strom, so dass bei diesem Nutzungs-Szenario das Smartphone nach der Hälfte der Zeit geladen werden musste. Obwohl sich die Rückseite des Gehäuses entfernen lässt, ist der Akku fest verbaut und lässt sich nicht austauschen.

Kamera, Telefonie und Surfen

Die Hauptkamera auf der Rückseite des Lumia-Modells besitzt eine 5-Megapixel-Linse. Auf eine Carl-Zeiss-Kamera hat Nokia bei diesem Modell ebenso verzichtet wie auf einen optischen Bildstabilisator. Der darüber­liegende LED-Blitz kann eine Reichweite von einem Meter erreichen, so der Hersteller. Nokia Lumia 1320 Testfoto im Dunkeln: Der Blitz leuchtet das Bild nicht komplett aus.
Bild: teltarif.de
Unsere Testauf­nahmen haben bei guten Licht­verhältnissen gute Bilder mit scharfen Konturen und Farben ergeben. Sobald das Blitz-Licht zum Einsatz kommt, werden schnell dessen Grenzen deutlich, da die Bilder nicht vollständig ausgeleuchtet werden, sondern nur ein sehr kleiner Bereich erhellt wird. Nokia hat die Bildbearbeitungs-App Creative Studio bereits vorinstalliert, während Cinemagraph manuell aus dem Store bei Bedarf herunter­geladen werden kann.

Für Video­telefonie steht auf der Vorderseite eine 0,3-Megapixel-Kamera bereit, die sich im Grunde auch nur hierfür eignet. Von Selbst­portraits sollte mit bei dieser geringen Auflösung abgesehen werden. Das Erstellen von Videos macht mit dem Lumia 1320 wieder mehr Freude, da die Hauptkamera Aufnahmen in Full-HD-Qualität bietet. In den Einstellungen ist eine Standard­qualität von 720p eingestellt, so dass manuell auf 1080p umgeschaltet werden muss.

Nokia Lumia 1320 Nokia Lumia 1320 mit 6-Zoll-Display
Bild: teltarif.de
Der klassische Weg der Telefonie kann mit dem Nokia Lumia 1320 bei längeren Gesprächen beschwerlich werden. Hierfür ist jedoch nur die stattliche Größe des Geräts verantwortlich. Zubehör wie Headsets können Krämpfen in der Hand entgegen­wirken. Die Sprach­qualität ist mit dem Lumia 1320 gut und die Lautstärke kann ausreichend hoch geregelt werden.

Obwohl es im Nokia-Sortiment eher der Mittel­klasse zugeordnet werden kann, hat der Hersteller das Lumia 1320 mit dem schnellen Internet­standard LTE ausgerüstet. Es unterstützt LTE auf den Frequenzen um 800, 1 800 und 2 600 MHz. Es können Downloadwerte von maximal 100 MBit/s sowie bis zu 50 MBit/s im Upload erreicht werden. Im UMTS-Netz kann der Nutzer immerhin höchstens 42,2 MBit/s im Downstream via HSPA+ erzielen. Dies ist jedoch alles eine Frage der Netzab­deckung und -auslastung.

Die Software: Windows Phone 8 mit Lumia Black

Das Nokia Lumia 1320 läuft unter dem Betriebs­system Windows Phone 8, wobei das Lumia-Black-Update bereits installiert ist. Auch bei diesem Modell kommen die Office-Anwendungen Excel, Word, PowerPoint sowie OneNote zum Zuge. Die hauseigenen Navigations­dienste HERE Drive und Maps mit globalen Karten­material sind ebenfalls mit an Bord. Positiv an diesem Dienst ist die Möglichkeit, kostenlos Offline-Karten auf das Gerät zu bringen. Das spart nicht nur im Inland Daten­traffic, sondern ist vor allem bei einer Navigation im Ausland sinnvoll, um unnötiges Datenroaming zu umgehen.

Fazit: Das Nokia Lumia 1320 ist einen Blick wert

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 1,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,8
Das Windows-Phone-Smartphone Nokia Lumia 1320 ist in seiner Preisklasse durchaus einen Blick wert, zumindest wenn Wert auf ein sehr großes Display gelegt wird. Der Bildschirm löst ausreichend scharf auf, die Prozessor- und Akku­leistung sind überzeugend und die LTE-Unterstützung ermöglicht schnelles Surfen im mobilen Internet. Die austauschbaren Cover in bunten Farben können ebenfalls so manchen Interessenten erfreuen. Abstriche muss der Nutzer bei den beiden Kameras machen. Zudem ist der Akku fest im Gerät verbaut und kann nicht ohne Weiteres ausgetauscht werden und es fehlt die Nahfunktechnik NFC.

Weitere Handytests bei teltarif.de