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Musikmarkt erhält Zuwachs durch Streaming

Der Musikmarkt ist zum vierten mal in Folge gewachsen. Den größten Zuwachs verbuchte das Streaming. Bei Downloads und CD-Verkäufen ist ein Rückgang zu verzeichnen.
Von dpa / Paul Miot-Paschke

Der Musikmarkt ist zum vierten mal in Folge gewachsen. (Symbolfoto) Der Musikmarkt ist zum vierten mal in Folge gewachsen. (Symbolfoto)
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Der Musikmarkt in Deutschland ist nach seiner langen Talfahrt zum vierten Mal in Folge gewachsen. Bei einem Plus von 2,4 Prozent wurde im vergangenen Jahr ein Gesamtumsatz von 1,58 Milliarden Euro erwirtschaftet, wie der Bundesverband Musikindustrie [Link entfernt] (BVMI) auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Den größten Zuwachs verbuchte das Streaming (plus 73,1 Prozent), das auf einen Marktanteil von 24,3 Prozent kam. Die CD-Verkäufe gingen demnach zwar um 9,6 Prozent zurück, erreichten aber immer noch einen Umsatzanteil von 53,7 Prozent.

Schallplatte mit Wachstumssprung

Der Musikmarkt ist zum vierten mal in Folge gewachsen. (Symbolfoto) Der Musikmarkt ist zum vierten mal in Folge gewachsen. (Symbolfoto)
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Einen starken Wachstumssprung machte die gute alte Schallplatte. So wuchs das Vinyl-Geschäft um 41 Prozent und liegt nun bei einem Anteil von 4,5 Prozent. Downloads verlieren an Bedeutung, sie landeten nach einem Rückgang von 19,4 Prozent bei 12,3 Prozent Marktanteil.

"Das Streaminggeschäft konnte die Rückgänge im physischen Bereich mit einem deutlichen Zuwachs von 73 Prozent mehr als ausgleichen", erklärte BVMI-Chef Florian Drücke. "Es war also auch 2016 der Mix aus digital und analog, der den deutschen Musikmarkt bestimmt und beflügelt und der unter dem Strich für ein überzeugendes Geschäftsjahr gesorgt hat."

62 Prozent der Umsätze mit physischen Tonträgern erwirtschaftet

Insgesamt wurden dem Trendreport zufolge 62 Prozent der Umsätze mit physischen Tonträgern (CD, Vinyl, DVD/Bluray) erwirtschaftet und 38 Prozent im rein digitalen Vertrieb (Streaming und Downloads).

2016 war der Gesamtumsatz der Branche in Deutschland um 4,6 Prozent gestiegen. Die endgültigen Zahlen werden voraussichtlich Anfang März veröffentlicht. Ein Künstler hat bereits jetzt einen Streaming-Rekord aufgestellt.

Streaming-Rekord für Ed Sheeran

Der britische Sänger Ed Sheeran (25) hat schon wieder einen Rekord aufgestellt: Sein neuer Song "Shape Of You" wurde in der Startwoche 4,2 Millionen Mal in Deutschland gestreamt, so oft wie kein anderes Lied in den ersten sieben Tagen, wie GfK Entertainment mitteilte. "Castle On The Hill" - die zweite Single aus Sheerans im März erscheinenden Album "Divide" - kam im selben Zeitraum auf 2,8 Millionen Abrufe.

Bisheriger Rekordhalter-Song von Sheeran mitgeschrieben

Bisheriger Rekordhalter war Major Lazer feat. Justin Bieber & MØ mit "Cold Water". Der ebenfalls von Sheeran mitgeschriebene Song erreichte in der Startwoche im Juli 2016 rund 3,1 Millionen Streams. Relevant für die Auswertung sind werbebasierte und kostenpflichtige Streams ab einer Dauer von 31 Sekunden.

Sheeran hatte seine beiden neuen Titel parallel veröffentlicht. Als erster Künstler überhaupt war es ihm gelungen, gleich mit zwei Liedern an der Spitze der deutschen Single-Charts einzusteigen. "Shape Of You" liegt aktuell auf der Eins vor "Castle On the Hill". Dies sei Rekord in der Charthistorie seit 1959, teilte GfK Entertainment mit.

Detaillierte Informationen zu Musik-Streaming-Anbietern finden Sie in unserem Ratgeberartikel.

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