Ablehnung

Handy-Werbung: Für die meisten nur bei Belohnung akzeptabel

Generell fühlt sich mehr als jeder zweite Deutsche von Handy-Werbung belästigt
Von dpa / Marc Kessler

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Screenshot: teltarif.de
Mehr als jeder zweite Handy-Nutzer in Deutschland empfindet Werbung als Belästigung - ist aber bei irgendeiner Form von Belohnung eher bereit, diese zu akzeptieren. "Sie wollen mehr Werbeangebote, bei denen sie Geld sparen können", sagte der für Forschung zuständige Manager der Werbe-Plattform InMobi, Surag Patel. Als Gegenwert akzeptiert werde außerdem eine für Nutzer interessante Information über neue Produkte oder Marken.

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Eine Befragung von insgesamt 20 000 Verbrauchern in 14 Ländern in Zusammenarbeit mit dem Marktforscher comScore ergab, dass die Ablehnung von mobiler Werbung in Deutschland mit insgesamt 56 Prozent größer ist als in anderen EU-Ländern. So betrachten 37 Prozent der Befragten in Deutschland Anzeigen auf dem Handy als ein unangenehmes Eindringen in ihre Privatsphäre (verglichen mit 15 Prozent in der EU). Weitere 19 Prozent gaben an, dass ihnen mobile Werbung eher unangenehm sei. Lediglich 30 Prozent der Befragten in Deutschland erklärten, sie fühlten sich bei Werbung auf dem Handy "etwas oder sehr komfortabel".

Vergünstigungen schaffen mehr Akzeptanz

InMobi-Manager Patel sagte, es sei zu erwarten, dass die Akzeptanz zunehme, wenn die Werbewirtschaft den Bedürfnissen der Handy-Nutzer entgegenkomme. Bisher aber rangierten Rabatte und andere finanzielle Vergünstigungen in der Skala der bereits mit mobiler Werbung erlebten Vorteile ganz unten. Gegenbeispiel ist hier das von o2 und der Berliner YOC AG gemeinsam realisierte Gratis-Tarif-Programm NetzClub.

Android bei InMobi vor iOS und Symbian

Da die Werbeplattform allein im März dieses Jahres insgesamt 31,9 Milliarden Anzeigen auf die Bildschirme mobiler Geräte transportiert hat, kann InMobi eigene Analysen zu diesem Markt vorlegen. Demnach haben Geräte mit dem Android-System von Dezember 2010 bis März in Europa um 14,3 Prozentpunkte zulegen können. Sie hätten - gemessen an der Auslieferung von mobiler Werbung auf Webseiten oder in mobilen Anwendungen - nun einen Marktanteil von 29,1 Prozent. Gleichzeitig fiel das Apple-System iOS um 10,2 Prozentpunkte auf 20,1 Prozent zurück. Auf den weiteren Plätzen folgen Symbian - das System der Nokia-Smartphones - mit 12,4 Prozent und Blackberry mit 8,3 Prozent.

Auch weltweit liegt jetzt Android vor iOS - allerdings rangiert davor noch Symbian an erster Stelle. Auf Windows Phone 7 entfalle bislang ein Anteil von weniger als einem Prozent der Abrufe von mobiler Werbung, sagte Patel. "Auf lange Sicht wird Windows Phone 7 aber unter die drei führenden Systeme aufrücken", erwartet der InMobi-Manager - maßgeblich unterstützt von der geplanten Übernahme des Microsoft-Betriebssystems durch Nokia.