Lytro plant neues Modell der Lichtfeld-Kamera auch für Handys und Tablets
Lytro plant neues Modell der Lichtfeld-Kamera
Bild: Lytro
Eine Revolution in der Fotografie verspricht das kalifornische
Start-up Lytro mit seiner Lichtfeld-Technologie. Diese soll es
möglich machen, fotografierte Objekte nachträglich scharfzustellen.
Dabei kann der Nutzer laut Entwickler selbst entscheiden, welche
Stellen in den fertigen Bildern fokusiert werden sollen. Geht es
nach den Plänen des Unternehmens, soll die Lichtfeld-Kamera
künftig auch in Smartphones und Tablets zum Einsatz kommen.
"Unser Plan ist, zugleich die Auflösung auf eine Milliarde Lichtstrahlen hochzuschrauben", sagte Lytro-Chef Jason Rosenthal der dpa auf der Innovationskonferenz DLD in München. "Dafür werden wir drei bis fünf Jahre brauchen - aber damit wird man Bilder mit unvergleichbarem Detailreichtum machen können."
So funktioniert die Lichtfeld-Kamera
Lytro plant neues Modell der Lichtfeld-Kamera
Bild: Lytro
Während bei der klassischen Fotografie von einer Linse gebündeltes
Licht eingefangen wird, versuchen Lichtfeld-Kameras, möglichst viele
Strahlen direkt aufzunehmen. Lytro rechnet sie mit seiner Software
zusammen und erzeugt daraus Bilder, bei denen man den Fokus
nachträglich verändern kann. Ausprobiert werden kann dieser Effekt
auf der Webseite des Herstellers.
Hier gibt es verschiedene Fotos,
in denen Nutzer beliebige Ausschnitte fokussieren können.
Die erste Version der Lytro-Kamera, die im vergangenen Jahr auch auf den deutschen Markt kam, fängt elf Millionen Lichtstrahlen ein, was eine relativ geringe Auflösung der fertigen Bilder bedeutet. In diesem Jahr solle es ein verbessertes neues Modell geben, kündigte Rosenthal an. Die erste Generation wird beispielsweise bei Amazon derzeit zu Preisen ab 398 Euro angeboten.
"Das Netz von Mikro-Linsen für eine Milliarde Lichtstrahlen wäre schon mit heutiger Technologie machbar", betonte der Manager. Das Problem sei aber die Rechenkapazität zur schnellen Verarbeitung der dabei anfallenden großen Datenmengen. Mit Verbesserung der Technologie will Lytro auch ins Geschäft mit Medizintechnik und technischer Fotografie für die Industrie vorstoßen. In diesen Markt drängen auch andere Anbieter wie etwa Raytrix aus Deutschland.
Die Lytro-Investoren zeigten Geduld, bis die Technologie ausgereift sei, versicherte Rosenthal. Das Unternehmen sicherte sich im vergangenen Jahr weitere 40 Millionen Dollar. Das reiche für die nächste Zeit, sagte der Manager.
Bereits im vergangenen Jahr wurde die erste Generation der Lytro-Kamera ausprobiert. Welche Möglichkeiten die Lichtfeld-Technologie dabei bot und welchen Eindruck die Kamera hinterlassen hat, lesen Sie im ersten Kurz-Test.