Innovativ

LG G Flex im Test: Das erste seiner Art im Alltag

Das LG G Flex bringt mit seiner neuartigen Form und selbst­heilenden Fähigkeit neuen Schwung auf den Smartphone-Markt. Wie sich diese Allein­stellungs­merkmale im Alltag beweisen, beschreiben wir in diesem Smartphone-Test.
Von Paulina Heinze

Bei der neuen Formgebung ließ sich LG mit von der menschlichen Anatomie inspirieren: Die Krümmung soll der Form des Gesichts folgen, was das Mikrofon näher an den Mund bringt und die Sprach­qualität verbessern soll. Bei einigen Testanrufen war unser Gesprächs­partner zwar ausreichend laut und deutlich zu verstehen, eine deutliche Verbesserung aufgrund der Form konnten wir hingegen nicht feststellen. Eingehende sowie verpasste Anrufe werden zusätzlich über den Rear-Key farblich signalisiert. Die ersten beiden Anruf­versuche der gleichen Rufnummer leuchteten in einem grünen Blinken, versucht der gleiche Anrufer einen dritten Versuch, blinkt der Button in Rot-Orange.

LG G Flex Der Rear-Key auf der selbstheilenden Rückseite.
Bild: teltarif.de
Durch die vertikale Biegung passt das G Flex besser in die hintere Hosentasche, soweit stimmen die Behauptungen des Herstellers. Ob dies bei solch einem großen Gerät ratsam ist, ist eine andere Frage. Die Krümmung soll beim Abspielen von Videos zudem einen Kino-Effekt hervorrufen, da das Auge mit einem fast unver­ändertem Sehwinkel auf die gesamte Bildschirm­fläche schaut. Das Anschauen von Videos mit dem G Flex bringt tatsächlich Freude. Dies wird jedoch vorrangig am großen Display liegen, obwohl die leicht gebogene Form ganz angenehm ist.

Hervorragender Prozessor, starker Akku und Surfen via LTE

Screenshot:: LG G Flex Praktisch: Das G Flex als Fernbedienung.
Bild: teltarif.de
An der Leistung des Qualcomm Snapdragon 800 ist nicht das geringste auszu­setzen. Die mit je 2,3 GHz getakteten vier Rechen­kerne sowie 2 GB RAM ermöglichen eine flüssige Bedienung ohne Verzögerungen. Von dem 32 GB großen internen Speicher sind für den Nutzer noch rund 24 GB frei belegbar. Die Möglichkeit einer Speicher­erweiterung bietet das G Flex nicht. Für das Surfen im mobilen Internet kann die Verbindung über LTE sowie HSPA+ aufgebaut werden.

Der Akku konnte gleich in zweierlei Hinsicht begeistern. Zum Einen ist dieser ebenfalls gekrümmt und bis zu einem gewissen Grad flexibel - dies hat es in dieser Form bislang nicht gegeben. Die Kehr­seite der Medaille ist, dass der Akku fest im Gerät verbaut ist. Ein wechsel­barer Akku wäre gleichzeitig auch dicker und könnte das G Flex nicht so schlank halten, wie uns ein Vertreter von LG mitteilte. Die Kapazität von stolzen 3 500 mAh reicht für einen ganzen Tag intensiver Nutzung trotz des großen Displays allemal aus.

Im Video: So flexibel ist das LG G Flex

LG's vielseitige Nutzeroberfläche

LG G Flex Android 4.2.2 mit Gästemodus
Bild: teltarif.de
LG hat über die Android-Version 4.2.2 (Jelly Bean) die eigene Benutzer­oberfläche gelegt, die das G Flex mit reichlich Software-Spielereien aufrüstet. Um den Effekt des Heim­kinos zu verstärken, können mit QTheater direkt vom Sperrbild­schirm aus Fotos, Videos und der YouTube-Channel abgespielt werden, indem mit zwei Fingern nach rechts und links über das Display gestrichen wird, als ob ein Vorhang zur Seite gezogen wird. In Punkto Multitasking kann die Funktion Dual Window durch längeres Drücken auf den Zurück-Button aufgerufen, um zwei Anwendungen parallel auf dem Bildschirm zu nutzen.

Weiterhin sind auf dem G Flex bereits bekannte Anwendungen wie Slide Aside, QSlide, Safety Care oder ein Gästemodus vorinstalliert. Bei der Nutzung von QuickRemote ist darauf zu achten, das Smartphone nicht wie eine Fern­bedienung zu halten, da sich der Infrarot­sensor auf der Rückseite des Gehäuses befindet.

13-Megapixel-Kamera und Videos in Ultra-HD

Testfoto mit LG G Flex Testfoto mit 13-Megapixel-Kamera.
Bild: teltarif.de
Unsere Testaufnahmen mit der Haupt­kamera, die eine Auflösung von 13 Mega­pixel liefert, waren teils gut, teils aber auch ernüchternd. Bei optimalen Licht­verhältnissen verzeichneten unsere Bilder satte Farben und eine ausreichende Schärfe. Wie bei vielen Smartphone-Kameras bekommt auch das G Flex Schwierigkeiten bei schwindendem Sonnenlicht, so dass die Bildqualität leidet.

Auch das G Flex versorgte LG mit zahlreichen Kamera-Modi, wie etwa Shot&Clear, Panorama, Time Catch oder Serien­aufnahmen. Die Kamera auf der Frontseite löst mit 2,1 Megapixel auf. Die Front- und auch Rück­kamera können parallel betrieben werden. Bei der Aufnahme von Selbst­portraits kommt die Position des Rear-Key positiv zur Geltung. Videos können in Ultra-HD-Qualität aufgenommen werden.

Fazit: LG bringt frischen Wind auf den Smartphone-Markt

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2,2
  • Bedienung, Handling, Software: 2,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,5
  • Basis-Feature des Handys: 1,7
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2
Das LG G Flex ist mit seinem besonderen Formfaktor das erste Modell seiner Art, welches wieder frischen Wind in die Smartphone-Entwicklungen bringt. Die Vorteile der vertikalen Krümmung halten sich zwar in Grenzen, das Gerät zieht jedoch eindeutig viele Blicke auf sich. Die selbst­heilende Rückseite regeneriert sich von leichten Alltags­blessuren und bietet einen praktischen Mehrwert. Von der technischen Ausstattung kann sich das Android-Smartphone sehen lassen. Der Prozessor lässt keine Schwächen erkennen, die Akku­laufzeit ist gut und es sind einige nützliche hersteller­eigene Anwendungen vorinstalliert. Einzig beim Display muss der Nutzer auf Full-HD verzichten. Zudem ist der Akku fest im Gerät verbaut und ein MicroSD-Slot fehlt ebenfalls. Technische Neuheiten sind oftmals mit sehr hohen Kosten verbunden. Dies trifft zum Verkaufs­start auch für das G Flex zu.

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