LG G Flex im Test: Das erste seiner Art im Alltag
Das LG G Flex ist das erste Smartphone, welches mit einem gebogenen Design sowie einer selbstheilenden Rückseite auf den deutschen Markt kommt. Mit diesem Gerät schafft LG einen neuen Meilenstein und bringt wieder Innovation in das Smartphone-Segment. Der Einführungspreis von 799,90 Euro ohne Vertrag ist sehr hoch bemessen. Ob die vertikale Krümmung tatsächlich Vorteile für den Nutzer im Alltag bringt und wie sich das Smartphone in Anbetracht des Kaufpreises schlägt, haben wir in diesem Test zusammengefasst.
Verarbeitung, Flexibilität und selbstheilende Rückseite
Mit dem LG G Flex in der Hand fällt der Nutzer definitiv auf. Hierzu trägt nicht nur die gebogene Form bei, sondern die stattliche Größe von 160,5 mal 81,6 Millimeter bei einer Displaydiagonalen von 6 Zoll (15,24 Zentimeter). Eine einhändige Bedienung ist praktisch ausgeschlossen. Auch wenn das Wort Flex Bestandteil des Produktnamens ist - die Biegsamkeit des G Flex hält sich in Grenzen. Liegt es mit der Wölbung nach unten auf einer stabilen Oberfläche, kann es mit der Hand mit ordentlich Druck flach gedrückt werden. Beim ersten Durchdrücken gab das Gehäuse nicht ein Geräusch von sich. Je öfter wir das Gerät in dieser Form strapaziert haben, desto mehr knarzte das Gehäuse unter dem Druck. Im alltäglichen Gebrauch ist das Smartphone jedoch nicht in der Häufigkeit solch einer Belastung ausgesetzt und macht somit einen robusten Eindruck.
Das 6-Zoll-Display löst in HD-Qualität auf.
Bild: teltarif.de
Auch bei diesem Modell ist es LG gelungen, die Ränder um das Display sehr schmal zu halten und
den verfügbaren Platz optimal auszunutzen - gerade bei dieser Größe ein großer Vorteil.
Mit 8,7 Millimeter ist das G Flex einen Hauch schlanker als das G2, welches eine Dicke
von 9 Millimeter aufweist. Trotz der vertikalen Krümmung ist die Verarbeitung gut gelungen.
Die Rückseite schließt sauber mit der Front ab. Die Anschlüsse für Micro-USB sowie Kopfhörer
befinden sich auf der Unterseite des Geräts. Auch beim G Flex lässt der Hersteller den
Rahmen frei von Buttons und platziert auf der Rückseite direkt unter der Kamera den Rear-Key.
Diese Neuentwicklung von LG, die bereits beim G2 zum ersten Mal verwendet wurde, besteht
aus einem Power-Button mit integrierter Benachrichtigungs-LED sowie der
Lautstärkewippe mit klarem Druckpunkt. Die Infrarot-Schnittstelle
ist ebenfalls auf die Rückseite neben die Kameralinse gewandert.
Das G Flex ist bis zu einem gewissen Grad flexibel.
Bild: teltarif.de
Bei der Materialwahl setzt LG sowohl beim Gehäuse als auch beim Display auf Kunststoff.
Zusätzlich ist die Rückseite mit einer Beschichtung versehen, die kleinere Schrammen und
Kratzer selbstständig verschwinden lassen soll. Je höher die Umgebungstemperatur,
desto schneller kann die Beschichtung die Kratzer wieder auffüllen. Ziel ist es, das Modell
gegen dauerhafte Alltagsbelastungen besser zu schützen und es länger wie neu aussehen zu
lassen. Zunächst haben wir mit dem Ende einer Büroklammer leichte Kratzspuren verursacht,
die nach einiger Zeit tatsächlich vollständig verschwunden sind. Bei tieferen Einschnitten gibt
die selbstheilende Wirkung dann doch auf. Nach einigen Tagen im Einsatz hatten wir leider
eine Macke im Gerät zu verzeichnen, diese befindet sich jedoch an der Kante des Rahmens.
Einen Rund-um-Schutz kann derzeit noch immer nur eine Hülle bieten.
Curved-Plastic-OLED-Display
Gebogenes Display soll Kino-Erlebnis wecken.
Bild: teltarif.de
Bei der Bildschirm-Technik setzt LG auf ein Plastik-OLED-Panel. Der Verzicht auf Glas-Elemente
bringt den Vorteil, dass das Display dünner, leichter und biegsamer ist. Bei einer
Displaydiagonale von 6 Zoll löst das G Flex mit 720 mal
1 280 Bildpunkten in HD auf. Der Verzicht auf eine Full-HD-Auflösung ist mit den
damit einhergehenden Kosten zu begründen, da vor allem bei einem gebogenen Display der
Preissprung sehr hoch wäre, so LG. Die Darstellungen sind hell und farbgetreu und auch die Schärfe reicht im Grunde aus. In dieser Preisklasse hätte jedoch eine höhere Pixeldichte erwartet werden können. Die Blickwinkel sind stabil und führen kaum zu Farbinvertierungen. Per Doppeltipp kann das Display aus dem Ruhemodus geweckt und in diesen wieder
hineinversetzt werden. In einigen Fällen hat dies bei uns nicht auf Anhieb
funktioniert und musste wiederholt werden.
Welchen Mehrwert die Krümmung im Alltag bringt, was das Gerät noch zu bieten hat und wie unser Fazit ausfällt, lesen Sie auf der nächsten Seite.