Geknackt

Vollzugriff auf Windows Phone im Test: Samsung Ativ S mit Interop

Nutzer können nach Unlock Kachel-Design und Suchanbieter verändern
Von Kaj-Sören Mossdorf

Zu diesen Änderungen gehört beispielsweise, dass der Nutzer nun vollen Zugriff auf das Dateisystem des Smartphones erhält, das heißt auch auf die Systempartition des Gerätes schreiben kann. Es gibt sogar bereits einen ersten Dateiexplorer als App, der sich zwar noch in einem recht frühen Stadium der Entwicklung befindet, aber schon jetzt dazu genutzt werden kann, das Dateisystem zu erkunden. Dieses sieht dem eines ausgewachsenen Windows überraschend ähnlich.

Samsung ATIV S

Was Ativ-S-Besitzer jedoch besonders überzeugen könnte, ist die Möglichkeit sich eine dritte Kachelreihe auf dem Startbildschirm zu reservieren. Diese ist eigentlich nur Windows Phones mit einer Displaydiagonale von mindestens 5 Zoll vorbehalten, also beispielsweise dem Nokia Lumia 1520. Für eben diese hat Microsoft auch einen speziellen Modus entwickelt, in dem die Systemschriften kleiner sind. Auch er lässt sich nun problemlos aktivieren.

Mit experimentellem File-Explorer kann das Dateisystem begutachtet werden Einblick in das Dateisystem
Bild: teltarif.de
Doch mit Hilfe der Tools ist noch mehr möglich. Nutzer können die Farben ihrer Kacheln individuell anpassen - auch außerhalb der normal von Windows vorgegebenen Farben. Diese werden dazu allerdings ersetzt, können aber durch das Tool wiederhergestellt werden. Auch Benachrichtigungstöne von Applikationen, das Lautstärkelimit und die Vibrationsstärke lassen sich dem eigenen Geschmack nach definieren.

Wer mit in der mobilen Variante des Internet Explorers lieber mit Google anstelle von Bing suchen will, findet auch hierfür einen Punkt in der App. Zudem lässt sich noch der Speicherplatz für Karten ändern, so dass diese fortan auf der microSD-Karte gespeichert werden. Zu guter Letzt kann der Anwender sich mit Freunden noch einen Spaß erlauben und das Smartphone umbenennen, es also zu einem Gerät der Nokia-Lumia-Reihe machen. Die exklusiven Apps der Finnen lassen sich deshalb jedoch leider nicht installieren.

Also alles Gold, was sich entsperren lässt?

Nicht unbedingt - zwar besteht durch den Unlock wenig Gefahr, das Gerät zu beschädigen, dennoch gibt es einige Einschränkungen. Wir waren zwar beispielsweise durch das Umstellen der Geräte-Region in der Lage, das Gerät früher auf das GDR3-Update zu aktualisieren, danach war der Unlock jedoch wieder zunichte gemacht. Das heißt auch, dass wir die Geräte-Region nicht wieder umstellen konnten und nun bei einem nächsten Update eventuell länger warten müssen - wenn wir das Update überhaupt erhalten. Mittlerweile ist auch Samsung auf die Lücke aufmerksam geworden und hat sie im aktuellen GDR3-Update geschlossen. Im Umkehrschluss heißt das: Wer das Update bereits installiert hat, kann sein Gerät in der Theorie ohnehin nicht mehr entsperren.

Besonders Wagemutige können zwar ihr Samsung-Gerät auf die alte GDR2-Version downgraden, es dort entsperren und statt des offiziellen GDR3-Updates die Entwickler-Version nutzen, zu empfehlen ist dies aber nicht. Die Developer-Preview lässt sich noch komplett entsperren, es sei aber deutlich darauf hingewiesen, dass das Gerät bei einem Downgrade beschädigt werden kann. Außerdem erfordert das Flashen des GDR2-Updates einige Vorarbeit und sollte nur dann durchgeführt werden, wenn man sich der möglichen Konsequenzen bewusst ist. Auch wir haben von diesem Schritt bisher Abstand genommen.

Mehr zum Thema Windows Phone