Vodafone schaltet erste 5G-Litfaßsäule in Düsseldorf ein
Im März 2021 hatte die Deutsche Telekom angekündigt, zusammen mit der Firma Ilg-Außenwerbung Mobilfunk in Berliner Litfaßsäulen unterzubringen. Dort wurden kleine Small-Cells installiert. Wie inzwischen zu erfahren war, wird die Telekom diese Säulen ab 2022 auch mit 5G ausrüsten, bis dahin sendet dort 4G (LTE) u.a. auf 2600 MHz (Band 7).
Litfaßsäule als Standort
Vodafone-Technik-Chef Gerhard Mack vor der ersten Vodafone-5G-Litfaßsäule in Düsseldorf
Foto: Vodafone
Da flatterte uns heute eine Mitteilung des Konkurrenten Vodafone auf dem Tisch, die für sich reklamieren, "die erste Litfaßsäule mit 5G in Deutschland" in Betrieb genommen zu haben.
Fakt ist, dass Vodafone, die Stadt Düsseldorf und weitere Partner ein Projekt mit Modell-Charakter gestartet haben, was die oftmals langwierige Suche nach neuen 5G-Standorten erleichtern soll. Die erste 5G-Litfaßsäule versorgt übrigens einen Umkreis von 400 Metern "mit dem modernsten 5G-Netz Europas". Was zeigt, dass es sehr viele kleine Zellen braucht, um eine gute Versorgung hinzubekommen.
Erste 5G-Litfaßsäule in Düsseldorf
Deutschlands "erste 5G-Litfaßsäule" sendet seit heute in Düsseldorf und wurde von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (CDU), Gerhard Mack (Geschäftsführer Technik Vodafone), Torben Beisch (Geschäftsführer der Stadtwerke-Tochter Netzgesellschaft Düsseldorf), Kai Ilg (Geschäftsführer Ilg-Außenwerbung) und Frank Schrader (Geschäftsführer von Düsseldorf Marketing GmbH) vorgestellt.
Weitere 150 Säulen sollen in den nächsten Jahren in der Landeshauptstadt dazukommen, kündigt Vodafone an und die werden sicher für noch besseren Empfang und höhere Netz-Stabilität auf besonders belebten Straßen und Plätzen sorgen.
Kooperation mit Partnern, versorgt per Glasfaser
Möglich wurde das Projekt durch die Zusammenarbeit der Stadt und den Stadtwerken Düsseldorf, der Düsseldorf Marketing und der bereits erwähnten Ilg Außenwerbung mit Vodafone in Düsseldorf: Die drei 5G-Antennen und die gesamte Technik, die bei herkömmlichen Mobilfunk-Standorten an großen Masten montiert ist, sind in das Basilika-förmige Dach und den Betonkörper der 4,79 Meter hohen und 1,62 Meter breiten Litfaßsäule eingebaut.
Die Idee hatte interessanterweise die Düsseldorf Marketing, welche auch die Standorte stellt. Sie fand in der Landeshauptstadt sofort Unterstützung. Funknetz-Planer haben gemeinsam mit Spezialisten von Vodafone ein spezielles Dach entworfen, das die Litfaßsäule zur 5G-Station machen soll. Ilg Außenwerbung wird dafür sorgen, dass sich die Säulen "nahtlos in das Stadtbild einfügen".
Standorte sind genehmigt
Die Stadtwerke liefern den Strom und die Glasfaser-Anbindung. Wie jeder andere reguläre Mobilfunk-Standort in Deutschland, hat auch die neue Vodafone 5G-Litfaßsäule eine Standort-Bescheinigung von der Bundesnetzagentur erhalten, um deren sicheren Betrieb nachzuweisen. Die drei von außen nicht sichtbaren 5G-Antennen, die in Kooperation mit dem Netzwerkausrüster Ericsson aufgebaut wurden, bedienen einen Radius von etwa 400 Metern rund um die Litfaßsäule mit schnellem Netz.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Die Zeiten, wo auf hohe Türme ein Sender gebaut wurde, der dann einen möglichst großen Bereich abdecken sollte, sind lange vorbei. Wenn heute viele Sensoren, Maschinen, Geräte und Menschen störungsfrei kommunizieren wollen, braucht es ein dichtes Netz von kleinen Stationen, die genau dahin senden, wo sich die Kunden befinden, sei es Menschen mit Smartphones oder Sensoren in Containern, Tanks auf Parkplätzen und so weiter.
Das erwartet der Kunde heute von seinem Anbieter: Überall Netz. In Städten, aber früher oder später auch auf dem Land. Und da ist es gut, wenn sich Netzbetreiber, Stadtverwaltungen und Dienstleister zusammen tun. Dann kann der Netzausbau gelingen.