Ratgeber

Billig-Handy oder High-End-Smartphone: Das richtige Modell finden

Welche Punkte sind beim Handy-Kauf zu beachten
Von Steffen Herget

Wer darauf angewiesen ist, dass das eigene Handy lange abseits der Steckdose aushält, hat es mit einem Smartphone noch immer schwer. Einfach-Handys ohne Funktionen, die über die grundsätzlichen Dinge hinausgehen, schaffen oft problemlos Laufzeiten von einer Woche und mehr - und zwar nicht im reinen Standby-Betrieb, sonder mit alltäglicher Nutzung. Je mehr Leistung und Funktionen ein Handy bzw. Smartphone mitbringt, desto stärker sind auch die Anforderungen an den Akku. Trotz großer Batterien schaffen iPhone, Samsung Galaxy S II und Co. häufig gerade so einen Tag abseits der Steckdose, zumindest wenn sie intensiv genutzt werden. Im Alltag sind mit einem Smartphone der Oberklasse kaum mehr als zwei Tage ohne Aufladen drin. Feature-Phones liegen hier meist in der Mitte.

High-End-Smartphones sind flexibel einsetzbar High-End-Smartphones sind flexibel einsetzbar
Bild: HTC
Einen generellen Vorteil haben moderne Handys beim Laden: einen einheitlichen Lade-Stecker. Aktuelle Geräte sind im Regelfall mit einer Ladebuchse mit Micro-USB-Standard ausgestattet oder verfügen über einen mitgelieferten USB-Adapter. Dies hatte die Europäische Union im vergangenen Jahr verfügt. Davon hält der Akku zwar auch nicht länger, aber er lässt sich an zahlreichen Stellen aufladen, ohne ein Ladegerät extra mitnehmen zu müssen. So reicht ein USB-Kabel, das mittlerweile meist mehrfach in Haushalt und Büro vorhanden ist, um das Handy etwa am eigenen Computer neben dem Arbeiten laden zu können. Universal-Ladegeräte sind ebenfalls leicht zu nutzen, zudem können Zweit-Akkus zum Austauschen die Laufzeit verlängern - falls der Akku nicht, wie etwa beim iPhone, fest verbaut ist. Das sind allerdings trotzdem Notlösungen, und wer wirklich eine lange Akku-Laufzeit von mehreren Tagen ohne Lademöglichkeit regelmäßig braucht, ist mit einem Smartphone schlicht nicht gut bedient.

Kamera, Speicherplatz und Entertainment

Ein wichtiger Punkt für viele Nutzer ist auch die integrierte Kamera. Wer unterwegs gerne Schnappschüsse macht, sollte auf eine ordentliche Kamera achten, die mindestens eine Auflösung von 5 Megapixel aufweist. Eine LED-Leuchte für schlechte Bildverhältnisse sollte ebenfalls an Bord sein. Ein hoher Handy-Preis garantiert allerdings nicht zwangsläufig eine gute Kamera, auch günstige Modelle können hier eventuell überzeugen. Wer ohnehin lieber eine "richtige" Kamera nutzt oder Wert auf wirklich hochwertige Bilder legt, wird aber mit einer Handy-Kamera alleine nicht glücklich werden und kann diesem Punkt direkt eine niedrigere Priorität einräumen.

Im Entertainment-Bereich haben teure Smartphones tatsächlich die Nase vorn. Die Auswahl an Spielen und unterhaltsamen Apps ist für iPhone, Android-Handy oder Windows Phone nahezu unüberschaubar groß. Gerade bei Einsteiger-Smartphones mit Android, die mit schwächeren Prozessoren und kleineren Displays ausgestattet sind, kann der Spaß aber schnell vorbei sein, wenn das Spiel langsam läuft oder kaum zu erkennen ist. Spiele-Freaks, die mehr als eine kleine Runde Angry Birds unterwegs brauchen, kommen an einem High-End-Gerät fast nicht vorbei. Gleiches gilt für den Genuss hochauflösender Videos, die einfach schnelle Technik und hochauflösende Displays voraussetzen. Den MP3-Player können mittlerweile die meisten Handys ersetzen, einzig wirklich puristische Modelle kommen noch ohne Musik-Funktion daher. Abseits von Streaming-Lösungen und der Musik-Verwaltung - man denke etwa an iTunes-Unterstützung - bieten Smartphones hier auch nicht zwingend viel mehr als günstige Handys.

Smartphones sind nicht immer besonders robust Smartphones sind nicht immer besonders robust
Bild: teltarif.de
Ein Vorteil von Smartphones ist häufig die Ausstattung, die über die bereits genannten Dinge hinaus geht. So haben diese Geräte oft viel internen Speicherplatz für Musik, Bilder und ähnliches und schlucken außerdem - bis auf die Geräte mit Windows Phone 7 - Speicherkarten für noch mehr Kapazität. Mit einem GPS-Sensor ausgerüstete Smartphones können unter Umständen sogar das Navi im Auto ersetzen. Die langsam beliebter werdende NFC-Technologie ist derzeit auch dem Smartphone-Sektor vorbehalten, stellt aber aktuell kaum ein K.O.-Kriterium für die Gerätewahl dar.

Wer sein Handy nicht immer pfleglich behandelt, muss mit einem teuren Smartphone vorsichtig sein. iPhone und Co. sind deutlich weniger robust als viele Billig-Handys, zudem ist der monetäre Verlust bei einem Schaden größer. Große Displays verkratzen zudem schneller, wobei viele Hersteller mittlerweile schützende Beschichtungen einsetzen. Wer auf die Robustheit nicht verzichten und trotzdem ein Smartphone haben möchte, sollte über ausgewiesene Outdoor-Modelle wie das Samsung Galaxy Xcover oder das Motorola Defy+ nachdenken, die besser geschützt sind.

Fazit: Jedes Töpfchen hat sein Deckelchen

Am Ende haben alle Handy-Kategorien unterschiedliche Stärken und Schwächen. Deshalb ist es vor der Anschaffung eines neuen Gerätes unerlässlich, sich über die eigenen Bedürfnisse klar zu werden. Wer keine Bedürfnisse abseits von Telefonieren, SMS und langer Akku-Laufzeit hat, ist mit günstigen Einfach-Handys meist gut bedient. Für diejenigen, die unterwegs auch hier und da kurz im Internet surfen, soziale Netzwerke nutzen oder E-Mails schreiben möchten, muss es aber nicht gleich ein teures High-End-Gerät sein, auch gut ausgestattete Feature-Phones oder Einsteiger-Smartphones reichen hier meist völlig aus. Die variabelsten Einsatzmöglichkeiten bieten aber teure und leistungsstarke Smartphones, die oft mit schickem Design, guten Kameras, modernen Betriebssystemen, viel Speicherplatz und GPS-Sensor viele andere Geräte im Alltag ersetzen können - allerdings zu einem hohen Preis und mit meist kurzer Akku-Ausdauer.

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