Samsung stellt die Kamera-KI des Galaxy S21 vor
Samsung erklärt in einem neuen Blogbeitrag, wie die künstliche Intelligenz der Kamera-Software des Galaxy S21 Aufnahmen „in einem Wimpernschlag“ verbessert. Es handelt sich um eine dreiteilige Dokumentation, deren erster Part sich auf Porträtfotos und Selfies bezieht.
Man möchte vermeiden, dass der User hektisch auf den Löschen-Button tippt, weil das Konterfei unvorteilhaft abgelichtet wurde. Die KI soll Optimierungen realisieren, durch die das Bild mit einem natürlichen Look restauriert wird. Beim aktualisierten Porträt-Modus kommt eine Segmentierungskarte im Hintergrund zum Einsatz.
Samsung verspricht bessere Selfies dank neuer KI
Selfie-KI des Galaxy S21
Bild: Samsung / Montage: Andre Reinhardt
Der Einsatz künstlicher Intelligenz ist schon seit einigen Jahren in der Smartphone-Fotografie etabliert. Mittlerweile finden in höherpreisigen Modellen sogar dedizierte NPUs (Neural Processing Unit) Verwendung. Anhand dieser Chips und Softwarealgorithmen leisten Handy-Kameras mehr, als ihre Hardware vermuten lässt.
Auf dem Datenblatt klingen etwa die Frontkameras der Galaxy-S21-Serie wenig spektakulär. Ein 10-Megapixel-Bildwandler mit überschaubarer Größe (1/3,24 Zoll) und Blende f/2.2 verrichtet im Galaxy S21 und Galaxy S21+ seinen Dienst. Beim Galaxy S21 Ultra sind es 40 Megapixel auf einer Fläche von 1/2,8 Zoll, die Lichtstärke ist identisch.
Wie optimiert Samsung aber nun die Selfies dieser Module? Zunächst identifiziert die KI während der Aufnahme Gesichter und trennt diese vom Rest der Szenerie. Anschließend werden natürlich wirkende Verbesserungen durch mehr Details bei Haaren, Augen und Gesichtern angewendet sowie der Weißabgleich für authentische Hauttöne angepasst. Die Ergebnisse sollen realistisch und nicht übermäßig bearbeitet wirken, was eine Nachbearbeitung unnötig macht. Außerdem sei die Selfie-KI auch von Drittanbieter-Apps benutzbar.
Galaxy S21: Porträtfotos auf hohem Niveau
Porträt-KI des Galaxy S21
Bild: Samsung / Montage: Andre Reinhardt
„Die Galaxy-S21-Serie erlaubt es selbst Anfängern, Porträts von Freunden, Familien und sogar Tieren in Studioqualität aufzunehmen“, heißt es in Samsungs Blogbeitrag. Den Marketingjargon lassen wir unkommentiert und widmen uns direkt dem eigentlichen Verarbeitungsprozess der Fotos.
Zunächst erfasst die KI Menschen und Tiere in der Szenerie und generiert darauf basierend eine Segmentierungskarte, um jedes individuelle Motiv zu separieren. Basierend auf dieser Karte wird eine Art Schablone für die ausgewählten Effekte kreiert. So verschwimmt beispielsweise der Hintergrund hinter einer Person noch deutlicher (Bokeh).
Anschließend ergänzt die Bildbearbeitung eine dreifache Karte, welche das Motiv, den Hintergrund und die Bereiche, die verschmolzen werden sollen, identifiziert. Sind die jeweiligen Positionen erkannt, setzt ein Verfahren ein, welches Haare und Gesichtsdetails hervorhebt. Parallel passt die KI die Schärfentiefe und die Hintergrunddetails an. Die KI erkennt, wie viele Personen sich positionieren und ob ein Hund oder eine Katze darunter ist. Trotz der komplexen Vorgänge soll der Prozess nicht länger als drei Sekunden dauern.
Viele dieser Verfahren kommen zwar auch bei der Konkurrenz zum Einsatz, es ist dennoch bemerkenswert, welche Fortschritte die Kamera-KI in den letzten Jahren vollzogen hat.
Mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra können beeindruckende Aufnahmen vom Mond gemacht werden. Experten hatten jedoch ihre Zweifel an der Echtheit.