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Vom Breitbandausbau der Telekom haben Wettbewerberkunden nichts


23.01.2013 09:16 - Gestartet von ger1294
Wieso sollen die Wettbewerber und damit deren Kundenden Glasfaserausbau der Telekom bezahlen, wenn sie davon überhaupt nicht profitieren. Bei uns in der Stadt liegt nun in fast jedem haus Glasfaser von der Telekom. Aber nur für Telekom Kunden nutzbar. Es wäre also nicht einzusehen, dass ich für mein ADSL was auf einer absolut grottigen Kupfer-TAL liegt, nun fast 3 € brutto mehr zahlen soll. Wenn überhaupt, können Wettbewerber nur Bitstream-Zugänge bekommen, d.h. sind weiter voll von der aktiven Technik der Telekom abhängig, was eine Verschlechterung des jetzigen Zustands ist.
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[1] RobbieG antwortet auf ger1294
23.01.2013 13:58
Warum sollte die Telekom ihre Leitungen verschenken, damit die privaten Konkurrenten einen Vorteil haben?

Andersrum? Sollten alle frustrierten Kunden der Privaten zur Telekom wechseln. Dann würden vielleicht einige weltfremde Planer wachgerüttelt.

Ich würde ganz anders vorgehen:

Die Bundesregierung schreibt den Vollausbau des Landes mit Glasfaser aus. Jede Telefongesellschaft kann sich für ein Gebiet bewerben. Geprüft werden Qualität, Zuverlässigkeit und Preis. Der Gewinner eines Gebiete, muß seine Konkurrenten versorgen, kann aber alleine bauen. Erfüllt er die Vorgaben (Ausbau, Zeit, Qualität) nicht, bekommt er das Gebit weg genommen.

Damit es nicht 150 Bewerber im Ballungsgebiet und 0 in der Provinz gibt, muß jeder Anbieter ein Provinzgebiet ausbauen, sonst bekommt er keinen Anteil im Ballungsgebiet.

Diese Ausbau-Anteile könnte man ggfs. handeln, solange der flächendeckende Ausbau sicher gestellt bleibt.







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[1.1] hrgajek antwortet auf RobbieG
23.01.2013 14:05

3x geändert, zuletzt am 23.01.2013 14:25
Hallo,

wenig bekannt scheint zu sein, daß es Regionen in Deutschland gibt, wo ein privates Unternehmen (ein lokaler Stromversorger) mit Unterstützung von Land und Landkreis flächendeckend "Leerrohr" bis zum letzten Bauernhof (ja wirklich!) verlegt hat und dann Glasfaser durchgezogen hat.

Die Deutsche Telekom mietet dort die Glasfaser vom privaten Mitbewerber und verkauft die Leitungen an eigene Kunden weiter.

Siehe z.B. www.odenwaldbreitband.de

Die Deutsche Telekom bietet in bestimmten Regionen auch Glasfaser bis in die Wohnung an: www.telekom.de/glasfaser

Wenn der bundesweite Glasfaser-Netzausbau was werden soll, muß dafür richtig viel Geld in die Hand genommen werden :-)
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[1.1.1] CIA_MAN antwortet auf hrgajek
23.01.2013 14:27
Es muss meiner Ansicht nach einfach ein guter Mix seitens der Techniken (VDSL, LTE, Kabel-TV) als auch seitens der Anbieter her... Monokultur alleine wird nichts bewirken...

Ich habe auch ein gutes Bsp anbei, wie es ohne Telekom gehen kann... jedoch muss ich ehrlich sagen bin ich froh, dass bei uns die Telekom ausgebaut hat...

http://www.internet-initiative-burkardroth.de/

-> Lehrrohre bis zu jedem Bauernhof wird es so nie geben ;)
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[1.1.2] Nachtrag Breitbandausbau Odenwald
hrgajek antwortet auf hrgajek
26.01.2013 14:07
Hallo,

die "richtige" Seite zum Breitband-Ausbau im Odenwald ist wieder online: www.breitband-odenwald.de

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[1.1.3] talk antwortet auf hrgajek
26.01.2013 15:36
Benutzer hrgajek schrieb:

wenig bekannt scheint zu sein, daß es Regionen in Deutschland gibt, wo ein privates Unternehmen (ein lokaler Stromversorger) mit Unterstützung von Land und Landkreis flächendeckend "Leerrohr" bis zum letzten Bauernhof (ja wirklich!) verlegt hat und dann Glasfaser durchgezogen hat.

Die Deutsche Telekom mietet dort die Glasfaser vom privaten Mitbewerber und verkauft die Leitungen an eigene Kunden weiter.

Siehe z.B. www.odenwaldbreitband.de

www.odenwaldbreitband.de ist eine private(?) Seite mit Hinweisen
auf HSE Medianet und Unitymedia.

Die Adresse www.breitband-odenwald.de (auf die Du in Deinem
Nachtrag verweist) gehört zum DSL-Ausbauprojekt der Brenergo,
wo die HSE Medianet als Netzbetreiber auftritt. Meines Wissens
und den Informationen auf der dortigen Seite nach zu urteilen,
handelt es sich hier um ein "normales" DSL-Ausbauprojekt
auf Basis der KVz-TAL (sprich: Aufbau von Outdoor-DSLAMs vor
Ort und Nutzung der letzten Meile der Telekom zwischen
Kabelverzweiger und Hausanschluß). Von einem FTTH-Ausbau
mit Glasfaser bis ins Haus kann ich da nix erkennen.

Offenbar läuft das Projekt bislang auch nicht ganz so,
wie ursprünglich erhofft, siehe z.B. den Artikel unter

http://www.echo-online.de/region/odenwaldkreis/kreis/Breitband-Projekt-Brenergo-und-HSE-Medianet-ueberarbeiten-Businessplan;art1279,3345671

Es gab zwar Gerüchte, daß die Telekom an einer Nutzung des
Netzes interessiert sein soll, mir ist aber bislang nicht
bekannt, daß es da zu einem Vertragsabschluß gekommen wäre.

Im übrigen werde ich bei www.breitband-odenwald.de immer nach
rund 30 Sekunden auf eine obskure Fremdseite umgeleitet?

cu talk
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[1.1.3.1] hrgajek antwortet auf talk
26.01.2013 15:52
Hallo,

Benutzer talk schrieb:

Die Deutsche Telekom mietet dort die Glasfaser vom privaten Mitbewerber und verkauft die Leitungen an eigene Kunden weiter.

Siehe z.B. www.odenwaldbreitband.de

www.odenwaldbreitband.de ist eine private(?) Seite mit Hinweisen
auf HSE Medianet und Unitymedia.

Die Adresse www.breitband-odenwald.de (auf die Du in Deinem Nachtrag verweist) gehört zum DSL-Ausbauprojekt der Brenergo, wo die HSE Medianet als Netzbetreiber auftritt. Meines Wissens und den Informationen auf der dortigen Seite nach zu urteilen, handelt es sich hier um ein "normales" DSL-Ausbauprojekt auf Basis der KVz-TAL (sprich: Aufbau von Outdoor-DSLAMs vor Ort und Nutzung der letzten Meile der Telekom zwischen Kabelverzweiger und Hausanschluß).

Richtig.

>Von einem FTTH-Ausbau
mit Glasfaser bis ins Haus kann ich da nix erkennen.

Nein, das ist bislang nicht der Fall. Die letzten Meter laufen
mit Kupfer.

Offenbar läuft das Projekt bislang auch nicht ganz so, wie ursprünglich erhofft, siehe z.B. den Artikel unter

Das stimmt. Teilweise hatte die Telekom schon Orte vor der HEAG/Brenergo erreicht, die Leute sind natürlich dann dort hin.

Auch ist HEAG/brenergo etwas teurer als die Telekom.

Es gab zwar Gerüchte, daß die Telekom an einer Nutzung des Netzes interessiert sein soll, mir ist aber bislang nicht bekannt, daß es da zu einem Vertragsabschluß gekommen wäre.

Ein T-Ranger hatte mir in einem Ort angekündigt, daß die Telekom die Glasfaser mieten werde, um VDSL anzubieten, zu dem Zeitpunkt gabs maximal DSL 16.000, was mir persönlich derzeit noch reicht :-)

Inzwischen kann in besagtem Ort bei der Telekom VDSL 25 oder 50 gebucht werden. Entweder hat die Telekom ihren DSLAM heimlich nachgerüstet oder sie verwenden doch die Technik der HEAG/Brenergo :-)

Im übrigen werde ich bei www.breitband-odenwald.de immer nach rund 30 Sekunden auf eine obskure Fremdseite umgeleitet?

Das könnte der Grund sein, warum die Seite neulich "weg" war, als ich den ersten Foren-Artikel dazu schrieb. Vielleicht ist da ein "böses Skript" am Wirken... :-(


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[1.2] comfreak antwortet auf RobbieG
23.01.2013 16:14
Benutzer RobbieG schrieb:

Die Bundesregierung schreibt den Vollausbau des Landes mit Glasfaser aus. Jede Telefongesellschaft kann sich für ein Gebiet bewerben. Geprüft werden Qualität, Zuverlässigkeit und Preis. Der Gewinner eines Gebiete, muß seine Konkurrenten versorgen, kann aber alleine bauen. Erfüllt er die Vorgaben (Ausbau, Zeit, Qualität) nicht, bekommt er das Gebit weg genommen.

Damit es nicht 150 Bewerber im Ballungsgebiet und 0 in der Provinz gibt, muß jeder Anbieter ein Provinzgebiet ausbauen, sonst bekommt er keinen Anteil im Ballungsgebiet.

Diese Ausbau-Anteile könnte man ggfs. handeln, solange der flächendeckende Ausbau sicher gestellt bleibt.

Völlig richtiger Ansatz! So wird es im Mobilfunk mit den Frequenzen (LTE) auch gemacht und hat sich dort bewährt. Unterschied dort ist, dass sich die Anbieter die Funkfrequenzen nicht teilen und National Roaming in D aktuell nicht gemacht wird (wäre aber auch dort vorstellbar).

Ansonsten ist das vorgeschlagene Vorgehen meines Erachtens die bestmögliche Ermöglichung echten Wettbewerbs um die letzte Meile. Die Aufteilung der Ausbaugebiete könnte man nach einem Schlüssel z.B. "Haushalte pro km²" machen um die voraussichtlichen Ausbaukosten halbwegs transparent zu machen. Und man müsste vorher die Kosten für die Vermietung an andere Teilnehmer verbindlich festlegen, ggf. auch nach dem obigen Schlüssel um Investitionen amortisieren zu können.

In Schweden hat sich dieses Vorgehen übrigens bestens bewährt.
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article109902640/Deutschland-beim-Turbo-Internet-hinter-Rumaenien.html

Und bevor jetzt alle klagen: LTE und xDSL sind natürlich auch wichtige Technologien, vor allem für die Übergangszeit. Aber bereits jetzt steht fest, dass es in Zukunft Glasfaser brauchen wird, alleine um die Funknetze kostengünstig und flächendeckend anbinden zu können. LTE und Nachfolgetechniken werden zwar endlich einen flächenmäßig gut verfügbaren Internetzugang liefern. Dass Funkwellen aber optische Kabel hinsichtlich Bandbreite ablösen ist aus aktueller Sicht eher unwahrscheinlich.

xDSL ist für die aktuellen Internet-Dienste sicherlich meist noch ausreichend, aber schon dieses ist vielfach nicht verfügbar oder hat mit Bandbreitenproblemen zu kämpfen (z.B. Kabel-Internet). Es ist daher vernünftig, wenn schon jetzt in alle Straßen, in denen gebaut wird, Leerrohre für optische Kabel eingezogen werden.

Was mich wundert, ist dass die Stromkonzerne nicht wie in Skandinavien im großen Stil Glasfaser mit verlegen und dann an die Telcos die Leitungen vermieten. Klappt dort sehr gut. Zumindest ein Gasnetzbetreiber hat in Deutschland die richtige Idee: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Erdgasleitung-bringt-schnelles-Internet-1655680.html