Datensicherheit

Fitnesstracker-Portale schützen Daten oft schlecht

Bei Fitnesstrackern geht es um Motivation, aber auch um Hilfe beim Training. Wer sieht, was er geschafft hat, wird wieder dorthin kommen. Doch was passiert mit den vielen persönlichen Daten, die die Geräte erheben?
Von dpa /

Fitnesstracker und ihre Portale haben oft einen schlechten Datenschutz Fitnesstracker und ihre Portale haben oft einen schlechten Datenschutz
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Fitnes­s­tra­cker oder Sport­uhren schi­cken alle erho­benen Daten von der Puls­fre­quenz über zurück­ge­legte Stre­cken bis zum Schlaf­pro­to­koll erst einmal an eine verbun­dene Smart­phone-App. Von dort aus wandern die Infor­ma­tionen aber weiter auf die Server der Hersteller, damit Kunden deren Fitnes­sportal-Webseiten indi­vi­duell nutzen können. Wem Daten­schutz wichtig ist, werde deshalb mit den gängigen Anbie­tern nicht glück­lich. Zu dieser Einschät­zung kommt die "c't", die 14 Portale unter­sucht hat (Ausgabe 10/19).

Denn in ihren Geschäfts­be­din­gungen schließen die Anbieter den Angaben zufolge in der Regel nicht aus, Daten auch auf Servern im nicht­eu­ro­päi­schen Ausland zu spei­chern. Dort drohen dann wegen schwä­cherer Daten­schutz­ge­setze etwa Zugriffe von Dritten oder Daten­aus­wer­tungen, etwa für Werbung.

Samsung und Apple sind am strengsten

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In Sachen Daten­schutz noch am konse­quen­testen seien Samsung und Apple, so die Experten. Apple Health mache die Gesund­heits- und Fitness-Daten ausschließ­lich im iPhone zugäng­lich und lasse allen­falls eine verschlüs­selte Siche­rung in der iCloud zu. Samsung Health könne eben­falls ohne Server­an­bin­dung (Cloud) betrieben werden, bietet dafür aber auch kein Portal, über das Nutzer am Rechner auf ihre Daten zugreifen können.

Bei Google Fit und Garmin Connect muss die Cloud-Funk­tion den Angaben zufolge nicht unbe­dingt verwendet werden. Wer darauf verzichtet, schränkt aber den Funk­ti­ons­um­fang der Apps stark ein.

So etwas wie die beste Platt­form für alle Nutzer gibt es nicht, lautet ein weiteres Fazit der Tester. Wer erst einmal aus Neugier nur seine Schritte zählen möchte, könne auch zu Billigtra­ckern aus Fernost greifen. Jedoch sei bei diesen Anbie­tern die Lebens­dauer der Portale und Dienste nur schlecht abschätzbar.

Wer wirk­lich sport­lich unter­wegs ist, sei mit den Portalen von Garmin, Polar oder dem auf Läufer und Renn­rad­fahrer spezia­li­sierten Endo­mondo besser bedient. Ganz­heit­lich Inter­es­sierte könnten den Experten zufolge mit Withings oder Fitbit glück­lich werden, während Apple Health als univer­seller Dienst gelten könne, der vorwie­gend bei der Gesund­heits­vor­sorge punktet.

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