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iPhone-Probleme behoben: Neue Version der Corona-App

Infor­miert die Corona-Warn-App zuver­lässig über Kontakte mit Infi­zierten? Während manche Stimmen in der Politik das Projekt in Frage stellen, haben die Entwick­ler­firmen an einem Update fürs iPhone gear­beitet, das die Probleme lösen soll.
Von dpa /

Probleme der Corona-Warn-App auf dem iPhone behoben Probleme der Corona-Warn-App auf dem iPhone behoben
Bild: coronawarn.app / SAP Deutschland
Die Entwickler der deut­schen Corona-Warn-App haben eine neue Version der Anwen­dung veröf­fent­licht, mit der die tech­ni­schen Probleme auf dem iPhone von Apple besei­tigt werden. Das teilten der Soft­ware­kon­zern SAP und die Deut­sche Telekom am Sams­tag­abend mit. Auf dem Apple-Betriebs­system iOS hatte die Warn-App zwar wie verspro­chen ständig anonyme Codes mit anderen Nutzern ausge­tauscht, die Warnung vor gefähr­li­chen Begeg­nungen erfolgte aller­dings nicht im Hinter­grund, sondern nur, wenn die App aktiv geöffnet war.

Ähnliche Probleme tauchten bei bestimmten Android-Smart­phones auf. Ursache war ein vom Android-Stan­dard abwei­chender Ener­gie­spar­modus, der bei einigen Geräten die Hinter­grund­ak­tua­li­sie­rung stark einge­schränkt oder sogar deak­ti­viert haben könnte.

Betriebs­sys­tem­be­dingte Einschrän­kungen wurden umgangen

Probleme der Corona-Warn-App auf dem iPhone behoben Probleme der Corona-Warn-App auf dem iPhone behoben
Bild: coronawarn.app / SAP Deutschland
Das Apple-Betriebs­system iOS auf dem iPhone führte nach Darstel­lung der beiden Unter­nehmen die Hinter­grund­ak­tua­li­sie­rung nicht immer regel­mäßig durch. Das Entwick­ler­team habe am Samstag einen Weg gefunden, die betriebs­sys­tem­be­dingten Einschrän­kungen zu umgehen, bis Apple das System­pro­blem selbst gelöst habe, heißt es in der Mittei­lung. Dazu müssen die Anwender ein Update auf die Version 1.1.2. vornehmen. Für die voll­stän­dige Akti­vie­rung des Updates müssten die Anwender dann die App einmal aufrufen. "Dies gilt auch dann, wenn ein Smart­phone über längere Zeit ausge­schaltet war." Für Android-Anwender steht schon seit einigen Tagen ein Update der Corona-Warn-App des Robert Koch-Insti­tuts bereit.

Nach den tech­ni­schen Problemen bei der Corona-Warn-App war die Kritik an der Bundes­re­gie­rung lauter geworden. Die Deut­sche Stif­tung Pati­en­ten­schutz forderte am Samstag Aufklä­rung von Gesund­heits­mi­nister Jens Spahn (CDU). Die App sei ein wich­tiger Baustein, um das Coro­na­virus in Schach zu halten, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deut­schen Presse-Agentur. "Jetzt soll auf immer mehr Smart­phones die Kontakt­über­prü­fung nur lücken­haft funk­tio­nieren. Das beun­ru­higt die über 15 Millionen Nutzer."

Auch der stell­ver­tre­tende Vorsit­zende der FDP-Bundes­tags­frak­tion, Michael Theurer, befürchtet, dass das nötige Vertrauen in die App Schaden nehmen könnte. Er forderte: "Die Bundes­re­gie­rung muss nach dieser Pannen­serie für Trans­pa­renz sorgen und gezielt App-Nutzer, Öffent­lich­keit und das Parla­ment umge­hend und umfas­send infor­mieren."

Lösungen für ältere Smart­phones gefor­dert

Die Corona-Warn-App soll auch dann im Hinter­grund weiter­laufen und Daten aktua­li­sieren, wenn sie nicht geöffnet ist. Wenn es eine Begeg­nung mit einem Menschen gab, der später positiv auf das Coro­na­virus getestet wurde, soll das Handy den Besitzer eigent­lich aktiv mit einer Benach­rich­ti­gung auf das erhöhte Risiko hinweisen.

Der FDP-Poli­tiker Theurer plädierte für eine Kommu­ni­ka­ti­ons­kam­pagne, um Vertrauen zurück­zu­ge­winnen und die Menschen vom Nutzen der App zur Bekämp­fung des Virus neu zu über­zeugen. Zudem müsse die Regie­rung dafür sorgen, dass die tech­ni­schen Probleme schnells­tens bei allen Geräten und Betriebs­sys­temen behoben werden. "Schließ­lich fordere ich die Bundes­re­gie­rung auf, Lösungen für ältere Smart­phones und zur vernetzten Anwen­dung der App in ganz Europa zu entwi­ckeln", sagte Theurer der Deut­schen Presse-Agentur.

Die Corona-Warn-App soll helfen, Infek­ti­ons­ketten nach­zu­ver­folgen und zu unter­bre­chen. Außerdem kann sie dazu beitragen, dass Menschen nach einem Coro­na­virus-Test möglichst schnell ihr Test­ergebnis digital erhalten und über die App anonym mögliche Kontakt­per­sonen warnen können, wenn diese auch die App instal­liert haben. Mitt­ler­weile wurde die App 16,2 Millionen Mal herun­ter­ge­laden.

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