Browser

Eine Erfolgsgeschichte: Der Firefox wird fünf

In punkto Marktanteil einzig relevanter Konkurrent des Internet Explorers
Von Ralf Trautmann

Ein echtes Highlight im Software-Markt feiert heute Geburtstag: Fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung des ersten finalen Firefox in der Version 1.0 vergangen. Zwar gilt der Open-Source-Browser technisch heute im Vergleich zu manchem Konkurrenten auch nicht mehr als Spitze der Innovation - neue Alternativen punkten zum Beispiel mit schnellerer Arbeitsgeschwindigkeit - doch aus einem ganz einfachen Grund kann der Firefox als echte Erfolgsgeschichte gelten: Er konnte als einziger Browser in den letzten Jahren dem Internet Explorer in einem bedeutenden Maße Marktanteile abjagen, und das unter schwierigen Voraussetzungen. Firefox-Symbolbild Der Firefox wird Fünf
Bild: spreadfirefox.com

Die Messung eines Marktanteils im Browser-Segment ist natürlich immer schwer, viele Schätzungen sehen den Firefox allerdings in einem Bereich zwischen 25 und 35 Prozent. Von der Nummer Eins ist der Firefox damit zwar noch entfernt, doch wer sich die Zahlen der weiteren Konkurrenz ansieht, kann seine herausragende Stellung erkennen: So konnte sich zum Beispiel der Opera, der zwar zuerst kostenpflichtig war, aber immerhin seit über vier Jahren ebenfalls komplett kostenfrei und ohne Werbung ist, trotz innovativer Ansätze nie im Markt durchsetzen - er kommt auf einen Marktanteil von ein bis zwei Prozent. Nur geringfügig besser steht es um Googles Chrome und Apples Safari: Beide liegen zwar aktuell vor dem Opera, aber ebenfalls im einstelligen Bereich. Allerdings gilt für diese beiden Angebote, dass sie erst seit kürzerer Zeit (bei Safari zumindest in der Windows-Version) erhältlich sind. Alle weiteren Browser laufen dann zumindest bezüglich des Marktanteils unter ferner liefen.

Der Firefox hieß mal Phoenix

Eigentlich hat der Firefox seine Basis historisch im Netscape Navigator, dem ersten "Massen"-Browser, der im so genannten Browser-Krieg unterlag: Nachdem der Navigator Mitte der 1990er-Jahre einen Quasi-Monopolstellung inne hatte, kam Microsoft mit seinem Internet Explorer, der dem Navigator schnell Marktanteile abnahm. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass Microsoft den IE mit seinem Betriebssystem koppelte und er somit ohne Zutun des Nutzers einfach direkt zur Verfügung stand. 1998 wurde dann der Navigator-Code als Open Source freigegeben, hieraus entstand dann im Rahmen des Mozilla-Projekts der Browser Phoenix, der dann in Firefox umbenannt wurde.

Doch im Gegensatz zu vielen anderen Browser-Projekten fand der Firefox schnell Anhänger auch unter den "normalen" Nutzern abseits IT-lastiger Zirkel. Und genau hier liegt die Erfolgsgeschichte des Firefox, denn natürlich gab und gibt es die Internet-Explorer-Koppelung am Windows immer noch, der Firefox konnte aber trotzdem einen überaus relevanten Marktanteil erlangen. Dank seiner Verbreitung kann sich der Firefox-Nutzer auch über eine breite Unterstützung freuen, die ihm zum Beispiel die viel geschätzten Add-ons bescheren, mit der sich der Firefox erweitern lässt. Da zudem bald für Windows das Auswahlfenster für alternative Browser bei Windows-Betriebssystemen kommt, dürfte wohl eine weitere Steigerung des Marktanteils möglich sein.

Aktuell gibts als neueste Version den Firefox 3.5 (genauer: 3.5.5), bald schon kommt die Version 3.6. Mit dem Firefox 4.0 wird im Herbst/Winter kommenden Jahres gerechnet.