DVB-T

RTL Group vor DVB-T-Start in Mitteldeutschland und Stuttgart

Manko: Durch Start mit neuer Technik neue Receiver benötigt
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Bislang spielte digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) in Baden-Württemberg und Mitteldeutschland im Vergleich zu anderen Bundesländern nur eine untergeordnete Rolle. Das liegt unter anderem daran, dass hier bislang nur öffentlich-rechtliche Sender über Antenne zu empfangen sind. Seit zwei Jahren machen sich die Medienanstalten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg darum in intensiven Gesprächen mit privaten Veranstaltern dafür stark, ihre Programme zumindest in den Ballungsräumen auch über DVB-T anzubieten. Die Bemühungen haben jetzt Erfolg gezeigt. In den nächsten Monaten werden im Großraum Stuttgart sowie in Leipzig und Halle zum ersten Mal auch private TV-Angebote über DVB-T ausgestrahlt.

Ausstrahlung möglicherweise in MPEG-4

Laut Informationen von teltarif.de deutet alles darauf hin, dass die RTL Group nun bereit ist in den entsprechenden Regionen ihre Sender über das digital-terrestrische Antennenfernsehen auszustrahlen. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt wird zudem deutschlandweit der Startschuss für eine neue DVB-T-Generation und -Technik fallen. Der Sprecher der Stuttgarter Landesanstalt für Kommunikation (LfK), Axel Dürr, bestätigte gegenüber teltarif.de, dass die privaten Sender vom Start weg ausschließlich über die neue Technik starten werden. Dabei wollte er noch nicht verraten, ob dies im Nachfolgestandard DVB-T2, der sich momentan noch in der Spezifizierung befindet, oder lediglich im bisherigen DVB-T-Modus, allerdings über das effektivere Kompressionsverfahren MPEG-4 geschieht. Er verwies auf eine Pressekonferenz zu dem Thema an diesem Mittwoch.

Nachteil: für Übertragungen in dem platzsparenden und daher kostengünstigeren und effizienteren Kompressionsverfahren gibt es bis jetzt kaum Empfänger. Lediglich einige DVB-T-Sticks für Notebooks und Computer können MPEG-4 bei DVB-T dekomprimieren, alle Besitzer herkömmlicher Receiver schauen im wahrsten Sinne des Wortes in die Röhre. LfK-Sprecher Dürr kündigte jedoch an, dass auch Distributions- und Vertriebspartner an der Präsentation am Mittwoch teilnehmen werden und Marketing-Konzepte vorstellen. Das deutet darauf hin, dass zum Start der Privaten rechtzeitig entsprechende Receiver im Großraum Stuttgart im Handel verfügbar sein werden. Auch die aktuell laufende Ausschreibung von Kapazitäten im Raum Halle/Leipzig lässt den Bewerbern offen, ob sie in dem moderneren Kompressionsverfahren starten wollen.

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