Auf den MP3-Player verzichten: Musikdienste fürs Handy

Doch für einen Musikerkennungsdienst bedarf es nicht unbedingt eines iPhones: So haben die Netzbetreiber Vodafone und o2 seit geraumer Zeit ebenfalls einen solchen Service in ihrem Sortiment. Hier wird per kostenpflichtiger Kurzwahl mit dem Service Verbindung aufgenommen, der Dienst liefert dann ebenfalls im besten Fall in kurzer Zeit Titel und Interpret des Songs. Eine Software-Installation auf dem Mobiltelefon ist hier nicht erforderlich, so dass die Lösung mit sämtlichen Geräten genutzt werden kann. Der Dienst steht bei Vodafone und o2 unter der Kurzwahl 221122 bzw. 9696 zur Verfügung und kostet 50 bzw. 49 Cent. Die Entgelte fallen nur an, wenn der Song erkannt wurde.

Abseits des iPhones und der Netzbetreiber bietet auch der Handy-Produzent Sony Ericsson mit TrackID einen vergleichbaren Service. Der Hersteller selbst berechnet für den Service nichts, allerdings wird hier eine WAP-Verbindung zur Datenübermittlung aufgebaut, so dass entsprechende Entgelte anfallen.

Webradios für Handy

Weitere Alternative: Webradio auf dem Handy. Nokia bietet zum Beispiel für diverse Symbian-Smartphones eine Software-Lösung, mit der sich Internet-Radio abrufen lässt. Eine weitere Lösung gibt es zum Beispiel von Liquid Air Lab mit seiner spodtronic-Software. Mehr noch als bei der Jamba-Flatrate lohnt sich auch der Webradio-Empfang allerdings nur bei einem passenden Datentarif. Ein teltarif-Test der damals noch unter dem Namen Spodradio laufenden Lösung ergab seiner Zeit, dass schon nach wenigen Minuten Radioempfang mehrere Megabyte an Daten übertragen worden waren. Wer aber ein großes Datenpaket oder eine Flatrate sein Eigen nennt, kann hier unterwegs zwischen einer Vielzahl von Radiostationen wählen.

Musikdienste in der Übersicht

Name	Daten- kosten inkl.	Anzahl verfügb. Titel	Einzel- abruf	Album- abruf	Qualität in kBit/s	Format	Anzahl mögl. Downloads	Weitergabe
T-Mobile	ja	über 4 Mio.	0,79 bis 1,99	7,95 bis 14,95	WMA: 128 MP3: 256	Handy: WMA,MP3 PC: WMA,MP3	4	bis zu 35 Mal2)
Vodafone	ja	über 1 Mio.	1,49	14,99	k.A.	Handy: AAC+ PC: WMA	1	bis zu 15 Mal1)
E-Plus	ja	1,4 Mio.	1,49	nicht möglich	192	Handy: AAC+ PC: WMA	beliebig	bis zu 35 Mal2)
vybemobile	ja	1,4 Mio.	1,49	nicht möglich	192	WMA	1	bis zu 35 Mal
Nokia Ovi [Link entfernt]	nein	fast 4 Mio.	1,00	10,00	128 oder 192	WMA	beliebig	auf portable Geräte: unbegrenzt; auf CD brennen: 10 Mal
iTunes	ja	über 8 Mio.	0,99	ab 9,99	128	AAC	54)	beliebig
Jamba	nein	1,7 Mio.	1,29	12,95	Handy: 64 PC: 192	Handy: AAC / MP45) PC: WMA	4	bis zu 16 Mal3)
Stand: 22.09.2008 (Preise in Euro)

¹⁾ Die Titel können bis zu 10 Mal gebrannt und bis zu 5 Mal kopiert werden.
²⁾ Die Titel können bis zu 10 Mal gebrannt und bis zu 25 Mal kopiert werden.
³⁾ Die Titel können bis zu 8 Mal gebrannt und bis zu 8 Mal kopiert werden.
⁴⁾ Nur 5 PCs können die Musik gleichzeitig abspielen. Für die Wiedergabe der gekauften Musik muss der Computer aktiviert werden.
⁵⁾ modellabhängig

Fazit: Bei Direkt-Downloads auf das Handy einen Blick auf das Dateiformat werfen

Wer sein Handy auch für den Musikgenuss verwenden will, kann auf den klassischen MP3-Player getrost verzichten: Das Handy ist in fast jedem Fall ein vollwertiger Begleiter in Sachen Musik. Vorteil gegenüber den Stand-alone-Musikplayern: Dank Mobilfunkanbindung ist es einfacher mit neuen Songs zu bestücken, allerdings unter der Voraussetzung, dass das jeweilige Gerät auch unterstützt wird. Umgehen lässt sich das generelle Problem nur, indem klassisch eine CD erworben und die Stücke dann als MP3 auf das Handy übertragen werden.

Da die meisten Musik-Angebote PC- und Handy-Kombi-Varianten sind, steht auch dem Musikgenuss zu Hause bei Bestellung von Songs für das Handy nichts im Wege. Der Song-Kauf beim jeweiligen Netzbetreiber hat den Vorteil, dass der Traffic inklusive ist. Zumindest innovativ kommt Jamba mit den Musik-Flatrate-Angeboten daher, allerdings dürfte die Zielgruppe auf Grund der Datenproblematik relativ eingeschränkt sein. Beim "normalen" Song-Kauf bei Jamba sollte beim Bestell-Vorgang genau geachtet werden, dass kein Abo abgeschlossen wird (es sei denn, man möchte wirklich die entsprechende Anzahl Stücke pro Woche herunterladen). Webradios bieten eine Fülle von Musik, auch wenn hier die Titel nicht explizit ausgewählt werden können.

Zu guter Letzt: Neben der modernen Webradio-Variante bieten verschiedene Handy-Modelle auch fest integriert ein ganz klassisches Radio. Wer also ausschließlich auf ein bisschen Unterhaltung unterwegs aus ist, kann sich hier ohne Downloads, Datenübertragung und zu installierenden Musikplayern berieseln lassen.