Ratgeber

Handy-Fotos mit dem Fotohandy: Tipps und Tricks

Kauftipps, Anwendungstricks und Trends bei Fotos mit dem Handy
Von Thorsten Neuhetzki

Was bei einer hochwertigen Digitalkamera inzwischen Standard ist, vermisst man bei einem Handy mit Kamerafunktion noch oft schmerzlich: den optischen Zoom. Durch ihn kann ein Bildausschnitt herangezoomt werden, ohne dass die Qualität des Bildes leidet. Das unterscheidet einen optischen Zoom von einem digitalen Zoom, den fast alle Kamerahandys bieten. Ein Digitalzoom ist im Prinzip nichts anderes als ein per Software gemachter und hochgerechneter Ausschnitt eines Bildes. Nimmt man diesen Ausschnitt erst am PC vor, kann man sich aufgrund der möglicherweise schlechten Qualität doch noch für einen größeren Ausschnitt entscheiden. Wurde der Ausschnitt schon am Handy gewählt, gibt es diese Möglichkeit nicht. Die Leistung von optischem (mitte) und digitalem Zoom (unten).
Bild: teltarif.de

Um einen Gegenstand oder einen Ausschnitt näher heranzuzoomen, ohne einen Qualitätsverlust zu erleiden, sollte man sich für ein Handy mit einem optischen Zoom entscheiden. Doch diese sind noch rar. In der teltarif-Handydatenbank finden sich mangels Verfügbarkeit lediglich die Nokia-Geräte N93 und N93i sowie die beiden Samsung-Handys G800 und G810. Zu erwarten ist, dass gerade im High-End-Bereich künftig mehr Handys mit einer Kamera ausgerüstet sein werden, die auch einen optischen Zoom haben. Achten sollte man auch auf die Linse. Ein Hersteller wie Carl Zeiss verspricht eher Qualität als wenn der Hersteller der Linse verschwiegen wird. Zudem sollte ein Kamerahandy einen Schutz für die Linse bieten, damit diese nicht im Laufe der Zeit verkratzt.

Der Blitz: Vom Fotolicht bis zum Xenon-Blitz

Doch nicht nur der Zoom entscheidet über eine gute Bildqualität. Gerade wer im Dunkeln oder in Räumen Bilder macht, benötigt einen Blitz. Hier gibt es derzeit drei verschiedene Varianten. Das ist neben dem Fotolicht, das kaum Helligkeit erzeugt, der LED-Blitz sowie der Xenon-Blitz. Letzterer ist dabei als der hochwertigste anzusehen. Bei Tests der teltarif-Redaktion schaffte es der Xenon-Blitz des Nokia N82, einen komplett abgedunkelten Raum zu erhellen. Auch Farbstiche sind hier gegenüber den anderen Blitz-Arten deutlich seltener - wenngleich die Ergebnisse wie üblich von Handy-Modell zu Handy-Modell unterschiedlich sind. Ein LED-Blitz hellt einen Raum zwar oftmals auch gut auf, führt beispielsweise auch zu Überbelichtungen bei Gesichtern.

Einstellungsmöglichkeiten: ISO, Weißabgleich und Effekte

Moderne Handykameras bieten mittlerweile so viele Einstellungsmöglichkeiten wie eine kleine Digitalkamera. Neben einem ISO-Wert kann der Nutzer einen Weißabgleich durchführen oder aber einen Makro-Modus nutzen. Mit dem korrekten ISO-Wert kann beispielsweise das Bild direkt etwas aufgehellt werden. So eignet sich der Wert ISO 400 vor allem für Fotografien im Haus, während ISO 100 bei Fotografien in der Sonne genutzt werden sollte. Zu beachten gilt: ein höherer ISO-Wert hellt zwar das Bild auf, führt aber auch zu einem verstärkten Rauschen. Weißabgleich-Profile führen nicht immer zu besseren Resultaten.
Foto: teltarif.de

Mittels vorgefertigter Weißabgleich-Profile kann zudem die Lichtsituation näher beschrieben werden, so dass der Kamerasensor weiß, ob das Foto bei Tageslicht, bei Nacht oder im Licht einer Leuchtstoffröhre aufgenommen wird. Die Bilder unterscheiden sich hier in der Folge nicht nur in ihrer Helligkeit, sondern auch im Farbwert und und der Intensität der Farben. In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass die Verwendung derartiger Filter zu Farbstichen führt, so dass man auf die Verwendung eher verzichten sollte.

Sony Ericsson verspricht zudem mit Best-Pic-Technologie gute Ergbenisse, da mit Drücken des Auslösers neun Bilder in wenigen Millisekunden Abstand aufgenommen und zur Auswahl angezeigt. So stehen weitere Bilder kurz vor und nach dem eigentlichen Foto zur Auswahl. Alle neun Bilder erscheinen als Icons auf dem Display. Unterbelichtete Bilder können bei vielen Sony-Ericsson-Modellen per Konopfdruck korrigiert werden. Per Tastendruck werden Helligkeit, Licht und Kontrast angepasst. Aktuell erhältlich ist hier beispielsweise das K850i.

Mit einer Makro-Funktion, die viele Kamerahandys bieten, können kleine Gegenstände mit enorm kleinem Abstand fotografiert werden. Auf diesem Weg können auch kleinste Gegenstände, etwa Geldmünzen oder Blumen aus nächster Nähe formatfüllend fotografiert werden. Hier sollte aber auf einen Blitz verzichtet werden.