Schnäppchen

Handy-Schnäppchen aus der zweiten Reihe

Käufer profitieren oft von schnell sinkenden Preisen
Von Björn Brodersen

Die Handy-Hersteller wecken immer neue Begehrlichkeiten: Wöchentlich werden neue Handy-Modelle vorgestellt, die angeblich alle auf dem Markt bereits verfügbaren Geräte in den Schatten stellen. Laut der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) gingen im vergangenen Jahr in Deutschland 24 Millionen Handys über die Ladentische. Beliebt sind den Angaben zufolge vor allem Multimedia-Handys mit Megapixel-Kameras, Musikplayern, Navigations-Funktionen und viel Speicherplatz. Zunehmend spielt aber auch das Design eine wichtige Rolle beim Handykauf.

Abgesehen von wirklichen Highlights unter den Neuvorstellungen - wie etwa dem Apple iPhone oder dem Nokia E90 Communicator kann der normale Handynutzer bei der Masse an neuen Handys kaum noch die Spreu vom Weizen trennen. Wer allerdings der Werbung widersteht und nicht unbedingt Wert auf das neueste Top-Telefon legt, kann beim Handykauf bares Geld sparen. Oftmals sinken die Kaufpreise für bestimmte Geräte innerhalb weniger Monate deutlich - vor allem wenn ein Nachfolgemodell herauskommt. Wir stellen Ihnen einige Handys zum Schnäppchenpreis vor, die noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

Sony Ericsson: Neuere Cyber-shot-Handys zum halben Preis

Das Sony Ericsson K850i
Sony Ericsson
Wie schnell der Geldwert eines Handys sinken kann, lässt sich zum Beispiel an den Cyber-shot-Modellen von Sony Ericsson nachverfolgen. Das neueste Gerät dieser Handyreihe, das Sony Ericsson K850i, kam im vierten Quartal des vergangenen Jahres zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 599 Euro ohne Mobilfunkvertrag heraus. Inzwischen ist das Gerät, zu dessen Ausstattungs-Highlights eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus sowie HSDPA-Unterstützung gehören, im Online-Handel schon für knapp die Hälfte dieses Betrags erhältlich.

Datenblätter

Noch günstiger sind inzwischen die Cyber-shot-Handyvarianten K810i, K550i und K800i käuflich: Der Kaufpreis für das im vergangenen Jahr kurz vor dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellte UMTS-fähige 3-Megapixel-Kamerahandy K810i mit einer angegebenen Sprechzeit von bis zu zehn Stunden ist inzwischen von knapp 400 Euro ohne Mobilfunkvertrag auf etwas mehr als 200 Euro gesunken. Die Preise der Online-Händler für den Vorgänger K800i, der ebenfalls mit einer 3-Megapixel-Kamera ausgerüstet ist und UMTS unterstützt, beginnen zurzeit bei 165 Euro.

Das Beispiel zeigt: Wer sich nicht gleich nach dem Verkaufsstart eines der neueren Cyber-shot-Handys zulegte sondern ein paar Monate mit dem Kauf wartete, konnte das neue Handy für deutlich weniger Geld erwerben. Wer auf eine besonders schnelle mobile Datenübertragung verzichten kann und sich bei seinen Schnappschüssen auch mit einer geringeren Auflösung seiner Handykamera zufrieden gibt, kann zudem durch den Griff zu einem etwas älteren Cyber-shot-Handymodell noch weitere 50 Euro sparen. Wer noch weniger Ansprüche hat: Aktuelle Preise für das UMTS-lose 2-Megapixel-Kamerahandy K550i beginnen bei 140 Euro. Vor kurzem war das K550i auch schon für weniger als 100 Euro zu haben.

Nokia N95: 150 Euro Preisrückgang in fünf Monaten

Das Nokia N95
Nokia
Ein ähnlicher Preisrückgang ist auch beim Multimedia-Profi Nokia N95 (u.a. 5-Megapixel-Kamera, Musikplayer, HSDPA, GPS, WLAN) zu beobachten, das inzwischen auch als 8-GB-Speichervariante erhältlich ist und dessen Nachfolger mit dem Nokia N96 in diesem Monat in Barcelona vorgestellt wurde. Ende August vergangenen Jahres kostete das Nokia N95 noch rund 550 Euro ohne Mobilfunkvertrag, heute sind es rund 150 Euro weniger. Für 570 Euro erhalten die Interessenten jetzt das Nokia N95 8GB.

Auch dieser Preis wird sicherlich noch spürbar sinken, bis - wie angekündigt - im dritten Quartal dieses Jahres das N96 für einen erwarteten Kaufpreis von 650 Euro ohne neuen Handyvertrag herauskommt. Im Gegensatz zum N95 unterstützt das N96 lediglich die mobile Datenübertragung mit UMTS-Geschwindigkeit, der Datenempfang via HSDPA ist nicht möglich.

Einen rapiden Preisverfall konnte man übrigens auch beim Nokia E90 Communicator beobachten, auch ohne einen in der Warteschlange stehen Nachfolger: Mussten die Käufer im Online-Handel im Oktober noch knapp 900 Euro für das HSDPA-fähige Smartphone mit vollwertiger Tastatur zahlen, so beginnen die Preise zurzeit bei 550 Euro ohne Vertrag. In Kürze sollen auch die neuen nachgebesserten Modelle des E90 Communicator herauskommen.