WiMAX-Projekt

US-Mobilfunkbetreiber Sprint baut WiMAX-Netz

Investitionen in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar geplant
Von Christian Horn

Der amerikanische Mobilfunk-Netzbetreiber Sprint baut mit Investitionen in Milliardenhöhe in den USA ein WiMAX-Funknetz auf. Wie das Unternehmen auf einem Presse-Briefing in New York mitteilte, sollen im kommenden Jahr eine Milliarde US-Dollar (etwa 779 Millionen Euro) und im Jahr 2008 weitere 1,5 bis 2 Milliarden US-Dollar (1,16 bis 1,55 Milliarden Euro) in den Aufbau eines WiMAX-Funknetzes investiert werden. Den Planungen zufolge werde das Breitband-Funknetz in vierten Quartal 2007 in Betrieb gehen und bis zum Ende des Jahres 2008 soll Sprints WiMAX-Funknetz für 100 Millionen Nutzer in den USA zur Verfügung stehen. Technologie-Partner bei Sprints WiMAX-Projekt sind Intel, Motorola und Samsung. Motorola und Samsung sollen die Funknetz-Infrastruktur aufbauen und WiMAX-fähige Endgeräte entwickeln. Intel, der größte WiMAX-Förderer, soll WiMAX-Chips und -Funkkarten beisteuern.

Gary Forsee, der CEO des Unternehmens, sagte, das WiMAX-Funknetz sei nicht als Ersatz für Sprints 3G-Mobilfunknetz - Sprint setzt auf EV-DO Revision A - gedacht. Vielmehr solle mit dem WiMAX-Netz ein völlig neuer Markt von Funk-gestützten Services entwickelt werden, bei dem neuartige Geräte wie Music-Player, Digital-Kameras oder einfachere portable PCs per WiMAX breitbandige Internet-Verbindungen aufbauen.

Zeitpunkt der Ankündigung des WiMAX-Projektes nicht zufällig

Sprints Entscheidung für WiMAX kommt nicht von ungefähr. In Branchenkreisen war schon länger spekuliert worden, dass Sprint auf WiMAX setzen würde, da das Unternehmen in den USA Großteile der Rechte am für WiMAX geeigneten 2,5 GHz-Frequenz-Spektrum innehat. Der Zeitpunkt der Ankündigung des WiMAX-Projektes scheint auch nicht zufällig gewählt: In den USA starten gerade die Milliarden-schweren Versteigerungen von 3G-Frequenzräumen. Mit der WiMAX-Karte profiliert sich Sprint beim Funk-gestützen breitbandigen Internet eindeutig gegenüber der Konkurrenz. Sprint ist hinter Verizon Wireless und Cingular die Nummer Drei bei den amerikanischen Mobilfunk-Netzbetreibern.

Nicht alle Marktanalysten glauben, dass Sprints WiMAX-Strategie aufgehen wird. Es sei ein Glücksspiel, so massiv in ein Funk-gestützes Netzwerk für Daten-Dienste zu investieren, obwohl die Daten-Dienste bislang nur einen geringen Prozentsatz der Umsätze der US-Mobilfunker ausmachen. Die Kundennachfrage dürfe nicht überschätzt werden und ein baldiger Return of Investment könne nicht erwartet werden.