Datenübertragung

Weltweiter Wettlauf bei schneller Datenübertragung fürs Handy

Bis 2010 weltweit 200 Millionen mobile Highspeed-Nutzer
Von Ralf Trautmann

Bis Ende 2010 werden weltweit mehr als 200 Millionen Anwender so genannte 3,5G-Übertragungstechnologien nutzen, zu denen auch die UMTS-Erweiterung HSDPA zählt. Dies prognostiziert zumindest die Beratungsagentur Informa Telecoms & Media. Bis Ende 2006 würden schon 2,5 Millionen Handy-Besitzer die schnelle Datenübertragung nutzen, was angesichts der Inbetriebnahme des ersten Netzes vor rund sechs Monaten ein enormes Wachstum bedeute. HSDPA wird dabei im Jahre 2011 der meist genutzte 3,5G-Standard sein, gefolgt von den Varianten HSDPU, EV-DO Revision A und EV-DO Revision B. Die EV-DO-Erweiterungen würden, wie schon der aktuelle Standard, vor allem im asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika Verbreitung finden, HSDPA dagegen, wie aktuell UMTS, hauptsächlich in Westeuropa.

Die Unternehmen hätten mittlerweile das Potenzial der schnellen Datenübertragung erkannt: Insgesamt seien weltweit bereits 34 HSDPA-Netzwerke in Betrieb, 43 befänden sich im Aufbau. Die Beratungsfirma sieht hier einen Wettlauf zwischen den beiden Technologien: Der Erfolg von EV-DO habe die UMTS-Anbieter zum Ausbau auf HSDPA bewegt, dies wiederum bewege die EV-DO-Anbieter zur Erweiterung auf EV-DO Revision A. Diese Technologie werde bereits getestet und ab Anfang 2007 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Der Telekommunikationsanbieter Sprint Nextel plane zudem bereits mit einem 4G-Netz die nächste Generation schneller Datenübertragungs-Technologien.

Die aktuelle Entwicklung erfordere von Netzbetreibern und Handyanbietern grundlegende strategische Entscheidungen: So müssten geeignete Preismodelle entwickelt werden, zudem setzten neue Kooperationen, zum Beispiel zwischen Siemens und Nokia, die Mitbewerber unter Druck. Die Etablierung der 3,5G-Technologien berge somit für alle Beteiligten gleichermaßen Chancen und Risiken.