Auktion

T-Mobile USA steigert um UMTS-Lizenzen mit

Gesamtinvestitionen von bis zu zehn Milliarden Dollar möglich
Von Björn Brodersen

Morgen beginnt in den USA die Versteigerung neuer Mobilfunk-Sendefrequenzen, die auch für 3G-Dienste genutzt werden können. Mitbieten wird auch die Deutsche Telekom für ihre Tochter T-Mobile USA. Zwar erreicht die Nummer Vier auf dem amerikanischen Mobilfunkmarkt schon jetzt 90 Prozent der Amerikaner mit ihrem Netz. Mit den neuen Sendefrequenzen kann sie aber datenintensive Dienste wie beispielsweise Handy-TV oder den mobilen Internetzugang anbieten. Laut einem Bericht des Handelsblatts ist die Telekom bereit, drei bis fünf Milliarden Dollar in den Erwerb neuer Netzkapazitäten zu investieren. Dieselbe Summe könnte noch einmal für den Netzaufbau hinzukommen. Die Bonner äußern sich wegen der strengen Auktionsregeln der amerikanischen Branchenaufsicht Federal Communications Commission (FCC) nicht zu den Angaben.

Kritiker sehen den Rückstand von T-Mobile USA mit 11,2 Prozent Marktanteil und 21,7 Millionen Kunden als zu groß zu den führenden drei Anbietern Cingular Wireless, Verizon Wireless und Sprint Nextel an, als dass sich die Investitionen lohnten. Weiterer Nachteil: Die drei Schwergewichte haben Festnetzfirmen im Rücken und können ihre Angebote im Bündel verkaufen. Laut der Zeitung halten viele andere Marktexperten den Netzausbau von T-Mobile USA aber für sinnvoll, da die Telekom im Vergleich die geringsten Kapazitäten besitzt und der amerikanische Mobilfunkmarkt - anders als der deutsche - die Sättigungsgrenze noch lange nicht erreicht habe. Nur zwei von drei Amerikanern besäßen zurzeit ein Handy, hohe Wachstumsraten seien noch in den kommenden zwei bis drei Jahren zu erzielen.

Bislang wuchs T-Mobile USA so stark wie kein anderer Bereich der Telekom und gilt daher als Wachstumsmotor des Unternehmens. Spekuliert wird auch immer wieder über einen Verkauf von T-Mobile USA, allerdings - so Marktbeobachter - sei dafür ein günstiger Zeitpunkt verpasst. Laut der Zeitung erwirtschaftet der Bonner Konzern, der im Inland vor allem mit der Abwanderung von Festnetzkunden zu kämpfen hat, bereits 45 Prozent seines gesamten Umsatzes im Ausland. Sein Ergebnis für das zweite Quartal dieses Jahres wird die Telekom am Donnerstag bekannt geben. Analysten gehen davon aus, dass nicht nur das Geschäft in Deutschland sondern auch in den USA enttäuschend verlief.