Messe

Höhepunkte der IFA: Handy-TV und hochauflösendes Fernsehen

Messe findet erstmals jährlich statt
Von dpa / Ralf Trautmann

Er hat schon viel erlebt: eine Rede Albert Einsteins etwa oder die Einführung des Farbfernsehens. In diesem Jahr wird der Funkturm auf dem Messegelände Berlins 80 Jahre alt. Und im Spätsommer wird sich zu seinen Füßen auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) wieder einiges tun. Das wichtigste Thema wird die Darstellung von hochauflösendem Film und Fernsehen sein.

Erstmals wird die IFA, die vom 1. bis zum 6. September ihre Pforten öffnet, jährlich veranstaltet. Bisher lagen 24 Monate Pause zwischen zwei Funkausstellungen. Der neue Turnus wirkt sich auf das Verhalten der Aussteller aus. "Manche bleiben weg, andere verdoppeln ihre Ausstellungsfläche nahezu", sagt Roland M. Stehle, Sprecher der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Nürnberg. Bis Anfang Juli waren 80 Prozent der Standflächen vergeben. Und im Hinblick auf die Besucherzahlen hoffen die Organisatoren, zu denen die gfu gehört, das Vorjahresergebnis von rund 250 000 Gästen wieder zu erreichen.

Die Besucher werden erneut das Thema HD, also High Definition für hochauflösenden Film und Fernsehen, sehen. Die großen Sensationen bleiben nach Meinung von Philips-Sprecher Georg Wilde dabei aus. Vielmehr werde HD erwachsen. Das heißt, die Hersteller zeigen Flachbild-TVs mit verbesserter Bildqualität - und Philips selbst nebenbei auch seine erste Settop-Box für den Empfang von HDTV. Eine noch höhere Auflösung als herkömmliche HD-Geräte versprechen Fernseher mit Full-HD-Auflösung - also mit 1 920 mal 1 080 Pixeln.

Eine entsprechende Modellreihe namens Individual Compose wird der Hersteller Loewe auf der IFA zeigen. Die Geräte mit einer Bilddiagonale bis zu 117 Zentimeter besitzen einen eingebauten HDTV-Empfänger sowie eine Festplatte. Und Toshiba wird neben LCD-Geräten neue Displays mit SED- und OLED-Technik präsentieren. Wie HD aussieht und welche neuen Geräte es gibt, zeigt der HD-Bereich in Halle 26.

Um die hohe Auflösung der schönen neuen Fernseher überhaupt wirkungsvoll nutzen zu können, wird entsprechendes Filmmaterial benötigt. Die herkömmliche DVD kommt da in Sachen Speicherkapazität nicht mehr mit. Um so interessanter dürften deshalb die Präsentationen der beiden neuen Technologien Blu-ray-Disc und HD-DVD auf der IFA sein.

o2 präsentiert Handy-TV-Programm und DSL

Ein Blu-ray-Disc-Laufwerk für den PC stellt zum Beispiel Philips vor. Ebenfalls von Philips stammt der Mediacenter MCP9450i, ein Wohnzimmer-PC mit Windows XP - und Blu-ray-Laufwerk. Ein Blu-ray-Abspielgerät fürs Wohnzimmer zeigt Samsung. Der BD-P1000 spielt neben den neuen Medien auch herkömmliche CDs und DVDs ab. Das Gerät kommt nach der IFA in den Handel - für rund 1 000 Euro. Toshiba präsentiert ein Notebook mit HD-DVD-Laufwerk.

Es dreht sich jedoch nicht alles um HD. Die Mischung wird bunter als in den vergangenen Jahren, so IFA-Chef Jens Heithecker. Der interessierte Besucher kann sich daher auf den neuesten Stand bringen, was etwa DVD-Rekorder oder MP3-Spieler angeht. "Stark besetzt sein wird auch das Thema Navigation", so Stehle. Pioneer zum Beispiel zeigt sein portables Navigationssystem AVIC-S1, das mit seiner Bluetooth-Funktion auch als Freisprecheinrichtung fungiert.

Ein weiterer Höhepunkt ist laut Stehle das Thema Handy-TV. Auf der IFA wird dazu zwar noch kein konkretes Angebot zu sehen sein. Einige Hersteller wie Samsung und LG zeigen jedoch TV-fähige Handys. Der Mobilfunkbetreiber o2 wird nach Angaben von Sprecherin Nadine Kleinert den Besuchern an seinem Stand die Möglichkeit geben, Handy-TV auszuprobieren. "Außerdem werden wir unser erweitertes TV-Streaming-Programm via UMTS auf der IFA vorstellen." Darunter seien zum Beispiel neue Serien. Ebenfalls neu ist das DSL-Angebot von o2, das im Herbst gestartet werden soll und Breitband-Internet ohne Festnetztelefon-Anschluss bietet.

Damit der IFA auch in Zukunft die Besucher nicht ausbleiben, gibt es in Halle 2.1 eine Sonderausstellung für Besucher zwischen zwölf und 18 Jahren. Unter dem Motto "Kommen. Sehen. Hören." wird hier eine "Erlebniswelt für Schüler und Jugendliche" inszeniert, heißt es von den Messebetreibern.