Überblick

Gefahr durch mobile Viren wird größer

Smartphone-Besitzern geht es bald an den Geldbeutel
Von Björn Brodersen

Insgesamt haben die Hersteller von Anti-Viren-Software bislang 162 mobile Viren entdeckt, mittlerweile kommen weltweit jede Woche drei neue hinzu. Von den aktuellen Schädlingen zielen laut F-Secure 155 auf das Symbian-Betriebssystem ab, zwei jeweils auf Palm-Geräte und Windows-Mobile-Smartphones. Zuletzt wurde mit RedBrowser der erste Virus ausgemacht, der Java-fähige Geräte befällt. Der Schädling sendetKurzmitteilungen an teure Premium-SMS-Nummern und sorgt so für hohe Telefonrechnungen. RedBrowser ist laut Mikko Hyppönen, Chief Research Officer bei F-Secure, das erste Beispiel für mobile Malware, hinter der finanzielle Interessen stecken.

So schützen Sie Ihr Smartphone gegen mobile Viren

Wenn kein Virenschutz vorhanden ist, sollten die Mobiltelefonbesitzer vor allem vor der Installation einer neuen Software oder vor dem Herunterladen von Anwendungen aus dem Internet achten, die Quelle der Software überprüfen und die Funktionsweise des Handys direkt nach den eingerichteten Änderungen im Auge behalten. Viren verursachen auf Mobiltelefonen in der Regel irgendwelche ungewöhnlichen Vorgänge wie etwa eine Zunahme der Kommunikationsaktivitäten, einen schnell aufgebrauchten Handyakku, den Eingang unerwünschter Nachrichten und das Löschen bzw. Verändern von Symbolen. Da sich viele der mobilen Schädlinge über die Bluetooth-Schnittstelle verbreiten, sollte diese Schnittstelle deaktiviert werden, wenn sie nicht gebraucht wird.

Wer Sicherheitssoftware auf seinem Smartphone installiert hat, sollte darauf achten, dass sie regelmäßig in wöchentlichem Rhythmus aktualisiert wird, damit sie effektiv gegen Attacken vorgehen kann. Solche Sicherheitssoftware präsentieren beispielsweise Kaspersky Lab und F-Secure auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Solche Software scannt beim Speichern, Kopieren oder Herunterladen die Dateien und schickt gefundene Viren automatisch in Quarantäne. Eine Art Firewall, die gewisse Gefahren blockiert, bevor sie auf das Handy kommen, gibt es dagegen noch nicht.

Anti-Viren-Software der verschiedenen Hersteller

Mobile Anti-Virus von F-Secure F-Secures Produkt Mobile Anti-Virus (34,95 Euro) gibt es neben Symbian-Smartphones jetzt auch für Windows Mobile 5.0-Geräte wie etwa den MDA Pro von T-Mobile. Nokia-Kunden, die sich für das Modell N71 (Symbian) entscheiden, können sich zudem über ein besonderes Angebot freuen: Die Virenschutzlösung ist bereits auf der im Lieferumfang befindlichen Speicherkarte enthalten.

Weitere mobile Anti-Viren-Produkte bieten auch Kaspersky Lab (Anti-Virus für Pocket PC, Palm OS und Smartphone für 19,95 Euro), McAfee (Mobile Security für 29 Euro), Trend Micro (Mobile Security 2.0 für 23,85 Euro) und Symantec (Mobile Security 4.0 für Symbian, 44,96 Euro für zwei Jahre). Ericsson dagegen bietet Mobilfunkanbietern einen zentral gesteuerten Virenschutz für Unternehmen, der auch gegen SMS-Spam schützen soll. Die Lösung lässt sich auf allen Smartphones mit Symbian- oder Windows-Betriebssystem einsetzen. Laut einer aktuellen Studie haben lediglich 19,4 Prozent aller deutschen Unternehmen Vorkehrungen zum Schutz ihrer mobilen Informationssysteme getroffen.

Weitere Sicherheits-Themen auf der CeBIT: