Instant-Messaging

Mobilfunkbetreiber planen Instant Messaging für das Handy

Mehr als 700 Millionen Kunden könnten den Dienst nutzen
Von mit Material von dpa

Führende Mobilfunk-Anbieter wollen gemeinsam dem Vormarsch kostenloser Instant-Messaging-Dienste, zum Beispiel von Skype, Yahoo oder msn, Paroli bieten. Dabei wird es sich nicht mehr um Insellösungen handeln, sondern um international zusammengeschaltete Netze. Insgesamt 15 Mobilfunkbetreiber, darunter Vodafone, T-Mobile und Telefónica Moviles sowie der Verband GSM Association wollen gemeinsam den aus dem Internet populären Kurznachrichten-Dienst über verschiedene Netzwerke hinweg anbieten. Die Verträge für die reibungslose Zusammenarbeit seien bereits unterschrieben, teilten die Unternehmen auf dem 3GSM World Congress in Barcelona mit. 32 bilaterale Verträge regeln die Zusammenschaltung der Netze und Interoperabilitätstests. Die genannten Netzbetreiber versorgen derzeit zusammen 700 Millionen mögliche Kunden.

Bislang bieten Internet-Unternehmen wie Skype, Yahoo oder Microsoft (msn) den Telegramm-Dienst im Internet kostenlos an. "Das Handy ist das perfekte Gerät für die persönliche Kommunikation", sagte T-Mobile-Chef Rene Obermann. "Deshalb stellt das Instant Messaging eine ausgezeichnete Möglichkeit für die Mobilfunkindustrie dar." Unterdessen planen allerdings auch Unternehmen wie Skype, ihre im eigenen Netzwerk kostenlosen IM-Angebote auf die Handys zu übertragen.

Während zumindest die kostenlose Nutzung der Angebote bislang jedoch jeweils auf die eigenen Netze der Anbieter beschränkt ist, will die Initiative ihre Dienste über die gesamte Netzwerk-Infrastruktur der Mobilfunkbetreiber anbieten. Bei dem neuen Standard für Instant Messaging bezahlt der Absender einer Nachricht diese, während der Empfang kostenlos ist. Derzeit kann man sich mit entsprechenden Clients auf dem Handy zwar über GPRS bei Internet-basierten Messaging-Diensten anmelden. Hier bezahlt man aber auch für den Empfang, je nach Gesamtvolumen.

Nachrichten-Versand kostenpflicht, Empfang kostenfrei

Arun Sarin, CEO von Vodafone, stellte heraus, dass die Bezahlung des Service durch den Absender den Spam- und Missbrauch-Anteil reduzieren sollte. Laut Sanjiv Ahuja, CEO des Netzbetreibers Orange, ist aber auch vorgesehen, mit anderen Anbietern von Instant-Messaging-Diensten zusammenzuarbeiten und Nachrichten weiterzuleiten. Instant Messaging sei die natürliche Weiterentwicklung des beliebten SMS-Standards. Künftig sollen möglichst alle Endgeräte kompatibel zu IM-Diensten sein; derzeit sind es vor allem die High-End-Endgeräte.

Im Ziel sollen Instant-Messaging-Dienste auf dem Handy ähnlich beliebt werden, wie es Kurznachrichten bereits sind. Rene Obermann, CEO von T-Mobile, erwartet, dass sich SMS und Instant Messaging gut ergänzen. Instant Messaging würde eher "dialogorientiert" genutzt werden, SMS eher für Nachrichten, die man abschickt und sich dann nicht mehr darum kümmert.