Planung

T-Com: VDSL zunächst für zehn Städte (aktualisiert)

Konzern will trotz gesetzlicher Unklarheit in Vorleistung gehen
Von / Björn Brodersen

Die Deutsche Telekom startet zur Jahresmitte in zehn deutschen Städten mit dem angekündigten Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL. Dies gab der Vorstandsvorsitzende, Kai-Uwe Ricke, heute auf dem internationalen Presse-Kolloqium (IPK) in Berlin bekannt. So wiederholte Ricke die Stellung der Telekom, wonach klare und gesetzliche Regelungen verbindliche Voraussetzung dafür sind, dass Investitionen ein sicheres und langfristiges Umfeld benötigen. "Ziel der Telekom ist dabei nicht die Erzielung von Monopolgewinnen, sondern vielmehr wollen wir unser Schicksal in einem neuen Markt selbst bestimmen", so Ricke weiter. Ohne eine entsprechend liberalisierte Regulierungspolitik werde Deutschland den Anschluss an die Zukunft verlieren. Leider enthalte der neue Entwurf des Telekommunikationsgesetzes (TKG) keinen konkreten Hinweis darauf, dass neue Märkte nicht reguliert werden sollen.

Trotz unsicherer gesetzlicher Lage: Vorleistung in zehn Städten

Trotz der noch nicht zufriedenstellend klaren gesetzlichen Gesamtsituation wolle die Deutsche Telekom bereits zur Jahresmitte 2006 zehn Städte mit dem neuen Hochgeschwindigkeits-Datennetz versorgen. Dabei gehe es dem Bonner Telekommunikationsanbieter auch darum zu zeigen, welche Chancen und neue Produkte das neue Netz bieten kann. Das Investitionsvolumen für diese zehn Städte beläuft sich auf etwa 500 Millionen Euro. Einen weiteren Ausbau von VDSL werde es dann aber definitiv nur bei klaren und verbindlichen gesetzlichen Rahmenregelungen geben, stellte Ricke abschließend dar.

Nach Angaben von Achim Berg (Vorstand Marketing und Vertrieb) wird das VDSL-Netz zunächst in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart gebaut. Zum Starttermin wollte der Telekom-Manager keine genauen Angaben machen. Zu erwarten ist aber, dass es zum dritten Quartal dieses Jahr losgeht.

Dienste für das neue Netz

T-Com will neben dem Ausbau der Breitband-Infrastruktur gemeinsam mit T-Online auch die Umsetzung neuer Breitbandanwendungen vorantreiben. Nach Aussage von Berg soll zum VDSL-Start der Fokus auf "attraktiven Privatkundenangeboten" liegen, die hohe Bandbreite sei aber natürlich auch für Business-Anwendungen interessant.

Das Highspeed-Netz ermöglicht beispielsweise das Angebot von Fernsehangeboten im Internet (IPTV). Erste Feldtests seien unter Einbeziehung von Fernsehsendern erfolgreich absolviert worden. "Für mich gibt es keinen Zweifel: Fernsehen wird ein wichtiger Bestandteil unseres Triple-Play-Angebots. Wir werden eine große Auswahl an kostenfreien und relevanten TV-Kanälen bieten", sagte Raizner. Dazu kämen Spielfilme on Demand. Eine besondere Rolle komme dabei auch den Verwertungsrechten für die nächsten drei Spielzeiten Fußball-Bundesliga zu. Damit könne die Telekom den Kunden des Konzerns ein Fußball-Vollangebot bieten, wie es von anderen Anbietern bekannt ist, allerdings ergänzt um die "On-Demand"-Möglichkeit.

Wohin die Reise weiter gehen soll, zeigt das auf dem IPK vorgestellte so genannte 3D-Center, das die gewohnte zweidimensionale visuelle Kommunikation um eine Dimension erweitert. Dadurch soll beispielsweise bei 3D-Videokonferenzen emotionale Nähe geschaffenen sowie 3D-Videos und Filme lebendiger werden.