VoIP: Welcher Anbieter hat welche Features?

Zum Abschluss unseres Themenmonats zur Internet-Telefonie wollen wir heute einige Voice-over-IP-Telefongesellschaften genauer unter die Lupe nehmen. Telefonieren kann man bei allen Anbietern, doch viele Unternehmen bieten inzwischen auch deutlich mehr an. Selbst Features, die man im Festnetz vor allem von ISDN-Anschlüssen kennt, sind bei der Internet-Telefonie keine Seltenheit mehr.

Allerdings kann man sich nicht darauf verlassen, dass der preislich attraktive Anbieter auch die Leistungsmerkmale im Programm hat, die man sich gerne wünscht. Anders als im Festnetz, wo die meisten verfügbaren Leistungsmerkmale unabhängig vom Betreiber des jeweiligen Anschlusses sind, kommt es bei der Internet-Telefonie vor allem auf die Telefongesellschaft an, über die man die Gespräche abwickelt. Auch das gewählte Endgerät ist ein wichtiges Kriterium.

Nachdem wir uns in der vergangenen Woche bereits ausführlich der VoIP-Hardware und Anfang dieser Woche den verschiedenen Softphones gewidmet haben, wollen wir Ihnen heute bei der Auswahl der Telefongesellschaft helfen. Vorteilhaft ist, dass nahezu alle VoIP-Anbieter kostenlose Basis-Accounts anbieten. Darüber kann man mit ebenfalls kostenlosen netzinternen Telefonaten schon einmal testen, ob die gewählte Telefongesellschaft, deren Leitungsqualität und Features den eigenen Vorstellungen entspricht.

Keine Extras bei Tiscali

Am sparsamsten bei den Features ist derzeit Tiscali, das für 8,90 Euro im Monat eine recht günstige VoIP-Flatrate anbietet, die allerdings nur in Verbindung mit einem Tiscali-DSL-Resale-Anschluss zu bekommen ist. Tiscali-Kunden bekommen keine eigene Festnetznummer, da nach Auskunft der Pressestelle das Kunden-Interesse an diesem Feature eher gering ist.

Auch mit Komfort-Merkmalen wie der Rufnummernübermittlung, einem netzinternen Anrufbeantworter oder auch der Anrufweiterschaltung hält sich Tiscali zumindest im Privatkundenbereich zurück. Dies seien eher Features für den Geschäftskundenbereich, erklärte eine Pressestelle auf Anfrage von teltarif.de. Fast alle anderen VoIP-Anbieter haben diese Features jedoch im Angebot.

AOL-Kunden bekommen mehr geboten

Anders sieht es bei AOL aus: Der später als etliche andere Provider mit Internet-Telefonie gestartete Anbieter offeriert seinen Kunde nicht nur drei VoIP-Tarife - ein Basistarif, eine Teilzeit-Flatrate sowie eine Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz -, sondern mehrere nützliche Zusatzfunktionen wie etwa Rufnummernübermittlung, Anrufbeantworter, Konferenz und Rufumleitung. Was die Kunden aber am meisten freuen wird: Durch den Aufbau einer zweiten PPoE-Session bei Einsatz von zertifizierter Hardware wird das durch VoIP anfallende Datenvolumen nicht berechnet. Somit müssen auch VoIP-Nutzer mit einem kleinen DSL-Volumentarif nicht gleich fürchten, das monatliche Inklusivvolumen durch zu viel Telefonate zu überschreiten.

1&1: Bestehende Festnetz-Nummern und eigene Rufnummern nutzbar

1&1 bietet in Verbindung mit einem DSL-Resale-Anschluss ebenfalls eine Flatrate für Telefonate ins deutsche Festnetz zu haben ist. Diese ist mit 9,99 Euro im Monat kaum teurer als der Pauschaltarif von Tiscali. 1&1 bietet ferner die Nutzung von bis zu acht Rufnummern an, wobei es zwei Varianten von Rufnummern gibt. Zum einen lassen sich bestehende Festnetznummern auch für VoIP nutzen. 1&1 bietet aber auch in allen Ortsnetzen Deutschlands eigene Rufnummern an.

Für die Nutzung der eigenen Nummern bietet 1&1 weitere Features an. Dazu gehört u.a. ein digitaler Anrufbeantworter im Netz. Die Videotelefonie ermöglicht 1&1 über ein eigenes Softphone, das beide Gesprächspartner installiert haben müssen. Das Gespräch selbst kann aber anstelle des Softphones auch über ein "normales" Telefon geführt werden.