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Im Ausland mit EDGE schneller ins Netz

Vor allem Alpenländer und Osteuropa setzen auf GPRS-Datenturbo
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Während in Deutschland alle vier Mobilfunk-Netzbetreiber beim schnellen mobilen Datentransfer bislang ausschließlich auf Netze der dritten Generation beziehungsweise den Netzstandard UMTS setzen, finden Handynutzer im Ausland auch andere Netzstandards vor. Stark im Kommen ist dabei EDGE, eine kostengünstige Erweiterung des bestehenden GSM/GPRS-Netzes, die mit relativ geringen Investitionskosten realisiert werden kann und keine neuen und teuren Frequenzbänder kostet.

Mit EDGE können in der Spitze Datenübertragungsraten von bis zu 270 kBit/s erreicht werden, im Mittel immer noch 130 bis 180 kBit/s. Dies ist immerhin das drei bis vierfache einer herkömmlichen GPRS-Verbindung und nur wenig langsamer als hierzulande bei UMTS.

EDGE-Netze gibt es in den Alpen und in Osteuropa

Vor allem Netzbetreiber in den Alpenländern Österreich und Schweiz, in zahlreichen Staaten in Osteuropa sowie im östlichen Mittelmeer setzen auf die GPRS-Erweiterung. So findet man EDGE-Netze beispielsweise in Tschechien, der Slowakei, Polen und Litauen. Urlaubsreisende, die es eher in den Süden zieht, finden EDGE auch in Italien, Kroatien und in der Türkei.

Voraussetzung zur Nutzung der schnellen, mobilen Datennetze ist zum einen eine entsprechende Roamingvereinbarung des heimischen Netzbetreibers mit dem ausländischen Partnernetz. Dabei reicht eine Vereinbarung zum Datentransfer über GPRS - bietet das Partnernetz im Ausland EDGE an, so gilt diese Vereinbarung automatisch auch hierfür.

Zudem muss der Auslandsreisende ein EDGE-fähiges Handy benutzen, beispielsweise das Nokia 6230i, das 6680 oder 6681 sowie die beiden neuen Nokia Communicator 9300 oder 9500. Daneben bietet der belgische Hersteller Option mittlerweile auch eine PCMCIA-Datenkarte für den Laptop an, die neben GPRS und WLAN auch EDGE unterstützt.

Vorsicht: Eine Minuten Datentransfer kann bis zu 30 Euro kosten

Bei unseren Test-Downloads im EDGE-Netz von Swisscom Mobile konnten wir vor einigen Tagen maximale Datenraten von bis zu 273 kBit/s messen. Längere Downloads liefen mit 150 bis 180 kBit/s, so dass eine 1 Megabyte große Datei in gut einer Minute auf den Rechner übertragen werden konnte. Nutzer eines EDGE-fähigen Handys oder einer entsprechenden Laptop-Datenkarte sollten sich allerdings vom plötzlichen Geschwindigkeitsplus nicht allzu berauschen lassen, da der Roaming-Gebührenzähler leider genauso intensiv rauscht. Bei einer unglücklichen Kombination aus GPRS-Roamingtarif und Reiseland kann der Download einer 1 MB-großen E-Mail bis zu 33 Euro kosten! In der Mehrzahl der Fälle kostet die Übertragung von einem Megabyte etwa 8 bis 16 Euro.