länger!

Zeitung: GSM-Mobilfunknetze bleiben länger in Betrieb

RegTP signalisiert Verlängerung bis zum Jahre 2017
Von

Wie das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, soll die seit Jahren etablierte GSM-Mobilfunktechnik deutlich länger genutzt werden als ursprünglich geplant. Eine flächendeckende Ablösung durch den neuen UMTS-Standard sei in absehbarer Zeit nicht geplant. Die europäischen Mobilfunkbetreiber setzen sich schon seit einiger Zeit für eine erneute Verlängerung ihrer GSM-Lizenzen bei Regierungen und Regulierern ein.

Die Bonner Regulierungsbehörde (RegTP) signalisierte gestern der in Düsseldorf erscheinenenden Wirtschaftszeitung, dass die bei Vodafone und T-Mobile im Jahre 2009 auslaufenden Rechte für den Betrieb der GSM-Netze verlängert werden. Zur Vorbereitung dieses Schritts werde man in den nächsten Monaten eine Marktbefragung starten.

o2: Gleichbehandlung mit D-Netzbetreibern notwendig

Einige Mobilfunkgesellschaften wollen bei dieser Gelegenheit auf eine Änderung der bisherigen Lizenzkonditionen drängen. So will der jüngste Mobilfunkbetreiber in Deutschland, o2, einen Teil der Frequenzen nutzen dürfen, die bisher den Mobilfunkpionieren und Marktführern T-Mobile und Vodafone vorbehalten sind. Diese würden einen deutlich günstigeren Netzaufbau ermöglichen, da zur Abdeckung eines bestimmten Gebiets weniger Antennen notwendig sind. "Wir fordern Gleichbehandlung", sagte ein o2-Sprecher auf Anfrage dem Handelsblatt. Sollte der Regulierer dem zustimmen, könnte o2 sein Mobilfunknetz weiter ausbauen und wäre nicht mehr auf die Kooperation mit T-Mobile angewiesen, die auf längere Sicht mehr kostet als die eigene Infrastruktur. Der kleinste deutsche Mobilfunker hat bisher kein flächendeckendes Mobilfunknetz, o2-Kunden telefonieren daher teilweise im T-Mobile-Netz.

Längerfristiger Parallelbetreib von GSM und UMTS erwartet

Wie berichtet haben die vier deutschen Mobilfunkbetreiber derzeit zusammen etwa 68 Millionen Kunden, die in erster Linie die GSM-Netze nutzen. Die neue Technik UMTS ist zwar Mitte dieses Jahres gestartet, die Kunden werden aber aller Erfahrung nach nur langsam ihre alten Geräte gegen neue 3G-Handys eintauschen. So erwartet der Branchenverband Bitkom, dass in drei Jahren nur sieben Prozent aller Mobiltelefonierer in Deutschland ein UMTS-Gerät besitzen. Der alte und der neue Standard werden daher parallel laufen müssen, so die Argumentation der Mobilfunkgesellschaften. Um Planungssicherheit zu haben, wollen die Unternehmen daher eine Verlängerung der Rechte zum Betrieb der alten Netze bis 2017. Dann endet auch die reguläre Lizenzlaufzeit für o2. Bei E-Plus läuft die GSM-Lizenz allerdings bereits im Jahre 2013 aus.