Studie

Fast jede dritte Software in Deutschland wird illegal genutzt

Weltweiter Schaden liegt laut einer Studie bei 29 Milliarden Euro
Von AFP / Björn Brodersen

Fast jede dritte Software, mit der in Deutschland gearbeitet oder gespielt wird, ist eine Raubkopie. Alleine im vergangenen Jahr entstand der IT-Industrie hierzulande dadurch ein Umsatzausfall von 1,7 Milliarden Euro, wie eine heute in München veröffentlichte Studie im Auftrag der Software- und Internetbranche ergab. Mit dem Anteil von 30 Prozent an illegaler Software liegt Deutschland demnach leicht unter der westeuropäischen Durchschnitt von 36 Prozent. Dies ist der Untersuchung zufolge auch der weltweite Anteil illegaler Software. Weltweit entstand demnach im vergangenen Jahr ein Schaden von fast 29 Milliarden Euro.

Nach Angaben des für die Studie verantwortlichen Marktforschungsinstituts IDC wuchs die weltweite Piraterie im vergangenen Jahr um ein bis zwei Prozentpunkte. Besonders hoch sind die Piraterieraten demnach in Asien. In China und Vietnam würden bei einem Anteil von 92 Prozent fast nur Raubkopien verwandt, wobei allein die Chinesen damit für einen Umsatzausfall von 3,8 Milliarden US-Dollar verantwortlich seien.

In Europa haben die Ukraine (91 Prozent) und Russland (87 Prozent) die höchsten Anteile an Raubkopien, wohingegen sich das Problem in Dänemark und Schweden am wenigsten stellt. In den europäischen Ländern ist in Polen (58 Prozent) und Kroatien (59 Prozent) die Piraterie weit verbreitet, während Ungarn (42 Prozent) und Tschechien (40 Prozent) aus Sicht der Branche die Probleme relativ gering sind.

Auftraggeber der Studie ist die Business Software Alliance (BSA), die als Urheberrechtsvertretung der Software- und Internetbranche gegenüber Regierungen und weltweiten Kunden auftritt. In der BSA sind praktisch alle namhaften, großen Computerunternehmen wie Apple, Microsoft, Intel, IBM oder Cisco Systems organisiert.

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