Vorsicht

BSI warnt vor neuem Dialer

Betrüger warnen über den Windows-Nachrichtendienst vor angeblicher Lovsan-Infizierung
Von Hayo Lücke

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat vor einem neuen Dialer gewarnt, der die Verunsicherung der Internetsurfer in Bezug auf die Attacken des Blaster/Lovsan-Wurmes auszunutzen versucht. Wie das BSI in seiner neuesten Warnung mitteilt, erscheint plötzlich eine Mitteilung des Windows-Nachrichtendienstes auf dem Bildschirm, in der darauf hingeweisen wird, dass der Rechner "möglicherweise mit dem weitverbreiteten BLASTER WURM infiziert" sei.

Der Absender, ein so genanntes SCHUTZ.BZ TEAM, rät dem User die Webseite www.schutz.bz zu besuchen und das dort zur Verfügung gestellt Sicherheitsupdate herunterzuladen und zu installieren. Folgt man den Anweisungen, installiert sich statt einem Update allerdings ein 0190-Dialer, der Interneteinwahlen zu einem Minutenpreis von 1,86 Euro verursacht. Normal ist es mit dem Windows-Nachrichtendienst möglich, Usern über die IP-Adresse Nachrichten zuzusenden. Beispielsweise in lokalen Netzwerken findet diese schnelle Art der Kommunikation Verwendung.

Zwar wird bei dem Dialer der Preis für die Verbindung bei jeder Einwahl angegeben, allerdings wird dies gerade von verunsicherten Anwendern leicht übersehen. Wie das BSI weiter mitteilt, wurde der für die Dialer-Nummer 0190 824157 zuständige Netzbetreiber, die IN-telegence GmbH & Co. KG, zur Sperrung der Nummer aufgefordert, dies sei bisher aber nicht geschehen.

Das BSI rät allen Usern, die auf den Dialer hereingefallen sind, den entsprechenden Betrag auf der Telefonrechnung nicht zu zahlen. Laut dem neuen Gesetz gegen Missbrauch von 0190er/0900er-Nummern besteht bei allen Einwahlprogrammen, die nicht bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) registriert sind, kein Zahlungsanspruch.