Gespräch

E-Plus peilt bis 20 Prozent Marktanteil an

Kommerzieller UMTS-Start erst 2004
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Der Mobilfunkbetreiber E-Plus will in den kommenden drei Jahren aus eigener Kraft auf einen Marktanteil von 18 bis 20 Prozent kommen. "Wir brauchen zehn bis zwölf Millionen Kunden, um eine kritische Masse zu haben", sagte der Vorsitzende der E-Plus- Geschäftsführung, Uwe Bergheim, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Derzeit liegt die Kundenzahl des drittgrößten deutschen Anbieters bei 7,6 Millionen Kunden.

Bergheim begründete seinen Optimismus unter anderem mit der wieder erstarkten niederländischen Konzernmutter KPN. "Wir haben jetzt genügend Manövriermasse, um aus eigener Kraft auf die 18 Prozent zu kommen", betonte er. Gespräche über eine Zusammengehen von E-Plus und dem Münchner Konkurrenten O2 gebe es nicht. In Medienberichten wurde in den vergangenen Wochen immer wieder über eine mögliche Fusion spekuliert.

Mit dem kommerziellen Start von UMTS-Diensten bei E-Plus rechnet Bergheim erst im kommenden Jahr. Zugleich machte er deutlich: "Wir werden die Anforderungen des Regulierers erfüllen, nämlich 25 Prozent Netzabdeckung bis Ende 2003". Dabei sei die Integration der hinzugekauften Antennenstandorte von mobilcom hilfreich.

Die Verzögerungen führte Bergheim vor allem auf die extrem komplizierte Technik sowie ein mangelndes Angebot an Endgeräten und an Diensten zurück. Zugleich kritisierte er die gesamte Branche: "Unsere Industrie ist eine Ankündigungsindustrie gewesen, wir haben Erwartungen geschürt und enttäuscht". Jetzt müsse es gelingen, den Kunden Angebote zu machen, für die sie auch Geld bezahlen wollen. Bergheim: "Wenn uns das nicht gelingt, müssen wir uns fragen, warum wir 50 Milliarden Euro bezahlt haben".