Initiative

Per Breitbandzugang zur Informationsgesellschaft

Gestern fand der erste Deutsche Breitbandgipfel statt
Von Marie-Anne Winter

"In der Entwicklung und Verbreitung von breitbandigem High-Speed-Internet stecken neue Chancen für Wachstum und Beschäftigung", erklärte Bundesminister Wolfgang Clement anlässlich des ersten Deutschen Breitbandgipfels, der gestern im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) unter seiner Leitung stattfand. Die Veranstaltung, an der rund 120 Vertreter deutscher Unternehmen und der Bundesregierung sowie der Generaldirektor der EU-Kommission für den Bereich Informationsgesellschaft Fabio Colasanti teilnahmen, wurde im Rahmen der Deutschen Breitbandinitiative vom Bundeswirtschafts- und -arbeitsministerium in Zusammenarbeit mit der Initiative D21 veranstaltet.

Ziel des Gipfels war es, gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft und Staat eine offene Plattform für Aktivitäten zu schaffen, mit deren Hilfe breitbandige Infrastrukturen und Anwendungen wie DSL, TV-Kabel oder UMTS bis 2005 führend beim Zugang für Internetdienste werden können. "Der Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet für Wirtschaft und Verbraucher bietet enormes Potenzial für eine Steigerung von Wachstum und Beschäftigung," sagte Clement.

Dazu stellte der Cisco Systems Deutschland-Geschäftsführer und D21-Mitglied Andreas Dohmen einen 10-Punkte-Plan für die weitere Arbeit der Deutschen Breitbandinitiative vor. So sollen kleine und mittlere Unternehmen beim Einsatz breitbandiger Dienste unterstützt, aber auch internetbasierte Anwendungen im Gesundheits- und Bildungswesen für Bund, Länder und Gemeinden entwickelt werden. Außerdem sollen Workshops und Gipfelgespräche der Akteure auf Basis dieser offenen Plattform stattfinden. Gemeinsam mit Clement luden der D21-Vorsitzende Erwin Staudt und die Deutsche Breitbandinitiative alle Beteiligten ein, ihre Ideen, Anregungen und Hilfestellungen auf dieser Basis einzubringen und auszutauschen.

Die Teilnehmer sind sich einig, dass die künftige Wettbewerbsfähigkeit hochentwickelter Volkswirtschaften entscheidend von der raschen Verbreitung und Nutzung der modernen Breitbandtechnologien geprägt ist, die diesen schnellen Zugang zum Internet ermöglichen. Vor allem das TV-Kabel solle sehr viel stärker als schneller Internetzugang genutzt werden.

Die Bedeutung des Themas aus europäischer Sicht unterstrich Generaldirektor Colasanti. Auf europäischer Ebene haben sich die Mitgliedstaaten im Aktionsplan eEurope 2005 verpflichtet, bis Ende 2003 nationale Breitbandstrategien zu entwickeln und bis zum Jahr 2005 in der gesamten Union Breitbandnetze in weitem Umfang verfügbar und nutzbar zu machen. Vor diesem Hintergrund begrüßte Colasanti die Aktivitäten der deutschen Breitbandinitiative auch als wichtigen Beitrag zur Erreichung der europäischen Ziele.